Lukas
Das war perfekt, mehr als nur perfekt. Ich habe anscheinend ein neues Hobby. Und damit würde ich gerne meine Zeit verschwende.
Das einzige was mich überrascht hat, war, dass sie Hase sagte. Sie benutze bis jetzt nie Kosenamen. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, doch hat es mich überrascht.
Und nach der Runde, die wir abgezogen haben, nennt sie mich auch noch Hase? Ein unschuldiges kleines Wesen?
Es steht fest. Ich verstehe meine Freundin doch nicht so gut wie ich dachte.Doch genau diese Frau lag gerade neben mir, in meinen Armen. In meinem, nein, unserem Bett.
Ich schaute zu, wie sie schlafen neben mir lag. So erschöpft.
Ich riss meine Augen auf, als mir einfiel, dass sie ihre Tabletten abends nicht eingenommen hatte.
Wie konnte ich das vergessen. Sie wird morgen wieder mit Schmerzen aufwachen. Ich könnte zu meinen Eltern fahren und das nötigste abholen und vielleicht ein paar unserer Sachen mitnehmen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, auf die Stirn und auf die Lippen. „Baby, ich fahre los und hole deine Tabletten. Du hast abends keine genommen und brauchst welche für morgen.", flüsterte ich in ihr Ohr.
Sie schüttelte leicht den Kopf. Anscheinend konnte ich sie doch etwas wecken. Sie zog sich näher an mich heran und vergrub ihren Kopf wieder in meiner Halsbeuge. „Babe, du musst mich schon loslassen. Ich bin schon bald zurück.", wieder schüttelte sie den Kopf. „Ich habe alles.", hörte ich sie verschlafen flüstern. Sie drehte sich auf den Rücken, doch hatte die Augen weiterhin geschlossen: „Ich habe sicherheitshalber ein paar Tabletten in meiner Tasche mitgenommen."
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Du hast aber abends keine Tabletten genommen."
Ich verteilte viele kurze Küsse auf ihrem Gesicht, wodurch sie anfing zu grinsen. „Doch, bevor wir los sind.", sagte sie und drehte sich wieder zu mir um.
Damit ließ ich sie schlafen. Ich strich ihr eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr. Ich hab ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor auch ich meine Augen schloss und einschlief.Am nächsten Morgen wurde ich von einem schmerzerfüllten Stöhnen wach. Als ich mich umsah, sah ich nur Lina, die sich mit geschlossenen Augen hin und her bewegte. „Baby?", flüsterte ich und versuchte sie an mich zu ziehen.
Es passierte nichts. Sie wälzte sich im Bett und jedes Mal gab es ein schmerzerfülltes Wimmern. „Lina?", sagte ich nun etwas lauter.
Noch immer keine Reaktion. Sie schlief noch, doch das Wimmern hörte nicht auf. Immer wieder wurde aus dem Wimmern ein schmerzerfüllter Schrei.Ich setzte mich auf und versuchte sie zu wecken.
Es dauerte einige Zeit. Sie wurde ruckartig wach, als ich anfing sie zu schütteln. Das weinen hörte jedoch nicht auf. „Lina hast du schmerzen?", fragte ich. Ihr Gesicht verzog sich, als ob sie mit den Schmerzen kämpfen würde. Sie krümmte sich, weinte. Ich riss mich aus dem Bett und lief ins Wohnzimmer, wo sie noch gestern ihre Tasche hatte. Sie sagte, dass sie was mitgenommen hatte.
Auf dem Sofa fand ich ihre Tasche und suchte drinnen nach den Tabletten.
Ich beeilte mich, ich versuchte das wirklich. Mein Herz schlug so schnell, ich wusste nicht, dass es so schnell schlagen konnte. Ich war nervös, machte mir Sorgen. Ich konnte es nicht leidend sie so verletzt und schmerzerfüllt zu sehen.Ich fand die Tabletten und sprintete wieder ins Schlafzimmer. Wach wälzte Lina sich mittlerweile vor schmerzen.
„Hier, deine Tabletten.", ich hab ihr sie und sie warf sich die schnell ein.
Die Tabletten würden erst wirken, wenn etwas Zeit vergangen ist.
Ich setzte mich aufs Bett und zog sie auf meinen Schoß. Sie weinte noch immer, stark. Ich schlang meine Arme um sie und wog uns hin und her.
Ich versuchte sie zu beruhigen und irgendwie klappte es auch nach einiger Zeit. Sie beruhigte sich etwas, zumindest wurde das weinen weniger.Lina ist wieder eingeschlafen. Ich legte sie wieder ins Bett und deckte sie zu.
Ich selbst machte mich fertig und wollte ein paar Sachen erledigen. Der Kühlschrank war leer und wir brauchten etwas zu essen. Außerdem müssen wir später wieder die Sachen einpacken und zu mir bringen, aber da würde ich Mika, Josh und Elias um Hilfe bitten. Damit das alles in einem Zug gemacht werden kann und nicht Stück für Stück. Trotzdem werde ich dort Lina brauchen, da sie wahrscheinlich selbst ein paar Sachen ein- und auspacken wollen würde.
Ein klingeln bringt mich aus meinen Gedanken um dich schaut auf mein Handy, das auf dem Küchentresen liegt.„Ja, Elias?", nahm ich das Telefon ab. „Hey, wir wollten frühstücken gehen. Wollt ihr mit?", fragte er. „Ich glaube nicht, dass es was wird. Auch wenn wir es bräuchten, aber Lina schläft noch und wir müssen später die Sachen bei meinen Eltern zu Hause packen.", sagte ich und holte mir ein Glas aus dem Schrank. „Warum müsst ihr packen?" „Ich habe gestern die Mail bekommen, dass meine Wohnung fertig ist. Ich habe nach dr Feier Lina mitgenommen uns die Uhr gezeigt. Wir ziehen zusammen.", sagte ich und füllt Wasser in mein Glas.
Kurz war es still am Telefon. „Warte Lukas.", sagte er und es wurde ruhig. Ich hörte, dass er mit jemanden redete.
„Wir sind in 40 Minuten bei dir. Wir holen das Essen und frühstücken bei dir.", sagte er schließlich in den Hörer.
„Okay, aber nicht klingeln. Lina schläft dann wahrscheinlich noch. Ruft mich an, ich mache euch auf.", sagte ich.
Wir verabschiedeten und und legten auf.Es verging keine Stunde, da klingelte auch schon mein Handy. „Ja?", fragte ich, als ich mein Handy abnahm. Ich sah nicht auf den Namen beim annehmen, da ich mit umräumen beschäftigt war. „Wir sind da, mach bitte die Tür auf.", sagte Josh in den Hörer. Mit schnellen Schritten ging ich zur Tür und öffnete sie für die Jungs.
Die Jungs kamen mit Tüten herein und es sah aus, als ob sie das ganze Café leer gekauft haben. „Habt ihr den anderen überhaupt noch was übrig gelassen?", fragte ich und folgte denen in die Küche. „Es wäre weniger, aber Josh konnte sich ja nicht entscheiden.", augenrollend legte Mika alles auf der Kücheninsel ab, „Schläft sie noch?"
Stumm nickte ich und ging auf die Kaffeemaschine zu um sie schon vorzubereiten: „Sie schläft wieder. Sie ist heute morgen von Schmerzen aufgewacht. Wir haben hier geschlafen. Ich bin froh, dass sie gestern noch Tabletten mitgenommen hat. Ich wäre sonst verrückt geworden. Hätte nicht gewusst was ich tun soll."
„Du hättest anrufen können. Einer von uns wäre losgefahren und hätte alles geholt.", sagte Mika und schaute mich verletzt an.
Ich schaute die anderen an und bei ihnen war keine andere Emotion zu sehen. „Ich habe nicht daran gedacht. Lina hatte ja noch etwas mitgenommen. Ich weiß, dass ihr für sie da seid. Ich konnte heute morgen einfach nicht an etwas anderes denken.", ich ließ meinen Kopf hängen.
Ich weiß, dass sie Lina gern haben und alles für sie tun würden. Aber es ist wie es ist. Ich hatte mir Sorgen um sie gemacht und eher daran gedacht sie von den Schmerzen zu befreien, als einen von ihnen anzurufen.
„Wir verstehen es. Wir sind auch für dich da. Hab uns auf Kurzwal. Wenn etwas ist ruf an.", sagte Elias bestimmend. Ich hab ihm ein dankendes Lächeln und fing an alles vorzubereiten.Die Jungs packten alles aus und deckten den Tisch mit. Es gab so einiges und es war deutlich zu sehen, dass Josh sich nicht entscheiden konnte. Es gab nicht nur was herzhaftes, sondern auch viel süßes.
Mit läuft das Wasser im Mund zusammen.
eine Tür wurde geöffnet. Wir drehten uns in die Richtung, als uns eine verschlafene Lina entgegenkommt. Als sie uns sah, huscht ein Grinsen über ihr Gesicht. Ich ging auf sie zu und wollte sie in den Arm nehmen, doch lief sie bloß an mir vorbei und setze sich an den Tisch. Sie nahm sich etwas Obst und aß.
Verdattert schauten wir sie an, doch sie lächelte unschuldig. Die Jungs und ich schauten sie entsetzt und kopfschüttelnd an, bevor wir uns auch setzten.
Ich setzte mich neben Lina. Gerade lehnte ich mich über den Tisch um mir ein Brötchen von Josh's Seite zu klauen, da drehte Lina mein Gesicht zu ihr und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Etwas überrascht von ihrer Aktion, fror ich in meiner Bewegung ein. Als sie sich löste möchte sie und schaute mir in die Augen, bevor sich mir einen guten Morgen wünschte. Ich lehnte mich zurück in meinen Stuhl und zog sie zu mir. Diesmal war ich derjenige, der sie küsste. Innig, gefühlvoll. Alles was ich fühlte legte ich in diesen Kuss.
Als wir und voneinander lösten, flüsterte und wünschte auch ich ihr einen guten Morgen zu.Sie lächelte. Das reichte mir um mich etwas nach dem heutigen Morgen zu beruhigen. Sie hatte wohl keine Schmerzen mehr, zumindest zur Zeit.
Wir drehten und zu den Jungs. Mikas Gesicht war grimmig, Josh konzentrierte sich nur auf das Essen und Elias machte wirggeräusche.
Wir im Kindergarten, das war klar.
„Spart euch doch Mitte etwas für das Schlafzimmer und verschont meine Augen, bitte. Nicht nochmal.", bettelte Elias.
Lina und ich lachte auf und fingen an zu frühstücken.

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Hell on ice
Storie d'amoreLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...