Der Alptraum der mich gefangen hält ist betäubend. Ich durchlebe den grausamen Mord an meinen Eltern immer wieder, die Tränen meines Vaters - dem Mann, den ich für meinen Vater gehalten habe - und ich kann nichts tun. Ich schreie, aber aus meinem Mund kommt kein Ton...
Und dann wechselt die Szene zu Caspian, der mit den Händen in den Hosentaschen neben mir steht und die Schultern zuckt, als wäre es ihm egal. Als würde er nichts fühlen.
Er lässt zu das man mich weg schleppt, lacht und genießt die Show offenbar zu sehr. Wieder dringt aus meiner Kehle kein Laut...Dann wache ich auf.
Für einen Augenblick muss ich mich umsehen um mich zu vergewissern, das ich nach wie vor in diesem Haus bin. Und Caspian nicht da ist. Niedergeschlagen beruhige ich meine Atmung. Mein Blick wandert zu der Uhr an der Wand. 4:30 und noch immer kein Lebenszeichen von ihm...Das ändert sich auch nicht in den nächsten Stunden. Zwar leistet mir ab einer gewissen Uhrzeit Spencer Gesellschaft, doch als ich ihn frage wo Caspian ist zuckt er mit den Schultern. Der Tag zieht sich wie Kaugummi während ich nichts anderes tue als immer wieder zum Fenster zu gehen und hinaus zu schauen, in der Hoffnung das er doch noch auftaucht.... Was er letztendlich nicht tut.
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Wieder entscheide ich an diesem Tag zu kochen weil Hoffnung das einzige und letzte ist, das mir geblieben ist. Gerade als ich damit beginnen will Gemüse zu schnibbeln öffnet sich langsam die Haustür. Spencer sieht mich kurz skeptisch an, blickt dann wieder zur Tür.
Caspian kommt rein, sieht erst mich, dann Spencer an und bleibt perplex stehen. Sein Haar ist durcheinander, sein Anzug leicht zerknittert. Er wirkt als hätte er eine harte Nacht gehabt...
Spencer erhebt sich langsam, nickt Caspian zu und lässt uns dann alleine.Ich weiß nicht was ich sagen soll und Caspian scheint es ähnlich zu gehen, doch dann bewegen sich seine Beine und tragen ihn auf direktem Weg zu mir. Als er mich erreicht berührt seine Handfläche meine Wange und kurz darauf landen seine Lippen auf meinen.
Die Sanftheit des Kusses wird durch nichts gebrochen oder gestört und die Zeit scheint wie durch ein Wunder angehalten.
Ohne Zeitdruck und gänzlich ohne Eile streichelt und berührt er mich."Was machst du noch hier? Ich dachte du wärst schon längst über alle Berge...", flüstert er als er den Kuss unterbricht. Seine Augen durchsuchen mein Gesicht nach einem Hinweis.
Ihn so sanft zu erleben und ihm so nah zu sein bekräftigt mich in dem was ich tue... Das ich hier geblieben bin und auf ihn gewartet habe ist vielleicht nicht meine beste aber definitiv keine falsche Entscheidung gewesen.
"Ich konnte nicht... Ich wollte nicht...", stammle ich und sehe ihn mit der selben Intensität an. Plötzlich hebt er mich hoch, zwingt mich dazu meine Beine um seine Taille zu schlingen und mich an ihm festzuhalten.
Er trägt mich zum Schlafzimmer, schließt leise mit dem Fuß die Tür und setzt mich dann auf der Kante des Bettes ab. Noch immer liegen seine Augen auf mir als er langsam, Schicht für Schicht, seine Kleidung auszieht. Sobald er nur noch in Shorts vor mir steht tastet er nach dem Saum meines Shirts, sieht mich dann aber fragend an.
Er bittet um Erlaubnis... Und ich gebe sie ihm.Dieser Mann, dieser Caspian - ist ein ganz anderer als der, den ich schon erlebt habe. Seine stürmische Art ist verschwunden, sein arroganter Blick weicht einem sehr viel sanfterem.
Er lässt sich Zeit mich aus meinen Klamotten zu schälen und auch als ich nur noch in Unterwäsche vor ihm sitze und ihn mit großen Augen ansehe übereilt er sein Handeln nicht."Stella.", haucht er. "Bitte... Lass mich dich lieben."
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Caspian - Son of Devil
Mystery / ThrillerCaspian Macciare ist der Sohn des Teufels - einem rücksichtslosem Menschenhändler. Und Stella? Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort. TEIL 1 der MACCIARE CHRONICLES