Die Dynamik zwischen uns änderte sich fast jedes Mal, wenn wir aufeinander trafen.
Stella wurde von mal zu mal mutiger, was nur daran lag das ich ihr gegenüber viel zu weich war. Sie wusste tief in ihrem Inneren das ich ihr nichts tun würde.Es faszinierte mich wie sie mir gegenüber auftrat. Alle anderen Frauen in meinem bisherigen Leben hatten sich stets devot präsentiert und genau das getan was ich wollte aber Stella neigte dazu, genau das Gegenteil zu tun...
Und irgendwie gefiel mir das.
Ihre Fingerspitzen kitzelten meine Haut durch das feuchte Hemd. Sie ließ sich dabei Zeit, sah mich aber durchgehend an. Ich war nicht wütend darüber das sie Gegenstände nach mir geworfen hatte, auch wenn die Vase am Ende daran schuld war, das ich mit durchnässtem Hemd herum stand.
Stella hielt in ihrer Hand immer noch die Pistole die ich ihr bereit gestellt hatte um mich zu erschießen. Ich wusste nicht was ich tat,... Es wäre für sie ein leichtes gewesen das ganze zu beenden und doch hatte ich so viel Vertrauen und wusste, sie würde es nicht tun. Es war ein Test den sie bestanden hatte.
Meine Hand glitt hinab zu ihrer, die schwere und kalte Pistole ließ mich kurz wanken.
Noch immer sahen wir einander an und so übernahm ich die Kontrolle wieder über die Waffe, die ich leichtfertig in ihre Obhut gab."Die brauchst du doch nicht, oder?", murmelte ich und starrte auf ihre Lippen. Das Bedürfnis sie zu küssen und der Begierde Luft zu schaffen übermannte mich fast vollständig, dennoch hielt ich mich weitestgehend zurück.
Unachtsam ließ ich die Waffe auf den Boden sinken und schon glitt ihre freie Hand ebenfalls auf meinen Brustkorb. Es war vollkommen still in diesem Zimmer, im gesamten Haus.
Die Luft um uns herum war elektrisch aufgeladen und so voller Spannung, das ich sie fast greifen konnte.
"Was willst du, Stella?", fragte ich. Ich musste es hören, auch wenn ich es bereits wusste. Ich war sicher das sie in diesem Moment genau das selbe empfand wie ich.
Sie antwortete nicht. Stattdessen lag ihr Blick weiter auf mir während sie Knopf um Knopf meines Hemdes öffnete.
Das feuchte Hemd glitt zu Boden und ihre Fingerspitzen berührten meine nackte Haut. Schon allein diese Kleinigkeit sorgte dafür, daß in meinem Kopf alle Sicherungen vollständig durchgeknallt waren und ich nur noch daran denken konnte mich tief in ihr zu vergraben.Ich musste etwas tun, irgendwas.
Also ließ ich den Kopf langsam sinken, striff mit meiner Nase ihre und legte meine Lippen anschließend auf ihren ab. Die sofortige Erwiderung des Kusses ihrerseits gab mir den Rest.
Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle, griff nach ihr, doch sie wich einen Schritt zurück."Ich will das du dich aufs Bett legst.", flüsterte sie. "Nackt."
Mein Schwanz war bereits steinhart und die verheißungsvolle Aussage von ihr machte das ganze nur noch schlimmer. Ich öffnete meine Hose, ließ sie hinab fallen und kurz darauf folgte meine Shorts. Es war seltsam das nicht ich es war, der den Ton angab und doch nahm ich ihre Befehle an, als seien sie das wichtigste.
Als ich aufs Bett zuging, mich darauf fallen ließ und die Kissen unter meinem Kopf zurecht rückte war alles woran ich denken konnte ihr warmer, weicher Körper. Ich wollte das er mir gehörte.
"Schließ deine Augen, Cas.", hauchte sie und auch wenn es mir etwas zuwider war, tat ich, wonach sie verlangte. Gespannt wartete ich, streichelte meinen Schwanz in absoluter Vorfreude.... Doch nichts geschah.
Plötzlich hörte ich die Schritte von ihr. Sie bewegte sich von mir weg, anstatt auf mich zu. Sie hatte mich rein gelegt. Ich riss die Augen auf und sah nur noch ihren Schatten. Eilig sprang ich aus dem Bett, griff nach meinen Shorts und rannte ihr hinterher. In der Eile vergaß ich die Waffe, die noch immer irgendwo unter meinen Klamotten auf dem Boden lag.
Ich wollte sie nur so schnell es ging erreichen, alles andere zählte nicht.
"Stella!", rief ich, doch das hielt sie nicht auf. Der einzige Vorteil der auf meiner Seite war, war der, das sie die Umgebung nicht kannte. Ich hingegen schon. Egal wo sie hin laufen würde, ich würde sie finden. Allmählich wuchs meine Wut. "Stella! Bleib stehen!"
"F*ck Dich, Cas!", keifte sie und beschleunigte ihren Gang. Sie öffnete die Haustür, trat hinaus und begann zu rennen. Der umliegende Wald war groß, die Gefahr sich darin zu verlaufen wenn man sich nicht auskannte, war enorm. Aber es war ihr egal. Sie wollte einfach nur weg. Weit weg von mir.
Irgendwie gefiel mir dieses Gefühl überhaupt nicht. Noch weniger gefiel mir jedoch, was sich plötzlich in meinem Kopf abspielte... Vater wusste von diesem Haus nichts und er konnte uns unmöglich finden, doch er verseuchte meine Gedanken bereits damit, wie er sie schändete und tötete. Meine Wut darüber trieb mich an und ich lief schneller.
"Stella! Bleib verdammt nochmal stehen!"
Ich rannte los.
All die Gefühle die ich nicht fühlen wollte, die sich aber langsam an die Oberfläche gruben, trieben meine Wut in unermessliche Höhen an. Endlich kam ich ihr näher. Meine Hand legte sich um ihren Arm und ich riss sie zu mir herum. Wie ein wildes Pferd versuchte sie sich von mir zu befreien, sie fluchte wüst und begann nach mir zu treten.
Das sie mich traf bemerkte ich erst gar nicht."Lass mich los, du Psycho!", schrie sie. "Ich will hier weg!"
Für mich war es leicht sie festzuhalten, dennoch versuchte ich meine Wut zu zügeln. Ich wollte ihr nicht weh tun, obwohl sie es mir so schwer machte. Sie kämpfte gegen mich an, trat und schlug nach mir und ich ließ es mir sogar bis zu einem gewissen Grad gefallen.
"Du kommst hier nicht weg. Wir sind weit entfernt von der Stadt, hier wird dich niemand finden, also hör auf!", knurrte ich. "Verdammte Scheiße, ich will dich nur schützen!"
Sie war stärker als ich gedacht hatte und schaffte es letztendlich sich los zu reißen. Wieder lief sie vor mir davon, doch diesmal kam sie nicht weit. Der nächste Baumstamm den ich anvisierte entpuppte sich als ihr Gefängnis. Krachend fiel sie dagegen und bevor sie dazu kam sich wieder aufzurichten kesselte ich sie mit meinen Armen ein.
"Wenn er dich findet... Er oder sein Bluthund... Wird das was dir widerfährt 1000 mal schlimmer sein als das, was ich dir angetan habe. Also hör verdammt nochmal auf!"
Ich schrie, war so in Rage, suchte nach einem Ventil. Das Bedürfnis sie körperlich zu bestrafen, richtig zu bestrafen, unterdrückte ich.
Trotzig hob sie ihr Kinn in meine Richtung. Ihr Körper bebte vor lauter Anstrengung sich gegen mich zu wehren."Wer, Caspian? Wer will mir etwas antun? Ich werde nirgendwo mit Dir hingehen wenn Du mir nicht endlich ein paar Fragen beantwortest!"
Natürlich war das ein Bluff. Sie wusste genauso gut wie ich, daß sie gegen mich keine Chance hatte, wenn ich wollte das sie mit mir kam... Dennoch war ich ihr ein paar Antworten schuldig. Ich ließ von ihr ab, ging einen Schritt zurück und nickte mit dem Kopf in Richtung Haus.
"Gehen wir zurück. Dann bekommst du ein paar Antworten. Du musst Mir vertrauen auch wenn es dir nicht gefällt."
Sie überlegte kurz... Doch welche Wahl hatte sie? Umgeben von dichten Bäumen, geradewegs kurz davor sich in einem der größten Wälder des Landes zu verlaufen? Sie würde hier nicht wieder raus finden, sondern verhungern.
Alles was ihr blieb war ich. Und langsam stellte ich meine Entscheidung sie zu schützen in Frage...
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Caspian - Son of Devil
Детектив / ТриллерCaspian Macciare ist der Sohn des Teufels - einem rücksichtslosem Menschenhändler. Und Stella? Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort. TEIL 1 der MACCIARE CHRONICLES