16.

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Lukas

Als Lina uns in der Kantine erzählte, wie es um ihr Essen steht, waren wir geschockt. Mika wütend, Elias und Josh war jede Farbe aus dem Gesicht gewischt.
Ich glaube, dass niemand es so richtig glauben konnte, was abgeht.
Ich zog sie danach in meine Arme, doch löste sie sich schnell und schaute sich schnell um. Ich war enttäuscht, dich ich verstand ihre Angst vor Katja. Was ich jedoch nicht verstand, ist, warum sie nichts dagegen tat. Aber das einzige, was ich zur Zeit tun kann, ist sie zu unterstützten.
Ich glaube, dass sie sich in meiner Gegenwart sicher fühlte, vielleicht kann ich sie doch irgendwann dazu bringen etwas gegen Katja zu machen.

Als wir danach an ihrem Spind waren und auf einmal Katja da war, sah ich kurz die Angst in Linas Augen. Wir standen wie angewurzelt da und wussten nicht was wir tun sollten. Aber Lina hat uns mit einer Lüge rausgeboxt. Ich habe nur Angst, dass sie später trotzdem mit den Konsequenzen zu kämpfen hat.
Um auch ehrlich zu sein. Mit wäre nie so schnell eine Lüge eingefallen, wie Lina. Ob es aber schlau war Just da mit reinzuziehen, weiß ich nicht. Schließlich kann bei ihm wieder alles auffliegen.

Als wir uns von ihr verabschiedeten, gingen die Jungs zu erst und ich nahm Lina noch einmal in den Arm und küsste sie. Nach dem heutigen Morgen seine ihre Küsse wie eine Droge. Ich kann nicht ohne sie. Sportler nehmen Dopingmittel um die bestmögliche Leistung zu geben, doch ich brauche sie nur in meiner Nähe zu haben und das genügt. Zu wissen dass es ihr gut geht und in Sicherheit ist. Das reicht.

Mit den Jungs gingen wir zu unserem Training. Nur 4 Stunden und ich sehe sie wieder. Das ist meine Motivation für heute.
In der Kabine machten sich schon die anderen Fertig und wir schließen uns ihnen an.

Auf dem Eis spielten wir ein paar Spielzüge durch. Jake ist unser bester Torwart und gegen ihn anzukommen ist schwer. Trotzdem gelang es dem einen oder den anderen ein Tor zu schaffen.
Morgen wird das Spiel sein, als rief uns der Coach noch einmal zu sich und motivierte das ganze Team. Doch meine Motivation steht auf dem Eis auf der anderen Seite der Halle.
Ich werde morgen ein Tor schaffen, für sie.

Nach dem Training ließ ich mir Zeit mit dem umziehen. Die Jungs sollen nichts fragen und am besten auch nicht mit mir reden.
Nachdem ich mich heute von Lina trennen musste, habe ich einen Entschluss gefasst. Ich werde sie heute Abend noch fragen, ob sie meine Freundin sein will.
Dana ganze Training war ich nervös deswegen. Aber ich wusste, dass mich diese Nervosität mich nicht weiterbringen wird, also konzentrierte ich mich auf das Training.
Jetzt aber kommt die Nervosität zurück. Was ist, wenn sie nein sagen wird. Mag sie mich überhaupt so doll? Und viel wichtiger, werden wir stark genug sein das alles durchzustehen?

Mit diesem Gedanken verließ ich meine Kabine. Die Sachen ließ ich, wie die anderen Jungs, für das morgige Spiel in der Kabine.
Bei Lina in der Halle wurde wie wild rumgeschrieen. Katja lässt sie wohl wieder nicht ruhen. „Wir wird es wohl morgen aussehen, wenn das zeigen wirst. Genau, schlecht. Wird die der letzte Platz gefallen? Dann müssen wir garnicht erst dahin.", schrie sie Lina an. Ich ging wieder zu den Tribünen.
Ich saß vielleicht 20 Minuten und dann setzte sich wer zu mir. Just saß neben mir und lächelte mich an: „Ich habe heute mit Lina geredet.", ich schaute ihn erwartungsvoll an, „Ihr gehts beschissen. Sie ist in einer Sackgasse und findet keinen Auswege. Um ehrlich zu sein, ich auch nicht." „Was meinst du?", fragte ich ihn, ich wusste beim besten Willen nicht worauf er hinaus wollte. „Ich habe ihr angeboten sie zu trainieren. Sie will es, aber Katja wird sie nicht gehen lassen. Und mit ihren Eltern ist es auch schwierig. Sie stehen voll hinter ihr.", erklärte er. „Aber sie ist doch Erwachsen. Was haben ihre Eltern damit zu tun?", fragte ich weiter. Just räuspert sich neben mir: „Dazu musst du etwas mehr über sie wissen.", damit setzte er sich aufrecht hin und sprach weiter, „Sie kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Um ehrlich zu sein, sie hatte nichts. Ich habe es damals nur aus Zufall mitbekommen. Sie ging aufs Eis, weil sie nicht weit weg von der Halle wohnten. Als ich sah, was für ein Potential sie hat, half ich ihnen. Nicht finanziell, sonder mit der Ausrüstung und den Trainingszeiten. Irgendwann hat Katja sie entdeckt und nahm sie zu sich. Nach den ersten nationalen Erfolgen mit Katja als Trainerin, entschieden ihre Eltern Katja als Trainerin zu behalten. Mit den nationalen Erfolgen kam auch das Geld. Nicht gerade Wenig, wegen der ganzen Kooperationen und Sponsoren noch dazu. Ihren Eltern gefiel es. Über die Zeit wo sie nichts hatten, haben ihre Eltern alles in sie gesteckt.
Ich glaube, dass Lina sich in gewisser Weise, ihren Eltern gegenüber, verpflichtet fühlt. Ich verstehe es nicht ganz genau, aber das, was ich heute mitbekam war genug." Zum Ende war es nur noch ein bedrücktes Flüstern. „Sie muss doch wissen, dass sie ihren Eltern nichts schuldet. Das sind ihre Eltern verdammt nochmal. Das ist deren Job alles mögliche für ihr Kind zu tun. Ihr Kind sollte alle Chancen bekommen, die sie bieten können.", zischte ich Just wütend zu. „Sie sieht es anscheinend nicht so.", sagte er noch immer bedrückt.
Tief atme ich aus. Es bringt nichts sich jetzt darüber aufzuregen. Ich werde Lina helfen, aber erst, wenn sie es zulässt.
Da fiel mir wieder das Aufeinandertreffen mit Katja wieder ein: „Just, ich will nicht petzten, aber ich will ehrlich zu dir sein. Lina hat dich heute in einer Notlüge bei Katja benutzt." Nun entwich ihm ein Lachen: „Ich weiß, Katja hat mich wieder ausgefragt. Sie fragte, warum Jungs bei Lina sind und etwas für Nina abholen. Ich konnte eins und eins zusammenzählen. Ich sagte, dass Lina etwas von mir bekommen hat und dir geben sollte." Ich war mehr als nur überrascht: „Könnt ihr eure Gedanken lesen?" Doch Just schmunzelt nur: „Nein, aber vor morgen sollte sie am besten kein Stress haben." „Was, warum?", fragte ich schneller als ich wollte. „Sie hat hier morgen einen Wettkampf. Nichts Großes. Eigentlich muss sie nicht laufen, weil sie die einzige Starterin ist. Katja fand es aber eine gute Idee Lina ihr neues Programm unter Wettkampfsbedingungen laufen zu lassen. Eigentlich wird es nur ein Wettkampf von maximal 5 Stunden sein, da nur ein paar Läufer daran teilnehmen. Danach hat Katja wieder die Halle für Lina reserviert.", erzählte er. Also haben wir beide morgen ein Turnier. Und nach dem Spiel werde ich sie wiedersehen.
Just stand auf und verabschiedete sich. Doch er drehte sich Koch einmal zu mir um: „Seid beim herumschleichen bisschen vorsichtiger. Lina sollte nicht unter Schmerzen leiden, nur weil sie ä für ein paar Momente einmal wirklich glücklich war."
Damit ging er davon. Alles was ich will ist nur sie glücklich zu sehen und es zerreißt mich, dass sie es nicht ist.

Katja war heute nur am schreien, selbst mir ging es schon auf die Nerven. Deswegen war ich dankbar, als sie um 21:30 vom Eis gingen. Ich weiß, dass Lina noch Trockentraining hat. Auch wenn nicht, wird sie die Zeit zum dehnen nutzen.
Ich blieb auf der Tribüne sitzen, um unauffällig darauf zu warten, dass Katja die Halle verlässt und wir uns hier locker bewegen konnten.

15 Minuten später ging Katja zum Ausgang der Halle mit ihrem Telefon zwischen Schulter und Ohr. Lina kam ihr entgegen, doch blieben sie nicht stehen, sondern gingen einfach aneinander vorbei.
Lina verschwand im Trainingsraum und Katja war weg. Zum Glück. In ihrer Anwesenheit bekam man nur schlechte Laune.
Schnell ging ich die Tribünen runter und ging zum Raum, worin Lina verschwunden ist.

Ich ging hinein und sehe sie auf einer Matte liegen. Im Raum läuft die Musik und es scheint der Ballettraum zu sein.
Linas Augen sind geschlossen und sie liegt auf dem Rücken mit ihren Händen unter dem Hinterkopf. Kein Wunder, dass sie immer so spät nach Hause kommt, wenn sie sich mit dem Ausruhen Zeit lässt.
Ich ging leise auf sie zu und kniete mich leise neben sie. Ich beugte mich zu ihr rüber, lege meine Hände neben ihr ab und küsste sie. Schnell Schlag sie ihre Arme um meinen Nacken und zog mich näher an sie ran. Sie lächelte in den Kuss hinein, was auch mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Die ganze schlechte Laube wegen Katja, wie weggeblasen.

Langsam lösten wir uns voneinander und ihr Lächeln war noch immer da. „Hi.", sagte sie kaum hörbar. Doch ich lächelte noch immer und übersehe sie mit lauter kurzen Küssen. Das bring sie nur noch mehr zum Lachen. Schlussendlich lösten wir uns voneinander und schauten uns nur in die Augen. Ich könnte mich in ihren Augen verlieren. Ich weiß nicht wie lange ich sie bereits schon anschaue.
„Ich habe gehört, dass du morgen einen Wettkampf hast und danach noch Training.", sagte ich. „Es ist nichts wichtiges.", sagte sie, wendete ihren Blick von mir ab und biss sich auf die Lippen. „Ich habe morgen ein Spiel. Wenn du willst und Zeit hast, schau doch vorbei.", versuchte ich sie aus ihren Gedanken zu reißen, in die sie wieder verschwunden ist. „Echt? Ich hab keine Karte.",ich hätte niemals gedacht, dass sie das sagen würde. „Wie lange wirst du denn Zeit haben, bevor du erwischt wirst?", fragte ich. Sie überlegt kurz: „Vielleicht 15 Minuten." „Komm einfach durch den Kabineneingang zur Eisfläche und halte dich im Schatten. Dann erkennt dich niemand und du kannst unauffällig auftauchen und fliegen.", sagte ich nach einer kurzen Überlegung. Zögerlich nickt sie.
Mittlerweile lag ich schon auf ihr. Zwischen ihren Beinen und meine Ellenbogen links und rechts von ihr. „Ich wollte dich eigentlich noch was fragen.", sagte ich mehr als nur nervös. „Ich... Also ich weiß, dass... also... dass es recht schnell ging. Also zwischen uns. Und ich habe dich echt gerne. Du gehst mit eigentlich garnicht aus dem Kopf. Was ich eigentlich fragen wollte, also... du musst nicht wenn du nicht willst.", damit beendete ich miserablen Versuch sie zu fragen und atmete tief durch. Ich schaute ihr in ihre verwirrten und hoffnungsvollen Augen. Ich räusperte mich: „Willst du meine Freundin sein? Willst du mit mir zusammen sein?"
Keine Reaktion. Genau das, was ich befürchtet habe.
Sie zweifelt, lässt alles durch ihren Kopf einmal durchlaufen. Wiegt alle Möglichkeiten ab.

Als sie länger keine Reaktion von sich gab, wende ich meinen Blick von ihr ab und will ich gerade aufstehen. Das war's, es wird nichts.
Doch es legen sich zwei Arme um meinen Nacken und ziehen mich zu Lina runter. Ich küsst mich. Ein Kuss voller Emotionen. Unsicherheit, Zweifel, Angst aber auch eine gewisse Sicherheit und Lust. Sie packt all ihre Emotionen rein.
Als wir uns wieder voneinander entfernten lächelt sie wieder. Ich lege meine Stirn auf ihrer ab und versuche wieder mein Atem zu normalisieren. Sie flüsterte leise: „Ja."

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Heyyyy, eine kurze Info.
Am Wochenende werden keine neuen Kapitel kommen, da ich mich ein bisschen auf die Uni konzentrieren möchte und muss. Ich liebe eure netten Kommentare und zu wissen, dass es euch gefällt motiviert mich.
Uni kann ich aber leider nicht vernachlässigen. Ich werde versuchen trotzdem hier und da mal etwas zu schreiben, aber es ist keine Garantie.

Macht euch ready. Nächste Woche wird es wahrscheinlich das Kapitel von TikTok geben.
Bis dahin!

Hell on iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt