Caspian - Son of Devil

Stella | 30

Das Haus meiner Eltern zu sehen ist seltsam.

Spencer läuft neben mir als ich zur Tür gehe. All meine Habseligkeiten, die ich an jenem Tag, als ich von Caspian entführt wurde, bei mir hatte, sind fort, also klopfe ich an.

"Halt dich an das was ich sage.", murmelt Spencer und nickt mir zu. Ich weiß nicht was er vor hat, oder was Caspian ihm aufgetragen hat - alles was ich weiß ist das ich in Gefahr bin... Auch wenn ich offenkundig bisher wenig von der fremden Bedrohung gespürt habe.

Da meine Eltern nicht auf das klopfen reagieren öffne ich die Haustür mit dem Ersatzschlüssel, der sich unterhalb eines Steines im Eingangsbereich befindet. Innen ist alles dunkel und instinktiv zieht Spencer seine Waffe. Nach einem kurzen Blickkontakt mit mir lässt er sie jedoch versteckt hinter seinem Rücken.

"Mum, Dad? Ich.. Bin zuhause!"

Es riecht, als hätte man seit Tagen nicht gelüftet - was ich nicht verstehe. Ein kurzer Blick zu Spencer jedoch genügt mir, denn er scheint nun gespannt wie eine Feder einen Schritt nach vorne zu machen. Bereit, jederzeit anzugreifen.

Wieder rufe ich nach meinen Eltern, doch die Antwort bleibt aus. Was geht bloß hier vor sich?

/

Spencer geht voran als wir Raum für Raum durchsuchen. Die Angst, das etwas schreckliches passiert sein könnte ergreift mich plötzlich und nimmt von mir Besitz, sodass es mir extrem schwer fällt etwas zu sagen.
Schließlich bleibt nur noch ein Raum übrig : das Schlafzimmer meiner Eltern.

Als die Tür aufgestoßen wird kommt uns ein ekelerregender, modriger Geruch entgegen, sodass ich instinktiv meine Nase zuhalten muss. Ich bin kurz vor einem Kollaps.

"Stella, nicht. Geh raus.", höre ich Spencer knurren, doch mit der Drehung in seine Richtung ist alles zu spät. Mein Blick erfasst das Bett meiner Eltern und ich schreie. Ich schreie so laut und kräftig, daß man es selbst 3 Straßen weiter gehört haben muss.

Ihre bereits verwesenden Leichen liegen sorgfältig präpariert da, als hätte man auf mich gewartet, doch dann......

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Spencer rüttelt mich wach. Ich schrecke zusammen als ich die Augen auf reiße und mich umschaue. Offenbar muss ich von all dem so erschöpft gewesen sein, daß ich eingeschlafen bin... Und ich habe es noch nicht einmal geschnallt, selbst als ich schon einige Minuten wieder bei mir bin.

"Alles in Ordnung?", fragt Spencer und sieht mich skeptisch an. "Du hast geschrien."

Ich nicke ihm zu und hoffe dass das als Antwort genügt. Ich bin nicht fähig mit Worten zu antworten. Nicht jetzt.

Dann bemerke ich, wo wir sind. Die kleine Nebengasse, nur wenige Schritte von meinem Elternhaus entfernt, bietet uns Sichtschutz und Diskretion.

"Gut... Was ich jetzt sage, sage ich nur einmal, okay? Du machst exakt was ich sage, wann ich es sage. Nur so überlebt ihr."

"Was ist mit dir? Und Caspian?", frage ich weil es mich ernsthaft interessiert. Spencer lächelt mich an. Für einen kurzen Augenblick wirkt er nicht mürrisch und Dauer schlecht gelaunt, sondern wie ein normaler Mensch.

/

An der Haustür angekommen überkommt mich der Moment aus meinem Traum. Ich spare Mir das klopfen und öffne die Tür...

Dann starre ich in das erschrockene Gesicht meines Vaters.