Lukas
Wir waren wieder in meiner, nein, unseren Wohnung. Die Jungs halfen uns beim reintragen der Sachen und machten es sich im Wohnzimmer gemütlich. Lina war im Ankleidezimmer und packte ihre Sachen aus, so wie auch ich. Nebenbei summte sie ein Lied. Es hörte sich schön an, keine Zweifel. „Was summst du da?", fragte ich schließlich und drehte mich zu ihr um.
Leicht zuckte sie vor Schreck zusammen und drehte sich zu mir um: „Oh, tut mir leid."
Damit wendete sie sich wieder ihren Sachen zu. „Lina, ich habe dich gefragt was du summst und nicht dass du damit aufhörst. Es hört sich schön an.", ich ging auf sie zu und umarmte sie von hinten. „Tut mir leid. Ich war nur in Gedanken.", sagte sie und seufzte. Sie lehnte sich an mich und schloss die Augen. „Wie heißt das Lied?", fragte ich und zog sie näher an mich ran. Ihre Augen waren noch immer geschlossen: „Das kennst du nicht. Es ist ein russisches Lied." „Hmm, aber wie heißt es?", fragte ich und hab ihr einen Kuss unter ihr Ohr.
Sie drehte sich zu mir und schaute mich an. „Lukas, du kennst es doch nicht und verstehst es auch nicht. Was bringt dir das?", sie legte ihren Kopf schief. „Mir fällt auf, dass ich dich noch nie Russisch sprechen hören habe. Ich weiß, dein Nachname ist es, oder so, aber ich dachte nicht, dass du es könntest.", sagte ich. Sie guckte mich leicht verwirrt an: „Du hast auch nie gefragt." Nun grinste ist sie an: „Dann kannst du es mir ja jetzt sagen, oder?" „Es war nie ein Geheimnis Lukas.", lachte sie.Ich liebe ihr Lachen. So sorgenfrei, als ob es ihr an nichts fehlte. Als ob sie schmerzen nie kannte und doch hat sie so viel durchgemacht. Mehr als jeder andere. So viel Druck auf ihren Schultern, so viel Verantwortung und doch lächelt sie.
„Wie heißt es?", wisperte ich ihr zu und verlor mich ihn ihren Augen. „Отпускаю", sagte sie und wachte auch mit in die Augen. „Hört sich schön an. Was bedeutet es?", fragte ich. „Ich lasse los", sagte sie und wendet ihre Augen von meinen ab. Sie legte sich an meine Brust und zog ihre Arme um meinen Körper in eine Umarmung. „Kannst du etwas davon singen?", fragte ich gespannt. Ich wollte sie russisch sprechen hören, aber um so mehr wollte ich wissen wie sie sang. Wenn ihr Summen sich schon so gut anhörte, wie muss sich dann ihre Stimme anhören?
Ich schaute sie die tanzender an und als ihren Kopf hob und mich zögerlich anschaute, verlor ich mich wieder in ihr. Sie atmete tief durch before sie nickte. Sie lehnte sich wieder an mich und ich schlug meine Arme um sie.
Und sie fing an zu singen. Ich hätte es nicht gedacht, aber es war wunderschön.
Ehrlicherweise hätte ich gedacht, dass sie nicht singen könnte und ich am Ende sagen muss, dass sie es bitte nie wieder tat. Doch war es nicht so. Im Gegensatz. Jetzt verliere ich mich nicht nur in ihren Augen, sondern auch in ihrer Stimme.
Ich schloss meine Augen, sie noch immer in meinen Armen und hörte ihr zu. Hier und da kamen mit Wörter bekannt vor, da Mika vielleicht welche sagte, aber ich kannte deren Bedeutung nicht.
Und so standen wir im Ankleidezimmer. Arm in arm. Und ich hörte meiner Freundin zu wie sie sang. Aber alles schöne hat ein Ende und somit auch dieses Lied.
„Es war wirklich schön.", flüsterte ich noch immer mit geschlossenen Augen. „Danke", flüsterte sie kaum hörbar. „Von wem ist das?", fragte ich weiter. „Von einem Sänger und einer Sängerin. Egor Kreed und Maksim, wenn ich mich nicht irre.", erzählte sie.Damit standen wir da, noch immer schweigend und im jeweiligen Arm des anderen. Niemand sagte was, das brauchten wir auch nicht. Wir genossen die Anwesenheit des anderen.
„Lukas, wir müssen weiter aufräumen und die Jungs sind im Wohnzimmer.", sagte Lina und durchbrach damit die Stimme, abgesehen von den Geräuschen aus dem Wohnzimmer.
„Hm, gleich. Ich hab dich gerne bei mir.", sagte ich und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
Tief zog ich ihren Geruch ein, nahm ihren Geruch ein, als ob es meine Luft zum Atmen wäre.
Langsam löste ich mich von ihr und nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände und schaute sie an. Studierte jedes Detail, als ob es sich verändern würde. Als ob ich sie vergessen könnte, wenn sie sich von mir abwandt'. „Gott, bist du hübsch.", flüsterte ich eher mir als ihr zu. Doch sie bekam es mit, da ein Lächeln ihr Gesicht zierte.
Sie streckte sich zu mir hoch, stellte sich damit auf ihre Zehenspitzen. Ich kam ihr entgegen und schon lagen unsere Lippen aufeinander. So zärtlich, so wie sie es ist. Der Kuss war langsam, nichts stürmisches. Nur sie und ich, und niemand anderes.„Hey, wir wollten eu...", wir schauten zur Tür und sagen Josh stehen. Er verzog sein Gesicht wie ein Kleinkind. „Oh Gott, nehmt euch ein Zimmer.", drückte er nach.
Ich schaute zu Lina, die wieder an meiner Brust lag und mich umarmte. Sie grinste, mit einer leichten Röte auf ihren Wangen, Josh an.
Ich schaute wieder zu ihm: „Was glaubst du in wessen Zimmer du bist, Josh?"
Kurz sah man ihm seine Verwirrung ins Gesicht geschrieben, doch dann schien auch er endlich seine Erleuchtung zu haben. Seine Augen wurden größer und er drehte sich noch einmal im Schlafzimmer um.
„Ihr richtig, euer. Ich wollte nur fragen was ihr essen wollt. Wir wollten was bestellen.", sagte er und legte sich am Türrahmen an.
Ich nickte: „Mir ist es egal. Was möchtest du Baby?"
Ich schaute zu Lina, doch waren ihre Augen geschossen.
Entweder war es der Schmerz oder sie war müde. „Ich möchte nichts.", flüsterte sie kaum hörbar. Und das wird sie nicht bekommen. So muss was essen, damit sie ihre Tabletten nehmen kann. Ich wendete mich Josh zu: „Wo wollt ihr bestellen?" „Bei dem Italiener.", sagte er und zog sein Handy aus der Hosentasche. Ich nickte: „Pizza Margarita, Salat, Carbonara und irgendeine Pizza mit Fleisch drauf."
„Bist du schwanger oder warum isst du für drei?", fragte Josh lachend. Ich warf ihm einen strengen Blick zu und er verstummte. „Es ist für Lina und mich. Und raus jetzt, wir kommen gleich zu euch.", sagte ich. Stumm kickte er und verschwand wieder. „Ich möchte nichts, warum holst du so viel?", fragte Lina und schaute zu mir hoch. Ich nahm ihr Gesicht wieder zwischen meine Hände: „Baby, du wirst müde. Du musst noch deine Tabletten nehmen und auf leeren Magen geht das nicht."
Sie nickte: „Aber warum so viel? Der Salat hörte gerecht." Doch ich schüttelte nur den Kopf: „Nichts da. Du brauchst was richtiges. Ist was du schaffst, okay?"
Stumm nickte sie bevor sie ein leichtes danke hauchte. Ich lächelte sie an und nahm sie im Brautstil hoch. Kurz quickte sie vor Schreck auf, was mich zum lachen brachte. „Lukas!", rief sie, was mich nur noch mehr lachen ließ. „Wir haben Gäste Lina, die lässt man nicht warten.", kurz war sie ruhig, bevor sie anfing zu grinsen.
Und ich kannte dieses Grinsen. Ihr lag was auf der Zunge, was sie gerne erwidern würde, doch sie hielt sich zurück. Und genau jetzt, vor unseren Freunden, will auch nicht wirklich wissen was sie zu sagen hatte. Nicht dass es mich nicht interessiert, sondern aus Angst was sie sagen wird. Aus Angst, dass ich meine Freunde wegschicken muss, weil es zu peinlich wird.Damit setzte ich sie auf dem Sofa ab und ging zum Kühlschrank um zwei Wasserflaschen zu holen.
Neben Lina setzte ich mich mit aufs Sofa und zog sie zu mir in den Arm.———————————————————————————
Als Entschädigung, dass lange nichts kam. Heute zwei Kapitel!Hoffe, dass es euch gefallen hat.
Danke für euren Support und bis demnächst <3

DU LIEST GERADE
Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...