45.

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Lina

Ich wurde von meinem Handyklingeln wach. Müde öffnete ich öffnete meine Augen und schaute um mich. Ich lag noch in Lukas armen, der noch schlief. Müde griff ich nach meinem Handy und schaute, wer mich anrief. Es war Just. „Hallo.", sagte ich verschlafen und versuchte nicht wieder einzuschlafen. „Morgen Lina, tut mir leid, dass ich dich wecke. Aber es ist wichtig. Ich habe eben einen Anruf vom Vorstand erhalten. Anscheinend hätten Katja und deine Eltern sich bei denen beschwert und dir einen Vertragsbruch vorgeworfen.", sagte Just. Damit war ich hell wach und setzte mich ruckartig auf. „Was?", fragte ich verwundert. „Sie sagten, dass du die Verletzungen nur vortäuschst und so aus dem Vertrag raus möchtest, da der in dem Verein noch paar Jahre gilt. Katja hat deinen Eltern von Lukas erzählt, nicht direkt Lukas, aber dass du einen Freund hättest. Und die erklären es damit, dass du durchgebrannt bist und deswegen auch nicht mehr läufst. An sich finde ich diese Begründung nur Kindisch, aber in den Augen des Vorstands machen wir Verluste, wenn du keine Werbung machst. Keine Shootings, keine Wettkämpfe und damit auch keine Werbung. Die wollen erstmal mit dir reden, bevor sie etwas entscheiden. Die werden dich heute noch anrufen.
Ich wollte dich etwas vorwarnen, damit du nicht zu geschockt deswegen sein wirst.", erklärte er mir.
In mir kochte eine Wut. Ich soll mit Lukas durchgebrannt sein und alles nur vortäuschen? „Just, wie soll ich Shootings machen, wenn ich auf Krücken stehe und nicht aufs Eis kann. Wie soll ich laufen, wenn ich verletzt bin. Das ist doch Müll.", sagte ich lauter in den Hörer.
„Ich weiß Lina, aber das musst du denen erklären. Vielleicht wäre es sorgst besser, wenn es zu einem Treffen kommt. Zumindest sehen sie es dann auch.", schlägt er vor. „Ich muss mich doch nicht mit denen treffen, damit ich ihnen meine Verletzungen zeigen kann. Ich muss es denen nicht beweisen. Katja und meine Eltern will ich auch nicht sehen.", drückte ich nach. „Ich weiß Lina, aber manchmal geht es nicht anders.", sagte er. Ich seufzte auf und massierte mir meine Schärfe. Ich bin gerade erst wach geworden und schon habe ich Kopfschmerzen: „Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Danke Just." „Kein Ding. Lass es dir nochmal durch den Kopf gehen. Du bist nicht alleine, okay.", sagte er. „Okay.", konnte ich nur antworten. „Gut, melde dich wenn du was brauchst und halte mich auf dem laufenden, dann können wir uns was überlegen. Bis dann.", verabschiedete er sich. „Bis dann.", sagte ich und legte auf.
Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und versuchte nochmal meine Gedanken zu ordnen.
„Was ist los.", fragte eine Stimme hinter mir. Lukas muss vom Telefonat geweckt worden sein. „Es war Just, anscheinend haben sich meine Eltern und Katja wieder zusammengeschlossen und haben sich über mich beim Vorstand beschwert. Sie sagten, dass ich meine Verletzungen nur vorspielen würde und mit meinem Freund durchgebrannt wäre.", erklärte ich und schaute auf die Wand vor mir.
„Ich weiß nicht mit welchem Freund du durchgebrannt bist, aber gerade sitzt du in meinem Bett.", ich hörte schon fast sein grinsen aus seiner Antwort heraus. „Lukas, das ist ernst. Sie werfen mir einen Vertragsbruch vor.", drehte ich mich wütend zu ihm. Jetzt machte er große Augen und wird daraufhin wütend: „Bitte, was!" Wütend stand er auf und fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar. „Was passiert jetzt?", fragte er. „Die werden mich anrufen und wohl meine Geschichte hören wollen.", zuckte ich mit meinen Schultern. Ich wendete meinen Blick von ihm ab und fing an nervös mit meinen Fingern zu spielen.
Lukas lief im Zimmer auf und ab, bis ich seine Hände vor mir sah, die meine umschließen. „Wir kriegen das hin, okay. Das wird schon.", sagte er. Benommen nickte ich und atmete nochmal tief aus.
Ich schaute Lukas an und der schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. Gott, er war perfekt. „Komm, lass und fertig machen und was essen.", wieder nickte ich, bekam aber keine Worte aus mir heraus. Es war, als ob mir ein Kloß im Hals steckte.
Dennoch stand ich wiederwillig auf und nahm meine Krücken von der Bettseite.

Als ich in die Küche kam, war Lukas bereits dabei alles vorzubereiten. „Was machst du?", fragte ich und bekam so seine Aufmerksamkeit. „Nichts großartiges. Wir müssen noch immer einkaufen. Ich habe nur ein paar Sachen, die ich gefunden habe zusammengepackt. Obstsalat?", fragte er. Ich nickte und ging zum Tisch um mich bereits hinzusetzten. Ich weiß nicht, wann Lukas es geschafft hatte. Aber er hatte bereits alles gedeckt, dabei war er vielleicht ein paar Minuten vor mir im Bad fertig.
Lukas bewegte sich elegant in der Küche umher und als er fertig war, kam er zu Tisch und stellte alles ab. Vor mir stellte er eine Obstschale mit Jogurt ab und gab mir daraufhin noch einen Kuss gegen meine Schläfe. Dankend lächelte ich an und er setzte sich. Ich wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, doch klingelte wieder mein Handy.
Es war eine unbekannte Nummer, wahrscheinlich der Vorstand. Ich schaute Lukas an und und atmete tief durch. Ich nahm ab und stellte mein Handy auf Lautsprecher: „Hallo?" „Hallo, hier ist Milo aus dem Vorstand des Landesverbands. Spreche ich mit Lina Koschenko?", fragte er. „Genau. Wie kann ich ihnen behilflich sein?", fragte ich nett. „Ahh, sehr schön. Nun Lina, es gab eine Beschwerde von deiner Trainerin, Katja, und deinen Eltern. Es hieße, dass du deinen Vertrag nicht einhalten würdest und dir eine Verletzung ausgedacht hast, um ein Schlupfloch zu finden. Außerdem lagen noch Anschuldigungen gegenüber deinem Parter vor, dass er dig dazu gedrängt hätte um dann zu verschwinden.", erklärte er. Lukas schaute mich fassungslos an und schüttelte nur mit dem Kopf. „Nun, Milo. Was möchten sie von mir wissen.", fragte ich auch leicht genervt. Die Anschuldigungen sind einfach nur Quatsch. „Zu aller erst geht mich ihre Beziehungen nichts an, doch wenn es zu solchen Vorwürfen kommt, muss ich diesen leider nachgehen. Bitte haben sie Verständnis dafür. Gebe es eine Möglichkeit sie anzutreffen und das vielleicht persönlich zu klären? Wir tuen sowas ungern übers Telefon.", erklärte er mir. „Ja, ich verstehe sie. Ich bin auch dankbar dafür, dass sie auch meine Sichtweise hören wollen. Mich haben nur die Vorwürfe etwas aus der Fassung gebracht. Wann und wo möchten sie ein Gespräch.", fragte ich nachdem ich mich durch ein paar Atemzüge wieder etwas beruhigte. „Danke, wäre es bei ihnen heute noch möglich?", fragte Milo. „Ja, wo werden wir uns treffen?", fragte ich daraufhin. „Nun, ich bin heute nicht im Büro, sondern wegen anderen Meetings unterwegs. Ich hätte eine Lücke gegen 13 Uhr. Die Ortswahl überlasse ich ihnen.", schlug er vor. „13 Uhr würde klappen. Ist es in Ordnung, wenn sie bei mir vorbeikommen? Durch meine Verletzungen bin bei der Wahl eines Treffpunkts leider nicht so flexibel.", erklärte ich. „Ja, natürlich. Das ist die Nummer meines Arbeitshandys. Schicken sie mir doch bitte die Adresse und sehe sie dann um 13 Uhr. Bis dann.", sagte er und legte daraufhin auf.

Hell on iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt