Lina
Ich lag auf der Matte. Vor schmerzen zog sich mein ganzer Körper zusammen. Was gerade geschah wiederholt sich in meinem Kopf. Lukas und seine Mannschaft kamen aufs Eis gestürmt, nachdem mich Katja brutal zu sich zog und ich mein Bein belasten musste. Das ging nach hinten los, da ich unbeschreibbare Schmerzen hatte. Ein schmerzerfüllter Schrei verließ meine Kehle, als ich mich an der Bande festhielt und weinte. Ich nahm nur verschwommen war, was zwischen Lukas und Katja geschah. Was ich wusste war, das er sie bei der Kehle packte. Ich war so auf meinen Schmerz fokussiert, dass ich nicht hörte was sie sagten.
Als Katja vom Eis ging, kam auch schon Lukas zu mir und nahm mich in den Arm. Ich umarmte ihn fest. Ich wollte nicht loslassen, als Mika hinter ihm auftauchte. Ich löste mich von Lukas und umarmte Mika. Lukas Umarmungen fühlen sich zwar an wie von einem Teddybär und beruhigen, aber Mikas waren anders. Bei Mika fühlte es sich an, als ob er schon immer da war und alles von mir wusste.
Mika hielt mich fest, so dass ich nicht mein Bein belasten musste. Das Gefühl, dass er mich kannte und dass er mir immer zur Seite stehen würde, beruhigte mich etwas.
Dann wurde ich im Brautstil auf den Arm genommen. Ich nahm Lukas Geruch war. Er war da. Ich muss mir keine Sorgen mehr machen. Ich hielt ihn fest, nicht bereit ihn loszulassen. Das war das letzte woran ich dachte. Ich nahm war, dass er mit jemanden redete. Aber die Schmerzen waren so unerträglich, dass ich dachte, dass ich gleich ohnmächtig werde.Später spürte ich nur noch die Matte unter mir. Ich wusste, dass Lukas irgendwo hier im Raum mit drin war. Ich war müde, so unfassbar müde. Ich schloss meine Augen und schlief auch schon ein.
„Wie gehts ihr?", fragte eine Stimme. „Sie ist vorhin eingeschlafen, als wir sie von Eis holten. Katja hat übertrieben und wir sind aufs Eis gestürmt.", sagte eine weitere Stimme, doch die kannte ich, es war Lukas.
Ich öffnete langsam meine Augen und drehte mich zu den Stimmen. Ich sah Lukas neben Mika stehen, dann Just und eine weitere Person.
Lukas und Mika haben sich mittlerweile umgezogen.
Lukas und mein Blick trafen sich. Seine Augen weiten sich und er kommt direkt zu mir und kniet sich zu mir runter: „Hey Baby, wie fühlst du dich?" Ich nahm tief Luft und schloss meine Augen wieder, als ich spürte, dass er meine Hand in seine nahm: „Wie vom Bus überfahren." Er legte seine Hand an meine Wange und strich vorsichtig rüber: „Das wird schon."Mittlerweile hockten alle vier neben mir. Ich schaue zu Mika, der mich voller Sorge musterte. Dann zu Just. Seinen Blick konnte ich nicht richtig deuten: „Lina, was ist nach dem Wettkampf passiert?" „Nicht jetzt, Just. Ich will sie erstmal behandeln.", sagte der andere Mann und wendete sich zu mir, „Hallo Lina, ich bin Levin. Ich bin Arzt und würde dich kurz untersuchen, wenn ich darf." Ich schaute zu Lukas und er lächelte mir bereits aufmuntern zu. Zögernd Nickte ich Levin zu.
Levin nickte und fing an ein meine Hüfte abzutasten. Ich zog scharf die Luft ein, da alles wehtat. „Lina, ich werde eben dein Bein anheben. Sag Bescheid, wenn es wehtut.", sagte Levin und hob mein Bein leicht. Der Schmerz war ertragbar, doch als er anfing es höher zu heben und mein Knie anzuwinkeln schreite ich vor Schmerz und fing an zu weinen. Vorsichtig legte er mein Bein wieder zurück. „Was glaubst du?", fragte Just, solange ich versuchte mich zu beruhigen. „Ich glaube, dass Katja es geschafft hat. Ich vermute, dass es ein Riss des Labrum's ist. Genaueres kann ich sagen, wenn wir ein MRT und ein Röntgenbild Bild gemacht haben. Aber ich glaube, dass die Saison für Lina vorbei ist.", sagte Levin und schaute mich mitleidig an. „Fuck.", hörte ich von Mika. Lukas drückte meine Hand aufmunternd.
„Lina, hast du dich sonst noch Verletzungen?", fragte Levin. „Meine Ellenbogen von den Stürzen. Meine Hand habe ich beim Wettkampf geschnitten.", sagte ich schon fast flüsternd. Levin nahm daraufhin meinen Arm und drehte ihn leicht, um sich einen Ellenbogen anzuschauen. Lukas ließ meine Hand los, damit er auch meinen anderen Ellenbogen kontrollieren kann. „Der rechte Ellenbogen ist geprellt. Links bekommst du nur ein paar blaue Flecken. Gib mir bitte deine verletzte Hand.", sagte er. Ich öffnete meine Hand und Levin untersuchte sie. „Just, wir müssen sofort ins Krankenhaus. Der Schnitt ist tief und muss genäht werden. Durch die Chemikalien im Eis und keine Direktversorgung ist Schmutz reingekommen. Wenn wir es nicht sofort behandeln wird es sich entzünden.", sagte Levin dann unter Panik und kramte seine Sachen zusammen.Schnell sprangen alle auf und Lukas nahm mich wieder im Brautstil hoch. Wir gingen aus dem Raum, als ich eine Gruppe von Männern hinter der Tür stehen sehe.
„Wir müssen ins Krankenhaus.", sagte Mika und lief an denen vorbei. „Josh, schreib Nina wo ich bin und sie soll unseren Eltern bescheid geben. Elias, pass auf, dass es er es nicht so schreibt, dass sie denken, dass ich im Krankenhaus liegen würde.", sagte Lukas beim vorbei gehen, „Jungs, fahrt nach Hause. Danke, dass ihr geblieben seid." Damit wurde ich zu Lukas Auto getragen. Er setzte mich auf seiner Rückbank ab und setze sich zu mir, damit ich mich an ihn anlehnen konnte. Mika nahm die Schlüssel von Lukas und startete den Wagen.Im Krankenhaus wurde ich von Levin direkt in ein Behandlungszimmer zitiert. Er Behandelte meine Hand und legte einen Verband um meine Hand, nachdem er die Naht beendete.
„Tut dir noch etwas weh?", fragte Levin. Er schaute mich abwartend an, dich ich schüttelte zögernd meinen Kopf, er muss nicht wissen, wie schlimm meine Füße schmerzten und wie sie von Wunden überseht sind.
„Ihre Füße und ihr Steißbein.", sagte Lukas von dem Stuhl neben mir. Ich schoss meinen Kopf in seine Richtung und schaute ihn wütend an, doch er ignorierte mich und schaute nur zu Levin.
Lukas oder Mika haben mir bereits in der Halle die Schlittschuhe ausgezogen, ich saß hier nur noch in Socken.
„Gut, Socken aus.", sagte Levin und zog ein paar Handschuhe heraus. Ich versuchte mich nach vorne zu lehnen, doch kam ich nicht weit. Meine Hüfte schmerzte bei jedem Versuch mich nach vorne zu lehnen.
Lukas bemerkte das und kam zu mir rüber um mir die Socken auszuziehen.Als meine Füße von den Socken frei sind, schaue ich nicht Levin an. Ich gucke zu Lukas, der mich ein aufmunterndes Lächeln schenkte. „Die sehen behandelt aus, warst du beim Arzt?", fragte Levin, was mich dazu brachte ihn anzuschauen. „Nein, nur ich mit meinen Salben und Fußbädern.", sagte ich. Er nickte wissen: „Trotzdem ist es keine Hilfe, die ganze Zeit die Schlittschuhe an zu haben. Die Wunden werden immer wieder aufgerissen und es bleiben Narben zurück." Ich nickte, ich habe mich schon lange damit abgefunden Narben mit mir zu tragen. „Ich gebe dir eine neue Salbe mit. Jetzt, wo du fürs erste sowieso nicht laufen kannst, werden die Wunden verheilen und manche Narben verschwinden. Wie hast du dein Steißbein verletzt?",ließ mich Levin wissen und fragte. „Bin durch die Hüfte oft gefallen. Dementsprechend öfter mal auch auf mein Steißbein.", erzählte ich. „Alles klar. Es ist wahrscheinlich nur geprellt, das sollte auch vergehen. Ich lasse dich zum röntgen und MRT abholen, wenn du schon hier bist.", ich nickte wieder, „Soll ich deine Eltern benachrichtigen?" Ich schüttelte meinen Kopf. Das wird nichts bringen. Es wird sie nicht interessierten. Obwohl, sie würden mich nur anschreien und mit Vorwürfe gegen den Kopf werfen, dass ich nicht dankbar genug bin und selbstsüchtig wäre.
„Nein, das wird sie nicht interessieren.", sagte ich als ich meinen Blick von ihm wendete. „Alles klar.", er wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Herein kamen zwei Schwestern mit einem Rollstuhl. „Ah, du wirst zum röntgen und MRT abgeholt. Wir sehen uns danach.", sagte er und ging aus dem Raum. „Ich bleibe hier und warte auf dich, okay.", sagte Lukas und nahm meine Hand. „Nein, fahr ruhig nach Hause. Es war ein langer Tag.", versuchte ich ihn nach Hause zu schicken. Diesmal schüttelte er den Kopf und drückte mein Hand etwas: „Nichts da. Ich bleibe hier. Selbst wenn ich jetzt den Raum verlassen würde, würde ich wieder zurückkommen."
Das brachte mich zu einem kleinen Lächeln. Er war da und er blieb. Er würde mich nicht allein lassen.Die Schwestern und Lukas halfen mir in den Rollstuhl. Er gab mir einen Kuss auf meine Handrücken, bevor die Schwestern mit mir den Raum verließen. Kaum waren wir aus dem Raum, da sah ich Mika an einer Wand angelehnt. Als er mich sah stellte er sich gerade hin und kam auf mich zu. Er wollte etwas sagen, doch ich unterbrach ihn: „Lukas ist im Behandlungszimmer. Leiste ihm doch bitte etwas Gesellschaft. Ich bin bald zurück." Die Schwestern schoben mich weiter durch die Flure, bis wir beim Röntgen ankamen.

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Hell on ice
Storie d'amoreLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...