Lukas
Es ist ein entspannter Abend. Lina scherzt und lacht mit den anderen.
Die Jungs, die Idioten, die sie sind, machen angetrunken die dümmsten Faxen. Als ob sie es extra machten, nur, damit Lina darüber lachte.Ich saß noch immer neben ihr, wollte sie nicht aus den Augen lassen. Sie hatte Spaß und das ließ mich etwas entspannen. Eigentlich war ich glücklich, weil es ihr gerade gut ging. Mit jedem Lachen wurde mir nur wärmer und ich nur glücklicher.
Ich glaube, sie wusste nichtmal, dass sie so eine Auswirkung auf mich hatte.
Hin und wieder schaute sie zu mir rüber und lächelte mich an.Ich zog sie wieder zu mir an die Brust, in dem ich meinen Arm um ihre Schultern legte. Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und sie atmete aus.
Ich schaute zu ihr runter, doch waren ihre Augen geschlossen. „Alles gut? Bist du müde?", fragte ich sie.
„Nein alles gut, ich war nur in Gedanken.", sagte sie und schaute nachdenklich zu den Jungs, die mittlerweile versuchten Fußball zu spielen.
„Was ist los?", fragte ich und legte eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr.
„Ich habe so viel verpasst.", sagte sie und schaute runter auf meine Hand.Ich trug ein paar meine Lieblingsringe. Ganz normal silberne. Aber anscheinend gefielen sie Lina genug, da sie die ganze Zeit mit denen spielte.
„Was meinst du? Du hast nichts verpasst. Wir sind doch hier.", fragte ich sie etwas verwirrt.
Lina lachte auf und schüttelte ihren Kopf: „Das meine ich nicht." Sie spielte noch immer mit meinen Ringen und schaute nicht zu mir hoch.
Sie seufzte: „Ich habe durch den Sport so viel verpasst. Ich habe kein Privatleben. Ich habe mich nur bei irgendwelchen Galen mit anderen unterhalten oder bei irgendwelchen Shootings.
Ich hätte einfach nur gerne erfahren, wie es hätte sein können."
Sie schaute nun zu mir hoch. Ich nahm ihre Hand in meine und drückte eine Kuss auf ihren Handrücken.
„Es bringt nicht darüber nachzudenken, was hätte sein können. Lebe lieber im hier und jetzt. Wenn wir ständig über unser Leben nachdenken würden, dann würden wir verrückt werden und leben, als ob wir auf Eierschalen laufen.
Ich sehe es so, hätte ich mein Leben anders gelebt, dann hätte ich dich vielleicht nie kennengelernt. Genau das wäre etwas, was ich zu 100% bereuen würde.", ich schaute ihr in die Augen.
Zögerlich nickte sie und lehnte sich wieder an meine Schulter.
„Ich bin froh dich kennengelernt zu haben. Wirklich froh.", sagte sie und schaute auf die anderen, die noch immer versuchten Fußball zu spielen.
Ich hauchte ihr einen Kuss in ihr Haar und zog sie näher zu mir.
Sie spielte wieder mit meinen Ringen, tatsächlich mit meinem Lieblingsring. Er war schlicht Silber, hatte aber meinen Namen eingraviert.
Ich zog mir den Ring ab und steckte ihn an Linas Daumen.
Plötzlich schaute sie zu mir hoch. Sie versuchte den wieder schnell abzuziehen, doch legte ich meine Hand auf ihre. „Lukas, es ist deiner.", verwirrt schaute sie mich an. „Das war meiner, es ist jetzt deiner.", sagte ich und legte eine Hand unter ihr Kinn.
Fassungslos schaute sie mich an: „Lukas..." Ich schüttelte nur den Kopf.
Ich kam ihr näher und zog sie in einen Kuss. Nichts forderndes, nur wir beide, alleine.Sie lächelte in den Kuss hinein, was auch mich zum Lächeln brachte. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und zog sich noch näher an mich heran, bis es nicht mehr ging.
In einem Schwung saß sie auf meinem Schoß. Ihre Beine links und rechts von mir.
„Hey, Turteltauben!", rief jemand, wodurch wir uns voneinander lösten. Lina drehte sich um. Ich schaute nur zu ihr herunter. Sie lächelte, sie war glücklich.
Wie konnte die nie so etwas erfahren haben? Eine Freundesgruppe und Sachen erleben. Genau das sind Dinge die uns prägen.
Ich wusste, dass ich mit ihr einiges unternehmen werde, sobald sie die Krücken los wird.
Ich muss echt anfangen eine Liste zu schreiben.Lina steht von meinem Schoß auf, was mich hochblicken lässt. Ich mochte es nicht, wenn sie weg von mir ist. Man könnte meinen, dass ich sie für mich haben möchte. Das ist es nicht. Es ist nur, wenn sie in meiner Nähe ist, mache ich mir keine Sorgen. Nach allem was sie durchgemacht hat, nach all den Jahren, habe ich Angst, dass ihr noch etwas passiert. Für mich war es klar, dass sie mit einer Essstörung zu kämpfen hat , aber wusste auch sie das?
Mika steht bei uns und hält Lina die Hand hin. „Wohin gehts?", fragte ich die beiden. „Bierpong.", sagte Mika schulterzuckend. „Sie darf nicht trinken. Sie nimmt zu starke Schmerzmittel.", sagte ich zu Mika. Lina räuspert sich neben uns, woraufhin wir zu ihr schauten. „Ich will nicht trinken, aber danke dass du dir Sorgen machst.", sagte sie lächelnd.
„Mika, zeig mir den Weg. Ich will sehen wie Josh später Karaoke singt und das geht nur wenn er verliert.", siegessicher grinste sie Mika an.
Darum ging es also. Der Verlierer singt. Bei Josh ist es wirklich lustig wenn er sing, und das auch noch unter Alkoholeinfluss.
Er ist so schon lustig, aber mit Alkohol ist es eine ganz andere Nummer.Lina und Mika gehe in die Richtung vom Pool, wo der Tisch aufgebaut ist. Ich beobachtete die beiden dabei und sah, wie Lina einen Becher nachdem anderen traf.
Mittlerweile hat sich eine kleine Runde um sie versammelt und jubelten bei jedem Treffer.
Im Hintergrund lief Musik und Lina sag mir Mika die Lieder mit.„Ihr passt perfekt zueinander.", sagte jemand, den ich erst jetzt bemerkte. Es war Kian, der neben mir saß und eine Flasche Bier in der Hand hielt.
Ich nickte, nicht wissend, was ich darauf antworten sollte.„Sehe ich da gerade richtig? Mika lacht und singt mit Lina?", fragte Kian plötzlich. Er schaute die beiden mit großen Augen an.
„Ja, so ist er nur bei ihr. Die machen auch Faxen zusammen und ärgern sich ständig.", erzählte ich lächelnd. Kian schaut verwirrt zu ihnen und dann zu mir: „Warum ist er nur bei Lina so? Seine nette und freundliche Seite wäre viel angenehmer als das Gesicht, dass er immer zieht." Ich lachte auf und schüttelte nur den Kopf: „Tja, das ist und bleibt ein Rätsel. Aber mal ehrlich. Dieser Mika kann von mir aus bei Lina bleiben. Den grumpigen Mika sehe ich lieber bei uns. Wir haben schon genug Spaßvögel, einen weiteren halte ich nicht aus."
Kian verdreht grinsend seine Augen und schaut wieder auf die Horde. Mika und Lina umarmen sich und alle anderen jubeln.
Elias und Josh schauten sich verzweifelt an, doch guckten schließlich mit den Schultern.
„Anscheinend haben die gewonnen.", sagte ich und stand auf.Ich ging zu Lina, die sich mit ein paar der Jungs unterhält, und legte einen Arm um ihre Hüfte.
Sie dreht sich lachen zu mir um: „Hast du das gesehen? Josh und Elias waren nur am trinken und kamen garnicht dazu mal zu werfen."
Ich lachte auf: „Sehr gut. Ich wusste dass ihr gewinnt. Mit dir im Team wäre es ein Wunder, wenn ihr verlieren würdet"
Ihre Wangen wurden rot und sie vergrub ihr Gesicht in meinem T-shirt.
„Süß", grinsend schaue ich zu ihr herunter.
Sie schüttelte aber nur mit dem Kopf, was mich auflachen ließ.„Meine Dame und Herren, wegen einer Niederlage sind wir nun gezwungen unser Wort zu halten. Da wir gegen die Prinzessin verloren haben, darf auch sie aussuchen, was Elias und ich für euch singen dürfen.", sagte Josh in ein Mikrofon. Er stand mit Elias oben auf den Stufen und zog nun die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
Lina lachte auf und schüttelte nur mit dem Kopf.
„Die meinen es ernst, Babe. Wette ist Wette. Gib denen schon ein Lied.", sagte ich.
Sie überlegte kurz, bevor sie anfing zu grinsen. Das kann nichts gutes bedeuten. Elias kam die Stufen runter nachdem Lina ihn zu sich gewunken hat. Sie flüsterte ihm was ins Ohr.
„Das kannst du nicht machen. Bitte, Lina.", bettelte Elias und schaute sie verzweifelt an.
Doch sie lachte wieder: „Wette ist Wette, Elias. Jetzt zeigt mal was ihr drauf habt."
Damit ging Elias beleidigt davon.

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Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...