Lukas
Lina und ich kuschelten nur im Bett. Wir merkten nicht, wie die Zeit verflog.
Hin und wieder gab es zwischen uns eine Knutscherei, aber weiter ging ich nicht. Nicht, dass ich es nicht wollte. Ich meine, es ist Lina. Einfach die Göttin selbst, die vor mir und in meinen Armen liegt.
Mit ihren wunderschönen goldbraunen Haaren, ihren braunen Augen, ihrer perfekte Figur und ihrer wunderschönen Persönlichkeit.
Es ging aber nicht. Sie ist verletzt und auf Schmerztabletten. Nach den Schmerztabletten schläft sie gefühlt direkt ein und nur die ermöglichen es ihr, alles ertragen zu können.
Also, nein. Bis sie nicht wieder gesund ist, werde ich das nehmen was ich bekommen kann. Sie, ihre Lippen, ihre Aufmerksamkeit und ihr Lächeln.Es klingelte an der Tür und ich wusste, dass es Mika war. Ich hörte auch, wie bereits die Tür geöffnet wurde und mein Vater sprach. Kurze Zeit später hörte ich auch Schritte, die sich meinem Zimmer nährten.
Dann wurde auch schon die Tür geöffnet, ohne zu klopfen natürlich.
„Lukas, Finger weg von ihr.", sagte Mika in einem strengen Ton.
Lina lachte und ich verdrehte nur die Augen.
„Dir auch einen guten Morgen, Mika.", sagte ich und stand schließlich auf und setzte mich an die Bettkante.
Mika sah das anscheinend als Einladung sich in mein Bett zu schmeißen, denn das tat er auch.
Er lag nun an dem Platz, wo ich vorher lag und beäugte Lina sorgfältig.
Als ob er ihr Gesicht auf Verletzungen abscannen würde.
„Wie gehts dir?", fragte er Lina.
Doch die seufzte nur auf und schmiss ihren Kopf gegen das Kissen: „Warum fragen das alle." Sie setzt sich auf und schaut Mika an: „Ich lebe, mir geht es gut, ich sterbe nicht. Alles wurde behandelt, ich nehme Schmerztabletten und trage meine Salben auf. Ich esse und trinke. Noch fragen?"
Mika schüttelte den Kopf.
„Gut.", sagte Lina und legte sich wieder zurück.
„Kommst du heute mit zu Josh?", fragte dann Mika.Ich war eigentlich am Handy abgelegt, aber Mikas frage fing meine Aufmerksamkeit. „Warum sollte ich? Es ist doch euere Feier. Übrigens, Glückwunsch zum Sieg.", sagte Nina.
„Die ganze Mannschaft fragt nach dir. Nachdem Lukas sein Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen hat, waren wir gestern bei deinem Training. Die haben alles mitbekommen und fragten auch im Gruppenchat die ganze Zeit, ob wir wissen wie es dir geht. Und auch die fragten, ob du heute Lukas Begleitung sein würdest.", erzählte Lukas.Es könnte sein, dass die Gruppe die ganze Zeit gefragt hat, aber die ist bei mir auf Stumm gestellt. Nachdem Elias und Josh sie über höflichen Müll in der Gruppe unterhalten, ist sie bei mir aus. Auch als ich am Handy war, habe ich nicht darauf geachtet, welche Gruppe aufblinkte. Ich habe nur die privaten Nachrichten von Mika und Josh gesehen.
„Die waren gestern da? Ich habe das garnicht wirklich mitbekommen...", sagte sie.
Mika und ich nickten.
Lina schien zu überlegen, ob sie wirklich mitkommen sollte. „Ich weiß nicht, Mika.", sagte sie seufzend.
„Naja, du müsstest der ganzen Mannschaft noch zum Sieg gratulieren", sagte er grinsend.Seit dem er Lina kennt ist er in ihrer Gegenwart wie ausgewechselt. Nicht mehr die Stille und kalte Person. Nein, er lächelt mit ihr, ärgert sie, bringt sie zum Lachen und sorgt sich um sie. Ich hätte nie gedacht, dass ich Mika einmal so sehen würde.
„Na komm, bitte.", weinte Mika und zog das E in die Länge.
Lina verdrehte nur die Augen: „Ihr seid wirklich alle wie Kleinkinder. Na schön, aber wir müssen vorher noch meine Sachen holen." Sie wendete sich dafür an mich. Ich nickte lächelnd, denn sie könnte mir auch sagen, dass sie Schokolade will. Ich wäre direkt aufgesprungen und wäre losgefahren um ihr jede nur mögliche Sorte zu besorgen.
„Warte, hat Mika gerade geschafft dich zu überreden?", fragte ich.
Mika und Lina schauten sich an und dann wieder mich. Sie fingen an zu lachen.
„Kaum zu glauben, dass er es eher schafft als ich.", sagte ich schmollend.Mika fing sich nach seinem Ausbruch wieder und schaute mich und dann Lina an. „Warum wollt ihr deine Sachen holen?", fragte er an Lina gewannt.
Lina beruhigte sich wieder und schaute wieder ernst. Ich würde Mika zu gerne auf seinen Kopf schlagen, dass er ihr das Lächeln genommen hat.
„Ich bleibe etwas hier. Lukas macht sich Sorgen, dass meine Eltern etwas unüberlegtes machen werden.", sagte sie dann.
Mika schaut mich an: „Vernünftig."
Es klopfte an der Tür und Nina schaute durch den Spalt.
„Hallo Lina, willst du einen Proteinriegel oder ein paar Snacks?", fragte sie und ignorierte Mika und mich.
Lina lächelte sie an: „Nein, danke. Ich hatte heute morgen schon mehr gefrühstückt als ich kann. Aber komm gerne dazu."
Lina klopfte auf die Seite neben sich. Nina huschte ein Lächeln übers Gesicht und kam zu Linas Seite.
„Wollen wir ein Film schauen?", fragte Nina uns.
Wir schauten uns gegenseitig an und Lina guckte nur mit den Schultern.
Also ein ‚Ja' ihrerseits und Mika und ich nickten mit unseren Köpfen. „Gehen wir dann ins Wohnzimmer?", fragte Nina. Wir nickten wieder.
Lina wollte gerade aufstehen, doch Mika hockte sich vor sie und sie beugte sich über seinen Rücken.
Er nahm sie Huckepack und lief aus dem Zimmer.
Im Flur hörte man nur Linas Lachen.
Nina lief denen hinterher und ich folgte ihnen.„Okay, was wollen wir gucken?", fragte Nina, nachdem wir uns aufs Sofa geschmissen haben.
Lina lehnte sich an mich, neben ihr saß Mika. Nina wird sich sonst wohin setzten.
„Entscheidet ihr.", sagte ich und legte meinen Arm in Lina. Mika zickte mit den Schultern. Wir schauten zu Lina. „Mir egal, ich kennen nicht so viele Filme.", sagte sie und schaute Nina an. „Ach, komm. Du musst do irgendwelche Filme damals gesehen haben... Barbie, Ice Age, Disney?", fragte Nina. Doch Lina schüttelte nur den Kopf. Ninas Augen weiteten sich: „Nicht einmal Barbie?" Lina lachte auf und schüttelte wieder den Kopf.
„Dann ist es entschieden, wir gucken Barbie.", Mika stöhnte genervt von Ninas Antwort auf.
„Vergiss es Mika, es sind Klassiker. Wir gucken einen.", entschied Nina und schaltete den Fernseher an.
Sie entschied sich für: Barbie und die 12 tanzenden Prinzessinnen.
Es war klar, dass sie den auswählt, es war ihr Lieblingsfilm. Als wir kleiner waren musste ich den immer mit ihr schauen. Eine Zeit lang, versuchte sie sogar die Tänze nach zu tanzen.Der Film endete und Nina war am weinen, warum auch immer. Lina schaute sie fragen an und dann mich. Doch ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf. „Nina, warum weinst du?", fragte Lina. Sie schniefte: „Das war so schön." Mika, Lina und ich konnten unser Lachen nicht zurückhalten.
Nina wischte sich die Tränen aus den Augen und lief in ihr Zimmer.„Also sehen wir uns später?", fragte Mika Lina und Mich. er stand an der Haustür und wollte noch einmal bei sich zu Hause vorbeischauen, bevor er zu Josh fährt und ihm etwas Hilft.
Denn alles wissen, dass Josh es nicht alleine schaffen würde.
„Anscheinend.", seufzte Lina und lehnte sich wieder an meine Schulter.
Ich zog sie zu mir und küsste ihren Haaransatz. Mika nickte mir zu und verschwand.
Lina drehte sich zu mir und legte ihre Stirn auf meine Brust. Ich legte beide Arme um sie. „Ich will da eigentlich nicht nicht hin, aber ich brauche meine Sachen.", sagte sich schon fast flüsternd.
„Vorhin wolltest du noch zurück.", neckte ich sie.
„Vorhin dachte ich, dass ich euch nur stören würde. Das denke ich noch immer. Aber zu ihnen will ich auch nicht.", sagte sie mit geschlossenen Augen.
„Na, komm. Ich werde da sein. Ich hole nur meine Autoschlüssel und wir können los, okay?", fragte ich sie. Sie nickt gegen meine Brust und löst sich aus der Umarmung.
Schnell nahm ich meine Schlüssel und zog mir meine Schuhe rüber. Ich half Lina bei ihren und wir gingen aus dem Haus zu meinem Auto.
Als wir saßen, fuhr ich auch schon direkt los.

DU LIEST GERADE
Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...