Caspian | 63

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Jegliche Farbe war aus meinem Gesicht gewichen.
Ich blickte zu der Frau - meiner wirklichen Mutter - und konnte es nicht glauben. Meine Beine verweigerten ihren Dienst und so blieb ich genau an Ort und Stelle stehen.
Ich sah ihr ähnlich, erkannte mich selbst in ihr.

Stella ergriff das Wort. Sie nahm meine Hand in ihre und sah mir dabei tief in die Augen.

"Ich habe alles menschenmögliche getan um sie zu finden. Es war nicht leicht, aber... Jetzt ist sie hier. Verado hat sich um sie gekümmert während ich sicher gehen wollte das du in Ordnung bist..."

Das erklärte wieso sie mich beim Training überrascht hatte. Es erklärte, wieso sie und Verado so geheimnisvoll getan hatten. Er wusste Bescheid und alles ergab allmählich einen Sinn. Es war nicht wie von mir befürchtet ein Komplott oder gar eine Affäre die die beiden miteinander hatten... Gott, wie töricht und dumm war ich das ich dachte, sie würde mich betrügen.

"Ich hab ihr nicht alles gesagt... Nur das wichtigste. Also...", Stella streichelte meine Wange und zog mich dann mit sich. Direkt vor der Frau blieben wir stehen.

Nervös streckte ich ihr die Hand entgegen.

"Hi. Ich bin Caspian.", flüsterte ich. Ich war noch nie in meinem Leben so nervös, so aufgekratzt. Ich dachte das ich alles wofür ich lebte und wovon ich dachte das ich es brauchte verloren hatte, aber das stimmte nicht. Es befand sich hier, direkt vor und neben mir.

Maxine Finlay ergriff nicht meine Hand um sie zu schütteln. Sie umarmte mich und drückte mich so fest an sich wie es nur ging. Zaghaft erwiderte ich die Umarmung, doch als meine Arme sich endlich um die Frau schlossen die vor mir stand brachen alle Dämme.

Ich schloss die Augen um die Tränen nicht zu zeigen die sich verräterisch und ohne Mühe ihren Weg bahnten. Ich atmete den Geruch von frischem Lavendel und Pfirsichen ein.

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Maxine löste sich als erste.

"Du... Du bist so unglaublich hübsch. Du ähnelst deinem Vater wirklich sehr. Er wäre stolz dich zu sehen.", sagte sie.
Stella und Verado - der bisher recht unauffällig gewesen war - ließen uns alleine. Wir hatten eine Menge zu bereden.

Wir saßen auf dem Sofa und Maxine - Mum - sah mich lächelnd an. Es fühlte sich nicht fremd an sondern richtig, so als wäre es schon immer so gewesen.

"Dein Vater starb vor 3 Jahren. Er war sehr krank. Aber er hat immer von dir gesprochen, besonders an deinem Geburtstag."

Es war ein herber Schlag das ich nicht mal die Möglichkeit hatte meinen Vater kennenzulernen - umso wichtiger war, das sie jetzt hier war. Das der liebe Gott - und meine bezaubernde Stella - es möglich gemacht hatten, trotz all meiner  Verfehlungen uns zusammen zu führen.

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Ich hatte so viele Fragen und wusste nicht wo ich zuerst anfangen sollte. Mum beantwortete mir jede Frage, wenn nötig sogar doppelt. Als sie schließlich erzählte das sie wegen einer Krankheit nicht mehr arbeiten könne und sie in einer Barracke wohnen würde wusste ich, daß ich das ändern musste. Ich hatte die Mittel und die Möglichkeiten ihr etwas angemesseneres zu suchen. Sie hatte es verdient.

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Es zogen viele Stunden ins Land und ich hatte Mum endlich soweit das sie über Nacht blieb. Stella war damit einverstanden und wirkte glücklich, vollkommen los gelöst. Als sie zum Essen rief sah Mum mich zwinkernd an.

"Hast du ihr schon einen Antrag gemacht!? Diese Frau ist unglaublich... Und sie scheint es gut mit dir zu meinen. So etwas findet man heutzutage kaum noch."

Ich war völlig überrumpelt. Darüber hatte ich nie nachgedacht wenn ich ehrlich war. Bisher war unser Leben so turbulent das ich für die wenigen ruhigen Momente dankbar war.

"Nein,...", gab ich ehrlich zu. "Es war bisher... Alles etwas kompliziert. Wenn die Zeit reif ist erzähle ich dir auch wieso."

Noch wollte ich ihr nicht sagen das Stella die leibliche Tochter von dem Mann war, der mich einst von meinen Eltern trennte. Dafür würden sich noch genügend Möglichkeiten ergeben, dessen war ich mir sicher.

Jetzt wollte ich einfach genießen, was ich unverdient erhalten hatte. Die Chance zu erfahren wer ich war, woher ich kam. Die Chance, eine richtige Familie zu haben.

Caspian - Son of Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt