Caspian - Son of Devil

Stella | 24

Am Tisch ist Caspian ungewöhnlich still. Er stochert in seinem Essen herum, wirkt abgelenkt. Nur Spencer genießt, was ich heute gekocht habe :

Frischen Lachs in einer Honig Senf Marinade auf Bandnudeln.

Es macht mich nervös wie abwesend er wirkt und so vergehen die Minuten als seien sie Stunden. Nur zu gerne würde ich wissen, was ihn so beschäftigt, da ich vermute das es mit mir zutun hat. Noch immer höre ich die schrillen Worte seines Vaters... Er scheint noch grausamer zu sein, als Caspian selbst.

/

Nach dem Essen packe ich das, was übrig geblieben ist in eine Schüssel und verschließe es mit einem Deckel. Als ich diese Spencer reiche leuchten seine Augen dankbar auf und kurz danach verlässt er die Küche.

Jetzt bin ich allein mit Caspian, der immer noch am Tisch sitzt und sich kein Stück gerührt hat.
Ich will etwas sagen, doch er kommt mir zuvor. Er erhebt sich, greift in seine Jackett und legt laut polternd eine Waffe auf den Tisch. Die Angst kriecht mir wie eine Gänsehaut bis hoch in den Nacken.

"Was hast du vor?", frage ich und versuche die Panik in meiner Stimme zu unterdrücken. Anstatt mir zu antworten starrt er auf die Pistole. Er wirkt wütend und ich kann nicht einschätzen was als nächstes passiert... Ich weiß jedoch das ich ihm schutzlos ausgeliefert bin und kaum eine Chance habe, wenn er sich dazu entscheidet die Waffe gegen mich zu richten.

"Mein Vater will das ich dich verkaufe oder töte. Du wirst zu einer Belastung."

Ich verstehe nicht... Was soll das bedeuten?

Wieder greift er in sein Jackett und fischt einen Zettel heraus. Er dreht sich nicht zu mir um, sondern hält den Zettel so, daß ich dessen Inhalt sehen kann. Plötzlich werde ich kreidebleich.

Ich erkenne mich auf dem Papier. Das Foto von mir, welches darauf zu sehen ist, zeigt mich wie ich strahle und lächle... Ich erinnere mich genau, an welchem Tag es gemacht wurde.

"Deine Eltern suchen nach dir. Ich weiß nicht wie viele dieser Zettel im Umlauf sind, aber es ist ein Problem Stella."

Jetzt dreht er sich langsam zu mir. Sein Gesicht ist unleserlich, seine Lippen bilden eine schmale Linie. Er scheint ernsthaft darüber nachzudenken, mich zu töten... Oder will er mich mit der Waffe nur dazu zwingen, einem Verkauf zuzustimmen? Meinen Gehorsam in dieser Sache zu unterstreichen?

Langsam kommt er auf mich zu und die Panik hat jetzt das Kommando. Ich schreie, fluche und wehre mich, werfe alles was ich zu greifen bekomme und verwandle die Küche in einen Schauplatz des Grauens, doch nichts scheint ihn aufzuhalten.
Kurz bevor er mich erreicht spüre ich etwas oder jemanden in meinem Rücken, dann legt sich ein Tuch über meinen Mund und meine Nase.

"Es tut mir leid.", höre ich noch von Caspian, dann werde ich ohnmächtig.

/

Als ich langsam wieder zu mir komme finde ich mich in einem dunklen Raum wieder. Einzig ein schwaches Licht, das von außerhalb kommen muss, hilft mir, ein klein wenig zu sehen. Modriger Geruch liegt in der Luft.

Vorsichtig versuche ich aufzustehen, taste mich langsam vorwärts, halte jedoch dann inne, als ich etwas höre. Schritte?

Jemand nähert sich...

Die Tür gleitet langsam auf und zuerst erkenne ich gar nichts, weil meine Augen sich erst an das Licht gewöhnen müssen, doch dann sehe ich eine Gestalt die näher kommt. Die Umrisse der Silhouette machen mir Angst, weil ich nicht weiß wer es ist oder was als nächstes passieren wird.

Mein Körper versagt mir den Dienst, meine Beine sind wie Wackelpudding. Das einzige was mir bleibt, ist die Augen zu schließen und auf das Ende zu warten...