Lina
Es war mir mehr als nur unangenehm, dass Lukas mir beim Umziehen helfen musste.
Er half mir auf, so dass ich vor ihm stand. Er legte seine Hände auf meine Hüften und fuhr mit seinen Daumen langsam höher, bis er das meine Leggings nahm und sie vorsichtig runterzog. Er kniete sich hin, damit ich mich an seinen Schultern abstürzen konnte. Erst nahm ich mein krankes Bein aus der legging, dann half mir Lukas wieder mich hinzusetzten und zog mein anderes Bein aus der leggings. Er ließ meine Leggings auf dem Boden,
liegen und half mir wieder auf. Er schluckte einmal und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er atmete tief aus und wiederholte es nun an meinem Slip, dich diesmal langsamer. Er schaute mir diesmal auch in meine Augen. So als ob er eine Reaktion von mir erwarten würde. Ich starrte zurück. Erst jetzt bemerke ich, dass seine Ohrspitzen etwas rot geworden sind.
Ich biss mir auf die Innenseite meine Wange um nicht zu lachen. Er war verunsichert und das sah unglaublich süß aus. Es war dennoch gut zu wissen, dass diese Situation nicht nur mir etwas unangenehm war.
Ja, er ist mein Freund. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass so unser erster intimer Moment so aussehen würde.
Lukas Shirt war mir zu groß und reichte mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel und doch, zu wissen, dass Lukas mir helfen musste, ließ mich nervös werden.„Ist alles okay?", riss er mich aus meinen Gedanken. „Um, ja. Sorry, war etwas in meinen Gedanken versunken.", lächelte ich ihm zu. Er schaute mir in die Augen und ich nickte leicht, als Bestätigung, dass er mir helfen konnte. Er schaute mir die ganze Zeit in die Augen, als ob er sicher gehen wollen würde, dass ich mich nicht unwohl fühlte.
Er wendete seinen Blick von mir, als ich mich setzte, um meinen Slip von meinen Beinen zu ziehen und in seine, bereits vorgelegte, Boxershorts zu steigen. Er zog sie so weit hoch, bis ich sie das letzte Stück selbst hochziehen konnte.
Er half mir in die Short und nahm mich wieder hoch, um mich in sein Bett zu legen. „Ich komme gleich wieder, ich hole eben eine Wasserflasche.", sagte er und verließ sein Zimmer.Lukas ist zu gut zu mir. Er ließ mich nicht alleine, abgesehen vom Röntgen und MRT. Dabei weiß ich nicht einmal, wie sein Spiel gelaufen ist.
Was ist, wenn er mit seinem Team verabredet war, aber jetzt mit mir hier hockt.Lukas kam ins Zimmer und hat zwei Gläser und die Wasserflasche dabei. Er ging zum Nachttisch und zog zwei Tabletten heraus und hab mit ein Glas. „Hier die Schmerztabletten und Wasser zum runterschlucken.", sagte er und gab mir die Tabletten. Dankend nahm ich ihm die Sachen ab und schmiss mir die Tabletten ein.
Lukas ging um das Bett rum, schaltete das Licht aus und legte sich hin.Ich zog die Decke über mich und legte mich hin.
Ich hörte ein wuscheln neben mich, als ich mich umdrehte schaute mich Lukas bereits an. „Ist alles okay bei dir?", fragte er. „Ja, danke dir.", sagte ich und legte mich auch auf die Seite.
Es war still im Zimmer. Lukas und ich schauten uns gedankenverloren an.
Seine Hand führte eine verirrte Strähne aus meinem Gesicht.
Ich fühlte mich eigentlich doch unwohl. Er tat so viel für mich, und ich konnte nichts zurückgeben.
„Lukas, wie war euer Spiel heute eigentlich?", fragte ich schließlich. Er schaute mich erst verwirrt an, doch strahlte danach über das ganze Gesicht. „Wir haben gewonnen.", antwortete er lächelnd. Das freute mich. Es freute mich ihn glücklich zu sehen, weswegen auch ich lächelte. „Echt? Ich wusste es. Glückwunsch. Und richte es auch dem Team aus.", sagte ich.
Seine Augen weiteten sich und er sprang ruckartig aus dem Bett. Ich schaute ihm verwirrt nach, was war den los? Habe ich was falsches gesagt? Er wühlte in seiner Tasche rum. „Ist alles okay, Lukas?", fragte ich und setzte mich wieder auf. Er antwortete nicht und suchte weiter.Anscheinend hat er gefunden wonach er suchte, da er sich umdrehte und etwas in der Hand hielt. Er kam zu mir und setzte sich auf meine Bettseite. Er gab mir ein Puck. Verwirrt schaute ich den Puck und dann ihn an. „Mit diesem Puck habe ich das Tor geschossen. Der ist für dich.", sagte er und kratzte sich verlegen am Nacken. Ich schaute mir den Puck genauer an. Als ich ihn umdrehte, stand da die Nummer 13 mit einem Herzen daneben in weißer Schrift.
Es war das erste Geschenk, was ich jemals bekommen habe. Seit ich denken kann, bekam ich nur Belohnungen, wenn ich etwas schaffte. Aber niemals ein Geschenk, was vom Herzen kam. Dieser Puck bedeutet mir jetzt schon mehr als alles andere, was ich jemals besaß.
Mit kamen die Tränen in die Augen. Ich versuchte sie weg zu blinzeln, dich trotzdem kullerte mir eine die Wange entlang. Ich versuchte mein weinen zu unterdrücken, Dich verlor ich den Kampf. Immer und immer mehr Tränen folgten, als ob ein Damm brach.
„Hey, Baby. Wa ist los? Habe ich was falsch gemacht? Tut dir was weh?", ich schaute in Lukas besorgtes Gesicht. Mit beiden Händen an meinen Wangen wischte er mir meine Tränen weg. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe gerade keine Schmerzen.", versuchte ich zu sagen, doch durch mein weinen, kamen nur Bruchteile heraus. Ich bezweifle, dass er überhaupt etwas verstand. „Wa Aust dann los?", fragte er erneut.Meine Tränen ließen mich nicht zu Wort kommen. Immer und immer wieder setzte ich an, dich bekam ich keinen Laut heraus.
Schließlich zog mich Lukas in seine Arme und hielt mich fest. Er wog uns hin und her um mich zu beruhigen. Hin und wieder flüsterte er mir zu, dass alles okay sei.Ich beruhigte mich allmählich und mittlerweile lag ich auf seiner Brust. Ich hatte den Puck noch immer in der Hand und schaute auf ihn. Immer und immer wieder drehte ich ihn hin und her und begutachtete das Stück Gummi in meiner Hand.
„Ist wieder alles gut?", fragte er schließlich. „Ja, danke.", sagte ich. „Willst du mir vielleicht erzählen, warum du geweint hast?", versuchte er mich vorsichtig zu fragen.
Tief atmete ich aus: „Ich hatte noch nie ein Geschenk bekommen, wofür ich nichts geleistet habe. Ein Geschenk, dass vom Herzen kommt, meine ich. Ich musste immer etwas erreichen oder gewinnen, um etwas zu bekommen.", erzählte ich und schaute noch immer auf den Puck.
Lukas löste seinen rechten Arm von mir und legte seine Hand unter mein Kinn, damit er es hochziehen konnte. „Baby, glaub mir. Dieses Tor war für dich. Dieser Puck landete für dich im Netz. Das ist für dich. Ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht die ganze Zeit an dich denken musste. Aber sobald der Puck im Tor war, wusste ich, dass es deiner ist. Ich wollte, das wir heute für dich gewinnen.", sagte er und schaute mir in die Augen.
„Ihr habt gewonnen und anstatt zu feiern, warst du mit mir beschäftigt, Lukas. Es tut mir leid. Du hättest nicht bei mir bleiben sollen. Ihr solltet es feiern, du und deine Mannschaft.", erklärte ich ihm. Ich war eine Last. Ich wusste das, da meine Eltern mich nie anders fühlen ließen. „Nein, Lina. Die Mannschaft wollte dich heute kennenlernen, als ich ihnen von dir erzählte. Deswegen waren auch alle da. Wir feiern die Siege nie wirklich groß. Morgen Grillen wir bei Josh, das ist unsere Feier. Nur die Mannschaft. Mehr brauchen wir nicht. Es war ein anstrengender Tag. Also mach dir keine Vorwürfe, okay? Du bist meine Freundin, natürlich mache ich mir Sorgen. Das mindeste, was ich tun kann, ist mit dir im Krankenhaus zu sein. Also bitte, zweifle nicht daran.", sagte er. Mit kamen wieder die Tränen in die Augen, als er mir dies sagte.Doch Lukas musste nur grinsen und zog mich zu sich. Er küsste mich und löste sich dann wieder von mir. „bin ich wirklich keine Last?", fragte ich ihn vorsichtig. „Niemals! Und jetzt schlaf, es war ein anstrengender Tag.", sagt er.
Er zog mich näher an sich ran und ich schloss meine Augen. In seinen Armen zu liegen ist jetzt wahrscheinlich mein Lieblingsort. Er ist schön warm und ich spüre seine Muskeln durch sein T-shirt durch, es ist das perfekte Kissen.
Ich war gerade dabei einzuschlafen, doch ich glaube noch gehört zu haben, wir er flüsterte: Was machst du nur mit mir".
Er gab mir noch einen Kuss in mein Haar, doch dann nahm mich die Dunkelheit ein.

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Hell on ice
RomantikaLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...