Lina
Sie soll ihre Lizenz verlieren. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß es wirklich nicht. Einerseits freue ich mich, andererseits bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Sie verliert meinetwegen ihre Zulassung. Und was passiert, wenn sie die nicht verliert? Es gibt so viele kleine Mädchen, die es auch treffen kann. Vielleicht sogar schlimmer. Ich hätte auch weitergekämpft, wenn Lukas nicht gewesen wäre. Lukas. Ich sollte heute nicht daran denken. Es sollte der Tag der Mannschaft sein. Sie haben gewonnen und großartiges geleistet. Wir konnten auch den Kleinen helfen. Heute darf ich nicht mehr daran denken. Heute nicht.
„So Jungs, seit ihr fertig? Dann können wir los. Ich glaube nicht, dass der Pizzabote auf uns warten wird.", sagte ich in die Runde und die anwesenden hielten inne. „Du hast Pizza bestellt?", fragt Josh mich ungläubig. „Ja?! Wolltet ihr was anderes? Ich stornier sonst die Bestellung.", sagte ich und wollte gerade mein Handy rausholen. „Wag es ja nicht!", kam es streng von Elias. Ich schaute zu ihm hoch und fragte mich, was nun los sein. „Wag es nicht die Bestellung zu stornieren.", er drehte sich zu den Jungs, „Jungs macht hin. Die Pizza wartet nicht auf uns!" Alle fingen an schnell ihre Sachen zusammen zu packen und liefen förmlich aus der Kabine. Ich stand noch immer überrascht da. Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken und drehte mich zu der Person. Es war Mika. „Jetzt wird dich niemand mehr von uns gehen lassen. Es ist alles gut, die freuen sich nur darauf, dass sie essen können und sich nicht deswegen streiten müssen wer was will.", sagte er und umarmte mich kurz, bevor er sich von mir löste und ging.
„Nina, ich fahre mit dir!", schrie Elias durch die Kabine, als Nina gerade zu mir kommen wollte. Sie schaute zu ihm und nickte kurz. „Ob er wohl wüsste, dass ich auf seinem Parkplatz stehe?", fragte Nina bei mir angekommen. Ich lachte: „Ich glaube nicht." „Bereit?", fragte Lukas, als er einen Arm um mich legte. Ich schaute zu ihm hoch und nickte. „Alles klar, los gehts. Jungs wir sind weg. Bis gleich.", sagte er in den Raum, nahm meine Hand und wir gingen raus.
Wir waren schon so gut wie zu Hause, als Lukas die stille im Auto brach: „Was schwirrt dir noch im Kopf rum?" „Just hat mir angeboten wieder mit dem Training anzufangen, aber bei ihm. Er würde mein Trainer werden und soll mit ihm mit entscheiden, mit welchen Trainern ich noch arbeiten möchte. Außerdem würde er einen Ernährungsberater hinzuziehen, der alles mit mir durchgeht und einen neuen Ernährungsplan für mich aufstellt. Damit so etwas, was mit Katja war nicht wieder passiert.", erzählte ich ihm alle meine Infos, die mir Just neben den schockierenden Nachrichten erzählt hatte. „Und? Willst du es?", fragte mich Lukas und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Ja schon. Ich meine, Eiskunstlauf ist mein Leben und meine Leidenschaft. Ich möchte noch meine restliche Zeit nutzten, bevor ich aufhören muss.", erzählte ich ihm und schaute ihn an. „Okay, ich verstehe es. Mach das, was dich glücklich macht.", sagte er und schenkte mir ein Lächeln, „Was möchtest du danach machen?" Ich brauchte nicht lange zu überlegen, ich wusste es schon: „Ich möchte Trainerin werden. Ich könnte mir auch vorstellen nebenbei noch immer als Model für die Sportmarken zu arbeiten. Oder ich gehe in den Vorstand und versuche dort den Sport zu fördern." „Du kannst auch in den Vorstand des Sportzentrums gehen und ihn groß rausbringen, da profitieren alle Sportarten von. Ich hab es heute gesehen. Du könntest sowas wie heute öfter machen und mit deinem Namen und deinem Ruf stehen dir schon einige Türen offen.", sagte Lukas. Die Idee ist mir noch nicht aufgekommen, aber das könnte ich auch machen.„Daran hatte ich noch nicht gedacht, aber möglich ist es.", stimmte ich ihm zu.
Wir sind gerade bei uns angekommen, als Lukas Handy wieder klingelte. Eine Nummer die nicht eingespeichert ist. „Das kann doch wohl nicht wahr sein.", sagte Lukas und verdrehte die Augen. „Lina nimm bitte ab und wimmel sie ab. Ich hasse sie.", sagte Lukas bloß und gab mir sein Handy. „Baby, ihr habt so gut gespielt. Ich freue mich so. Deine Freundin hat zwar versucht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber du hast es denen trotzdem gezeigt. Niemand soll dir das Rampenlicht stehlen.", sagte eine Frauenstimme, als ich das Telefon abnahm und lauf stellte. Lukas neben mir verdrehte nur die Augen. „Mhm, ich fand auch, dass er super gespielt hat. Echt unglaublich was er für eine Motivation hatte mir zu zeigen, dass ich ihm Glück bringe.", es wurde ruhig am Telefon. „Wer bist du? Gib meinem Schatz sein Handy zurück. Du weißt garnicht, was er mit dir machen wird, wenn ich ihn darum bitte.", sagte sie. „Mhm, was wird er den machen?", fragte ich provokant. „Er wird sich eine Strafe schon überlegen, warte es nur ab.", antwortete sie schnippisch. „Das hat der auch gestern Abend bei uns im Bett gemacht. Ich muss sagen. Mir hat es gefallen.", sagte ich grinsend. Ich sah zu Lukas und er musste sich ein Lachen verkneifen. „Du Lügst. Das würde er niemals machen.", sagte sie und ich könnte schwören, dass sie fast zu weinen anfing. „Hör zu, wer auch immer du bist. Du bist ihm anscheinend wichtig genug, dass er deine Nummer eingespeichert hat. Außerdem reden wir hier von meinem Freund. Sei bitte nicht
eine von den komischen Stalker und such dir jemanden, der dich auch will. Auf nimmer Wiedersehen.", damit legte ich auf, bevor sie was erwidern konnte. Ich gab Lukas sein Handy zurück und lehnte mich im Sitzt zurück. „Du bist der Hammer.", sagte Lukas. „Mhm, blockier die Nummer, wenn du nicht von ihr genervt werden möchtest.", sagte ich etwas gereizt und wollte die Autotür öffnen. „Lina,...", setzte Lukas an zu reden, doch ich wirkte ihn ab. „Lukas, später. Wir haben gleich Besuch und ich will jetzt keinen streit haben. Wir reden später.", sagte ich und stieg aus.
Ich hörte wir hinter mir seine Tür zuknallte. Lukas ist wohl auch ausgestiegen. Ich suchte gerade meine Schlüssel zur Tür, als er auch schon neben wir auftauchte. „Wir reden später Lina, aber du sollst wissen, dass sie niemand wichtiges ist. Sie nervt jeden aus der Mannschaft, denkt, dass wir sie alle lieben wurden. Es ist eine Lüge. Ich liebe dich. Vergiss das bitte nicht.", sagte Lukas, als ich die Tür öffnete. „Ich liebe dich auch. Ich will nur etwas durchatmen, bevor wir darüber reden. Ich will nicht kopf über in eine Diskussion fallen, die unnötig ist. Ich vertraue dir, Lukas.", sagte ich und verschwand in der Küche um die Snacks vorzubereiten.„Lina.", rief mir Lukas nach. „Lukas, was ist?", fragte ich ihn schnippisch. „Es ist wirklich nicht okay?", sagte er und lehnte sich an die Kücheninsel.
„Es geht mir nicht um sie, Lukas. Es geht mir darum, dass sie anscheinend schon mal angerufen hat und du mir nichts davon gesagt hast. Ich dachte es wären wir beide gegen dentist der Welt. Anscheinend ja nicht. Und ich will nichts sagen, was ich später bereuen werde. Also Lukas, bitte, bitte lass mich durchatmen und meine Gedanken ordnen.", bettelte ich ihn schon fast an. Bedrückt senkte er den Blick und schloss seine Augen kurz: „Okay, wir reden später. Aber bitte, Lina, wir gehen heute nicht schlafen, bis wir das geklärt haben." Ich nickte nur noch und wendete mich wieder von ihm ab. Er verließ mit seinem Handy die Küche.

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Hell on ice
RomanceLina Koschenko ist 19 und Eiskunstläuferin seit dem sie denken kann. Nie gab es etwas anderes in ihrem Leben, sie kennt nichts anderes. Was einmal ihre Leidenschaft war, ist jetzt ihre persönliche Hölle. Trainer, Sponsoren und Eltern sehen nur ihren...