Lina
Ich muss wohl auf dem Sofa in Lukas Armen eingeschlafen sein. Denn als ich aufwachte, lag ich im Bett und Lukas neben mir.
Ich habe ausgeschlafen, also löste ich mich aus seinen Armen und machte mich fertig für den Tag. Heute stand bei mir nur das Telefonat an, also konnte ich in lockeren Sachen rumlaufen.
Im Ankleidezimmer zog ich Lukas Shorts und ein Top von mir raus und verschwand im Badezimmer.Als ich herauskam schlief Lukas noch. Er konnte ruhig weiterschlafen, dann bereite ich solange das Frühstück vor. Da er gestern eingekauft hatte, sollten wir was mittlerweile da haben.
Also machte ich mich leise auf den Weg in die Küche.Ich war gerade dabei das Rührei fertig zu machen und das geschnittene Obst auf dem Tisch abzustellen, als es an der Tür klopfte.
Als ich die Tür öffnete, stand Mika in Jogginghose und Pulli vor mir: „Guten Morgen Lina." „Morgen Mika. Was machst du hier?", fragte ich und ließ ihn herein. Er schloss die Tür hinter sich und folgte mir in die Küche. „Kaffee?", fragte ich ihn. Er nickte zustimmend. „Also, was treibt dich so früh hier her?", fragte ich, als ich ihm den Kaffee vor die Nase setzte. „Ich war früh wach, dann war mir nach einiger Zeit langweilig. Also dachte ich, dass ich bei meinen Lieblingsmenschen vorbeischaue.", antwortet er und nahm einen Schluck vom Kaffee. Er verzog das Gesicht: „Ich vergesse immer wieder, dass ihr Unmenschen den Kaffee schwarz trinkt." Damit stand er auf und lief zu Kühlschrank, um sich Milch rauszuholen. Ich verdrehte nur die Augen und ging ins Schlafzimmer, um Lukas zu wecken.
Er lag ausgebreitet wie ein Seestern übers ganze Bett. „Lukas, Mika ist da. Aufwachen.", flüsterte ich ihm zu, als ich mich an seine Seite setzte. Müde schlug er die Augen auf und drehte sich zu mir. Er zog mich an meiner Hüfte in seine Arme und schlief wieder ein. „Nichts da. Aufstehen.", sagte ich und gab ihn einen schnellen Kuss, bevor ich mich von ihm löste. Er seufzte auf und setzte sich auf. „Warum bist du schon so früh wach?", fragte er und rieb sich die Augen. Er sah dabei wie ein kleines Kind aus.
„Es ist 9 Uhr, Lukas. Und Mika ist da.", sagte ich und ging mit meinen Fingern durch sein Haar. Er griff nach meinem Handgelenk und drückte mir auf die Handfläche eine Kuss rauf. „Na komm. Frühstück ist fertig.", sagte ich und stand auf, nachdem er mir zugenickt hat. Ich wollte gerade das Zimmer verlassen, als er nach mir rief. Ich drehte mich nochmal um und schon landete ein Pullover in einem Gesicht. Verwirrt schaue ich ihn an. „Nur ich soll dich so zu sehen bekommen. Auch wenn du heiß aussiehst. Aber ich bin zu müde um mich heute mit Mika anzulegen.", sagte er und verschwand im Badezimmer. Ich verdrehte nur die Augen und zog wortlos den Pulli über. Damit ging ich wieder zu Mika in die Küche.„Schickes Bild gestern.", sagte er, als er mich erblickte. Schon huschte mir ein Lächeln übers Gesicht: „Danke, Josh hatte es mir gestern geschickt. Ich fand es süß und hab's gepostet." „Achso, ja. Aber dein Bild meine ich nicht. Ich meine das von Lukas.", sagte er. Verwirrt schaute ich ihn an: „Welches Bild?" „Er hatte gestern etwas in seiner Story gepostet. Hast du es nicht gesehen?", fragte er. „Nein, nachdem ich meine gepostet habe, habe ich mein Handy weggelegt und bin eingeschlafen. Wo ist mein Handy überhaupt?", fragte ich verwirrt und schaute in der Küche rum. Lukas muss es wohl gestern im Wohnzimmer liegen lassen haben. Also ging ich ins Wohnzimmer und da lag es auch. Auf dem Couchtisch, wo ich es gestern hingelegt habe. Ich steckte mein Handy ein und ging wieder in die Küche, wo ich mich auf meinen Platz setzte.
Ich scrolle durch Instagram, bis ich auf Lukas Story gestoßen bin. Und da war es. Der hat gestern ein Bild gemacht, als er mich geküsst hatte. „Lukas!", schrie ich durch die Wohnung. Das Bild war hübsch, aber man sah ganz deutlich, dass ich es bin. Es war doch genau das, was ich erstmal vermeiden wollte. Ich mochte das nicht, wenn man mich ganz öffentlich postete, gerade jetzt, wo es noch mit Katja so viel Gemurmel gab. Ich wollte Lukas da nicht in etwas hereinziehen, aber jetzt, wo er das alles so ganz offiziell gemacht hat, wird er auch etwas von allem abbekommen.Lukas kommt in Shorts und ohne Shirt aus unserem Zimmer gestürmt: „Was ist los? Ist was passiert? Tut dir was weh?" Er war so besorgt um mich, dass es mir wieder leid tat, dass ich ihn gerufen habe. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, mir gehts gut. Aber du hast das Bild gestern gepostet." Erleichtert atmete er aus: „Ja, ich fand das hübsch. Du hast auch gestern etwas gepostet." „Ja, aber bei meinem Bild hätte man denken können, dass wir beste Freunde sind. Aber bei deinem sind wir jetzt ganz offiziell.", sagte ich und schaute in sein verwirrtes Gesicht. „Lina, wir sind offiziell zusammen. Wo ist bitte dein Problem damit? Willst es doch nicht?", er klang so enttäuschten auch verärgernd. Ich schüttelte den Kopf: „Das ist es nicht. Aber weißt du in was du dich da reingezogen hast? Man sieht ganz deutlich, dass ich es bin. Alle werden wissen, dass wir zusammen sind. Das ist auch nicht das was mich stört. Gott, von mir aus können es alle wissen. Aber, jetzt wo das alles mit Katja sein wird und ist, kommt das alles in die Medien. Lukas, wir beide sind nicht wirklich unbekannt. Es werden auch viele schlechte Nachrichten, Klatsch und Tratsch von mir geben und jetzt wirst du auch etwas davon abbekommen. Ich wollte dich davon raushalten, jetzt bist du da aber auch mit drin." Mir standen schon die Tränen in den Augen, da ich genau das eine nicht geschafft habe. Ich wollte ihn aus all meinen Problemen raushalten und jetzt wird er mitten drin sein. Er schaute mir erleichtert aber auch mitleidig an. Kurz schaute er weg und zu Mika. Ich nutzte die Chance um aus der Küche zu verschwinden. Ich setzte mich aufs Sofa und versuche meine Gedanken zu ordnen und einen Weg zu finden Lukas aus der Sache herauszuziehen.
„Lina?", hörte ich Lukas hinter mir sagen. Doch ich drehte mich nicht um. Meine Wange sind von meinen verlorenen Tränen nass. Lukas kam um das Sofa herum und kniete sich vor mich. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und zwinge mich somit ihn anzusehen. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es so weit kommen wird. Aber trotzdem solltest du dir keine Sorgen um mich machen.", er wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht, „Mir ist es doch egal, was sie über uns spekulieren werden. Ich, wir kennen die Wahrheit. Das sollte doch reichen. Ich stehe hinter dir, egal was kommt. Aber bitte, bitte weine nicht deswegen." „Ich wollte dich aus dem Drama raushalten.", flüsterte ich. Er schenkte mir eins seiner wunderschönen Lächeln: „Allein schon, weil du mit mir zusammen bist, wirst du mich nicht raushalten können. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt und gezeigt habe. Aber von mir sollen alle wissen, dass wir zusammen sind. Die können sonst machen, was sie wollen." Stumm nickte ich. „Na komm, meine Freundin hat Frühstück gemacht. Wir sollten etwas essen.", sagte er und stand auf. Er reichte mir die Hand, die ich dankend annahm. Er zog mich auf meine Beine und in seine Arme.
Er gab mir einen Kuss auf meine Lippen. Als wir uns voneinander lösten, legte er seine Stirn an meine: „Alles gut?" Er flüsterte und ich antwortete ihm nur mit einem Nicken. Er schaute mir in die Augen und lächelte mir noch einmal zu, bevor er mir noch einen Kuss in mein Haar gab: „Ich liebe dich." „Ich dich auch.", sagte ich und dann lösten wir uns voneinander und gingen in die Küche, um endlich in den Tag starten zu können.

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Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...