55.

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Lina

Der Abend war schön aber auch lang. Mika, Elias, Nina und Josh blieben noch etwas länger um beim aufräumen zu helfen. Die würden auch hier übernachten.
„Ich bin komplett fertig.", seufzte Nina und schmiss sich aufs Sofa. „Ich auch.", gab Josh von sich, als er sich auch aufs Sofa schmiss.
„Danke für eure Hilfe Leute.", sagte ich und schmiss mich neben Nina aufs Sofa. „Nächstes mal machen wir es bei niemanden. Wir gehen einfach was essen.", sagte Mika und setzte sich gegenüber von uns auf den Sessel.
Alle unterhielten sich, doch konnte ich kaum meine Augen offen halten. Jetzt wo ich saß und sich alle um mich herum unterhielten, merkte ich wie müde ich war. Ich schloss meine Augen und hörte den anderen weiter zu. Zumindest versuchte ich es.

„Na komm, Zeit zum schlafen.", hörte ich Lukas an meinem Ohr und spürte wie ich hochgehoben wurde. Direkt nahm ich Lukas Geruch war und entspannte mich. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
„Gute Nacht. Wir sind dann auch mal weg.", sagte Lukas und ging.

Ich spürte unser Bett unter mir, als Lukas mich ablegte. „Lina, setzt dich bitte hin. Du musst dich nur umziehen, dann kannst du schlafen.", sagte Lukas mit einer ruhigen Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen und setzte mich aufrecht hin. „Hilf mir.", flüsterte ich Lukas zu, der vor mir hockte. Ich hob meine Arme hoch und Lukas grinste mich an. Er half mir mich auszuziehen und zog mir auch ein weites Shirts an.
„Leg dich wieder hin. Ich komme gleiche dazu.", sagte er noch und verschwand im Badezimmer. Ich driftete währenddessen immer wieder in den Schlaf.

Ich wachte auf und spürte wie ich zur Hälfte auf Lukas lag. Ihn schien es aber auch nichts aus zu machen. Ich schlief seelenruhig einfach weiter.
Langsam machte ich mich aus dem Bett und verschwand im Badezimmer. Da ich gestern zu müde war, wurde heute alles gemacht.

Fertig angezogen verschwand ich ins Wohnzimmer, wo ich Josh oberkörperfrei und auf dem Sofa ausgebreitet schlafen sehe. Ich ging weiter in die Küche und sah Mika seinen Kaffe trinken. „Morgen, Prinzessin.", sagte er. „Morgen, Mika. Ist noch jemand wach?", fragte ich und stellte meine Tasse auf den Tresen. „Nein, nur wir soweit. Wie fühlst du dich?", fragte er und nahm einen Schluck. „Ich weiß nicht, ich bin wegen morgen schon etwas nervös.", sagte ich und nahm den Kaffe um ihn mir einzuschenken.
„Wir werden doch morgen alle da sein und alles sagen was wir gesehen haben. Du musst dir deswegen keine Gedanken machen.", versuchte mich Mika aufzumuntern. Ich nahm darauf nur einen tiefen Atemzug, um meine Nerven zu beruhigen.

„Lina?", kam einer verschlafene Stimme aus dem Wohnzimmer. Ich drehte mich um und sah Lukas auf uns zukommen. „Ja?", fragte ich. „Hab mich nur gewundert wo du warst. Bin ohne dich wachgeworden.", sagte er und umarmte mich und legte seine Stirn auf meiner Schulter ab. „Guten Morgen Lukas.", sagte Mika und machte sich bei Lukas bemerkbar. „Mhm.", kam es nur von Lukas der noch immer sein Gesicht in meiner Halsbeuge hatte.
Mika rollte nur mit seinen Augen und ließ uns zurück. Es war ruhig, da alle anderen schliefen und Lukas im Halbschlaf an mir lehnte.

In meinem Kopf war aber alles laut. Alle Räder arbeiteten im Kopf. Ich wusste nicht wie ich mich morgen zu verhalten habe. Ich wusste nicht was passieren könnte und vor allem wusste ich nicht wie es weitergehen wird.
Ich merkte selbst wie ich langsam in diese Gedanken gezogen wurde und damit mir selbst weh tat. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Die Luft bleib mir langsam aus.
Ich schloss kurz meine Augen um mich wiederzufinden.

Ich merkte eine Hand auf meiner Wange, leichte Küsse auf meiner Stirn. Ich kämpfte damit meine Augen zu öffnen, da ich Angst hatte, dass meine Gedanken mich wieder einnehmen würden.
„Mach die Augen auf Lina.", hörte ich Lukas Stimme.
Langsam öffnete ich meine Augen uns sah nur alles in einem verschmierten Film. Ich verstand nichts, bis ich spürte, wie Lukas mir etwas wegwischte. Ich fasste mir ans Gesicht und merkte, dass ich Tränen verloren habe. Frei von den Tränen schaute ich zu Lukas hoch, der mich bereits besorgt anschaute. „Rede mit mir. Was ist los.", fragte er mich. Ich holte tief Luft und nahm ihn bei der Hand. Ich zog ihn wieder zurück ins Zimmer, da ich Angst hatte die anderen aufzuwecken. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass es gleich damit enden wird, dass ich wie ein Wasserfall weinen würde.

So kam es schließlich auch. Ich lag bei Lukas im Arm und weiter mir die Seele aus dem Leib. Ich wusste nicht woher sich die Tränen ansammelten, doch weinte ich alles heraus was ich besaß.
Lukas hörte mir die ganze Zeit über aufmerksam zu. Er sagte nichts, doch war er einfach da. Genau das brauchte ich. Ich musste mir alles von der Seele reden. Ich brauchte keinen Ratschlag oder aufmunternde Worte. Ich brauchte bloß Lukas, seine Umarmungen und jemandem, dem ich das alles erzählen konnte.

Wir lagen eine ganze Weile in der Umarmung im Bett, bevor Lukas was sagte: „Lass uns heute zu Hause bleiben. Wir gucken einfach eine Serie, machen uns einen entspannten Abend. Wir verschwenden einfach unsere Zeit. Was hast du davon?"
„Das hört sich perfekt an.", sagte ich und hob meinen Kopf von seiner Brust, „Danke Lukas." „Nicht dafür Baby.", sagte er und gab mir noch einen langen Kuss auf die Stirn. Es fühlte ich gut an, weswegen ich meine Augen schloss und es genoss. Es fühlt sich nach meinem zu Hause an.

Als ich aus dem Badezimmer wieder raus kam, war Lukas nicht mehr aufzufinden. Er wird wohl wahrscheinlich bei den anderen sein. Denn als wir aufstanden, wollte ich mein Gesicht abwaschen, damit er nicht so sehr verheult aussah.
Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, habe ich recht behalten. Alle saßen auf dem Sofa und den Sessel verteilt und stritten sich um einen Film. Es standen auch Snacks und Getränke auf dem kleinen Tisch  bereit. „Wann habt ihr das alles denn geschafft?", fragte ich verwundert und ging auf Lukas zu, der mir Platz neben sich genaht hat. „Eben. Wir sind zu fünft, das geht schnell wenn alle anpacken.", sagte Mika und warf Josh einen vorwurfsvollen Blick zu. Der schaute jedoch schnell weg und fühlte sich nicht angesprochen. „Danke Leute.", sagte ich lächelnd und deckte mich mit der Decke zu.
Ich lehnte mich an Lukas an und hörte der Diskussion der anderen zu. Die konnten sich tatsächlich nicht dafür entscheiden was sie gucken wollten. Josh und Elias waren für ,Ich einfach Unverbesserlich' zu haben. Lukas und mir war es egal. Und Mika und Nina wollten alle ‚Spiderman' Filme gucken.

„Leute, können wir nicht abwechselnd einfach die Filme gucken? Beide Filme haben verschiedene Teile oder Fortsetzungen, die können wir einfach abwechseln. Wir haben sowieso heute nichts mehr geplant.", versuchte Lukas die alle zu beruhigen.
Schließlich knickten die ein und wir Schatten die Filme abwechselnd. Es gab keine weiteren Diskussionen und ich hatte Ruhe von meinen Gedanken. Ich wurde abgelenkt und konnte mich auf was anderes konzentrieren.
Auf Lukas, der mich in seinen Armen hielt und mir hin und wieder einen Kuss auf die Schläfe oder die Stirn gab. Auf seine Arme, die mich immer wieder zu sich ran zogen und auf seine Berührungen, die mich meine Probleme vergessen ließen.

Hell on iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt