Lukas
Lina verschwand mit Nina im Flur und ich blieb mit meinen Eltern zurück. Ich schaute noch immer in die Richtung, wo eben meine Freundin verschwinden ist.
„Sie ist ein Engel.", sagte mein Vater. Als ich mich umdrehte, war ich überrascht. Er stand neben mir und schaute auch in die Richtung, wohin beide eben verschwanden. Ich schaute wieder zurück zur Tür: „Ja, das ist sie." „Lukas, ich hätte gedacht, dass du uns deine Freundin beim Abendessen vorstellst. Ich hätte nicht gedacht, dass unsere erste Begegnung so aussehen würde.", lächelte meine Mutter. Ich drehte mich zur ihr. „Als wir im Krankenhaus waren und gerade gehen wollten, kamen ihre Eltern. Sie wollte sie nach Hause mitnehmen. Haben gesagt, dass sie das alles nur vortäuscht. Wegen der Aufmerksamkeit und so. Sie haben sie schlechtgeredet. Dabei ist sie deren Tochter. Sie sehen sie nur goldene Gans. Sie sagten auch, warum ich mich für sie interessieren würde. Als ich den dann erzählte, dass...", meine Augen weiteten sich, „Woher weißt du, dass wir zusammen sind?"
Meine Mutter und mein Vater fangen an zu lachen. „Es war nicht zu übersehen, wie du sie die ganze Zeit angeschaut hast, Junge.", sagte mein Vater. „Auch nicht, dass deine Hand die ganze Zeit auf ihrem Oberschenkel lag.", sagte meine Mutter.Mein Vater beruhigte sich allmählich wieder und schaut zu meiner Mutter: „Manchmal vergessen die, dass wir auch mal Jung waren." Meine Mutter schüttelt daraufhin den Kopf. „Aber was ist nun mit Lina?", fragte sie daraufhin ernst. „Nun, ihre Eltern glaubten nicht, dass sie wirklich verletzt ist. Abgesehen von ihrer Hüfte hat sie ein paar Prellungen. Wenn ich mich nicht täusche, dann waren es das Steißbein und ein Ellenbogen. Der andere Ellenbogen hat nur ein paar Schrammen abgekommen. Ihre Füße sind von Narben überseht, weil sie die ganze Zeit in den Schlittschuhen steckt und die Wunden nicht verheilen können. Ihre Hand musste genäht werden, da sie beim Wettkampf ihre Kufe daran bekommen hat.
Sie ist also mit Schmerztabletten und Salben entlassen worden, trotzdem glaubten ihre Eltern es nicht.
Ich bin ein bisschen laut geworden. Ich habe denen irgendwie gesagt, dass sie sich einen Job suchen sollten und nicht von Linas Geld leben sollen. Ich wollte sie nicht mit ihnen gehen lassen, es hätte sonst noch was passieren können. Dann sagte ich, dass sie hier schlafen wird. Ihr glaubt nicht wie lange ich mit ihr diskutiert haben, weil sie keine Last sein wollte.", erzählte ich und kratzte mich etwas verlegen am Nacken.Ich schaute wieder zu meinen Eltern, die mich erstaunt ansahen. Mein Vater fing sich als erstes: „Sie leben von ihrem Geld?" Ich nickte stumm. Meine Mutter fing sich auch wieder und verließ die Küche. Mein Vater und ich schauten uns verwirrt an. Als wir hörten, wie meine Mutter Lina und Nina rief, liefen mein Vater und ich ihr hinterher. Als wir in die Richtung liefen, war es schon zu spät. Meine Mutter stand in Ninas Zimmer. Wir folgten ihr hinein.
Lina ist mittlerweile umgezogen und saß auf Ninas Bett. Nina saß neben ihr.
Auch mein Vater kam herein. Nina und Lina schauten uns verwirrt an. Meine Mutter ging auf Lina zu und nahm sie in eine feste Umarmung.
Ich sah, dass Linas Körper sich anspannte, doch sie ließ nach und umarmte meine Mutter zurück. Nina schaute fragend zu mir, doch ich guckte nur mit den Schultern. Ich wusste selbst nicht was vor sich ging.Meine Mutter ließ nach einiger Zeit Lina los und kam wieder zu mir. Auch ich wurde in eine Umarmung gezogen, doch meine Mutter flüsterte mir etwas ins Ohr: „Sie kann so lange bei uns bleiben wie sie mag."
Damit huschte mir ein Lächeln ins Gesicht.
Ich hätte Lina sowieso nicht gehen lassen, aber da es von meiner Mutter kam und mein Vater wahrscheinlich auch nichts dagegen hätte, ersparte mir eine lange Diskussion und die Suche nach Argumenten.
Ich wurde schnell aus der Umarmung gelöst. Meine Mutter drehte sich nochmal zu den Mädels um: „Lina, pass mit auf Lukas auf. Er soll keine Dummheiten machen. Wenn er dich nicht richtig behandelt, dann kommst du zu mir." Damit verließ meine Eltern Ninas Zimmer. Ich schaute zu Lina, die mich mit großen Augen ansah. Ich wusste was sie fragen würde, woher wissen es meine Eltern...
„Sie haben es herausgefunden.", sagte ich dann und schaute auf den Boden, dennoch konnte ich mein Lächeln nicht verstecken.
„Warte nur bis wir alleine sind, Lukas. Du bist sowas von dran. Ich gehe mal davon aus, dass du mir einiges erzählen wirst.", sie schaue mir direkt in die Augen, als ich wieder zu ihr schaute. Ich schluckte schwer.
Ich wusste, dass sie erstmal nicht wollte, dass andere es erfahren. Zum einen, weil wir uns noch nicht lange kannten und recht schnell zusammengekommen sind. Zum anderen, weil bei ihr sehr viel los war und sie erstmal damit wirklich klarkommen wollte. Das verstand ich auch. Aber, wenn andere es selbst herausfinden, dann kann ich nichts dagegen tun, als nur zu grinsen und glücklich zu sein. Wer würde sich nicht glücklich schätzen, mit Lina in einer Beziehung zu sein.Ich löste mich aus meiner Starre an der Tür und ging zu Lina. Ich zog sie in eine Umarmung und gab ihr einen Kuss auf ihren Haaransatz.
„Will mir bitte einer erklären, was das alles ist?", fragte Nina und schaute mit wedelnden armen und einem Lächeln zu Lina und mir.
Um ehrlich zu sein, ich habe schon vergessen, dass auch Nina hier im Raum ist. Und, dass wir in ihrem Zimmer waren.
Ich schaute runter zu Lina, doch sie vergrub ihr Gesicht in meiner Brust. Anscheinend liegt es an mir, es Nina zu erzählen.
„Lina und ich sind in einer Beziehung.", sagte ich und schaute wieder zu Lina, die mich noch immer fest umschlung.
Ich zog sie noch einmal näher an mich ran. Ich legte mich etwas zurück und machte es mir bequem. Lina lag dementsprechend auf mir.Von wegen eine Stunde ohne Lina, es waren maximal 20 Minuten und schon waren wir wieder beieinander. Es sah auch nicht wirklich so aus, dass Lina deswegen traurig war. Lina ließ mich nämlich auch nicht los. Und ich wollte sie nicht loslassen.
„Ihr kennt euch doch erst seit kurzem?", fragte Nina und sag uns mit einem Lächeln an. „Es fühlt sich aber richtig an.", sagte ich und gab Lina wieder einen Kuss auf ihren Haaransatz.
Lina hatte ihre Augen geschlossen und lächelte.
Der schönste Anblick, den ich je sehen würde.Lina ist in meinen Armen eingeschlafen. Ich schaute nur zu ihr runter, ich hatte nur Augen für sie.
Ich lächelte, als ich sah, wie friedlich sie schlief. „Schläft sie?", fragt Nina neben mir, als sie von ihrem Handy aufsah. Ich nickte. „Sie kann hier schlafen. Ich würde ins Wohnzimmer gehen, oder Papa nerven.", sagte sie daraufhin. „Alles gut. Ich bringe sie zu mir ins Zimmer.", sagte ich und stand vorsitzt auf um Lina nicht zu wecken.Ich nahm sie im Brautstil hoch und ging zu meinem Zimmer. Ich legte sie ins Bett und zog die Decke rüber.
Sobald sie wach wird, muss ich mit ihr darüber reden, dass sie hier bleiben kann.
Ich habe ihr auch nicht erzählt, dass ich eine eigene Wohnung habe. Wenn ich dann wieder zurück in meine Wohnung ziehe, will ich sie auch bei mir haben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, bei ihren Eltern zu leben. Ich will das sie Glück ist.
Und ich wäre bereit ihr das zu bieten.
Ich will ihr die Welt zu Füßen legen.

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Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...