Lukas
Anastasia schafft es wirklich jedes Mal alles kaputt zu machen.
Ich verließ die Küche und ließ Lina in Ruhe, so wie sie es sich wünschte.
Ich nahm mein Handy in die Hand und schrieb Josh, Elias und Mika. Sie sollten wissen was abgeht. Hoffentlich können sie sie heute etwas aufklären wer Anastasia ist, wenn sie mit ihr reden werden. Das alles sollten sie natürlich indirekt machen. Wenn sie mir schon so nicht glaubt, dann hoffentlich wenn sie mehr Infos nicht nur von mir, sondern auch von den Jungs, bekommt.Es klingelte auch schon und ich ging zu Tür. Bis jetzt herrschte Ruhe in der Wohnung und niemand sprach auch nur ein Wort.
Die ersten Jungs kamen herein und brachten Bier mit. Wir begrüßten uns kurz und gingen dann in die Küche. Lina empfing die mit einem netten Lächeln, was mich etwas eifersüchtig werden ließ. Ich wollte mich nie mit ihr streiten oder es so weit bringen lassen, dass sie nicht mit mir reden wollte. Trotzdem habe ich es geschafft. Ich nahm wieder mein Handy in die Hand und blockierte Anastasias Nummer. Lina hatte recht. Wenn ich nicht will, dass sie mich kontaktiert, warum die Nummer dann noch behalten?Wieder klingelte es an der Tür und ich machte mich auf den Weg dahin. Elias und Nina kamen herein. Nina schlingelte sich an uns vorbei und lief auf direktem Weg zu Lina. Elias blieb bei mir stehen: „Anastasia also?" Stumm nickte ich und schaute zu Lina, die mit Nina und manchen der Jungs über etwas lachte. „Ich hätte es ihr einfach heute morgen erzählen sollen. Da wäre uns so einiges erspart geblieben.", seufzte ich. „Das wird schon. Josh und Mika wissen ja auch Bescheid. Wir und ihr bekommt es schon hin. Es ist eigentlich richtig, dass ihr euch etwas aus dem Weg gegangen seid. Lieber mit frischem Kopf darüber reden als dass es komplett eskaliert.", sagte er und klopfte mir auf die Schulter.
So lief es den ganzen Abend über. Die Jungs kamen und wir verbrachten den Abend bei uns drinnen oder auf der Terrasse.
Wieder klingelte es. Ich schaute mich um und eigentlich sollten alle bereits da sein. Also ging ich zur Tür. Vor mir stand der Pizza Lieferant. „Mika, Josh, Kian! Helft mir mal bitte.", rief ich gerade die zu mir, die ich sah. Sie kamen zu mir rüber. Hinter ihnen kam Lina zum Vorschein und schaute an uns vorbei. Als unsere Blicke sich trafen wendete sie sich wieder Nina zu und ging.
Die Jungs und ich brachten die Pizza zur Kücheninsel: „Bedient euch!" Damit liefen manche auf uns zu und schnappten sich eine Pizza.
Ich suchte nach Lina. Sie hatte heute wahrscheinlich nach dem Frühstück nichts mehr zu essen gehabt. Ich nahm ein Stück auf einen Teller und lief ins Wohnzimmer. Sie saß mit Mika und sie redeten. Beide waren sehr in dem Gespräch verwickelt, als ich mich denen von hinten nährte. Sie bemerkten mich nicht einmal.„Ich weiß Mika. Ich sage ja auch nicht, dass er mir fremdgeht oder dass er mir alles direkt sagen soll, aber mir einfach sein Handy in die Hand drücken, damit ich irgendjemanden abwimmle... Außerdem ist, wer auch immer sie ist, gerade die letzte um die ich mir Gedanken machen muss. Übermorgen ist die Anhörung und auch ihr werdet befragt. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Ich habe schon seit Monaten nichts mehr mit meinen Eltern zu tun gehabt und die werden auch da sein. Jemand verliert meinetwegen wahrscheinlich die Zulassung. Wenn alles anders laufen wird, stehe ich als Lügnerin da. Und all das erfahre ich an einem Tag.", sagte sie und fährt sich müde durch ihr Haar.
Es herrschte Ruhe zwischen den beiden. Ich räusperte mich kurz und tat so, als ob ich gerade zu denen gekommen bin. Sie schauten beide zu mir hoch. „Hier. Du musst was essen. Du hast wahrscheinlich nach dem Frühstück nichts mehr gegessen.", sagte ich und hab ihr den Teller. Sie schaute sich das Stück Pizza an und fing an am ihren Pulli zu spielen. Kein gutes Zeichen. Sie wog wieder einmal im Kopf ab, ob sie etwas essen sollte. Das passierte zwar nicht mehr so oft, aber dennoch jedes Mal wenn ihr etwas durch den Kopf geht und sie sich stresst. „Mika halt fest.", sagte ich und drückte ihm die Pizza und meine Flasche in die Hand. Beide schauten mich fragend an. Er nahm mir die Sachen ab und ich wand mich Lina zu und nahm sie hoch und warf sie über meine Schulter. Kurz quiekte sie auf. „Du kannst so wütend und enttäuscht auf mich sein wie du willst, aber wir klären das jetzt. Du musst etwas essen.", damit ging ich in unser Schlafzimmer und schloss die Tür hinter uns ab. Ich stellte sie ab und schaute sie erwartungsvoll an. Sie starrte mich nur an.„Lina, Anastasia ist ein Puckbunny. Sie hat auch an jeden aus der Mannschaft rangemacht. Ich weiß nicht warum sie mich wieder kontaktiert hat. Sie ist damals für einen Job weggezogen, zum Glück. Sie rief mich heute morgen an, um mir zu sagen, dass sie wieder zurück sei. Ich legte aber schnell wieder auf. Ich hab dir nichts gesagt weil ich gehofft habe, dass es bei ihr ankam. Ich wusste nicht, dass sie so aufdringlich sein wird.", erzählte ich ihr.
Es herrschte Ruhe zwischen uns.
Sie atmete hörbar aus und ging zum Bett und setzte sich. „Ich bin nicht wütend Lukas. Ich weiß auch nicht mal mehr, warum ich so wütend war. Ich glaube einfach, dass mich das mit Katja heute einfach aus der Bahn geworfen hat.", sie schaute auf ihre Finger und spielte mit denen. Ich ging auf sie zu und horchte mich vor ihr hin. Ich nahm ihre Hände in meine und zog sie zu meinem Mund, um ihr einen Kuss zu geben. „Ich verstehe dich. Aber bitte, rede direkt mit mir. Es tat weh zu sehen, wie du mit den anderen gelacht hast, wir uns aber anschwiegen.", sagte ich und schaute zu ihr hoch. Sie hatte Tränen in den Augen: „Du hast das, was ich Mika erzählt habe mitbekommen, oder?" Stumm nickte ich und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Es wird wieder. Mach dir aber nicht all zu viele Gedanken. Die ganze Mannschaft wird da sein. Nina übrigens auch. Ich habe vorhin die Nachricht von unserem Coach bekommen, wer alles da sein wird. Selbst er wird da sein, weil wir alle hier sein werden. Wir stehen alle hinter dir. Okay?", ich stand auf und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Es kullerte eine Träne herunter. Ich beugte mich vor und küsste sie weg. „Es wird alles gut.", sagte ich und hab ihr einen Kuss auf ihre weichen Lippen. „Ich liebe dich.", flüsterte sie gegen meine Lippen und hielt mich an meinen Handgelenken fest. „Ich liebe dich.", sagte ich und hab ihr noch einen längeren Kuss. „Und weil ich dich so liebe. Musst du was essen.", sagte ich, was sie zum Lachen brachte. Sie nickte und damit zog ich sie auf ihre Beine um wieder zurück zu den anderen zu gehen.Wir kamen wieder Hand in Hand bei den anderen an. Mika stand neben mir und gab mir meine Flasche. Er schaute mich fragend an und ich nickte ihm bloß zu, woraufhin er mir freundschaftlich auf die Schulter klopfte.

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Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...