Kapitel 8

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"Was machst du schönes?", Michael legte seine Hände von hinten um ihre Schultern. "Schön ist Ansichtssache.", lehnte sie ihren Kopf lächelnd an seine Brust. Neben all der gemeinsamen Zeit durfte ihre jeweilige Arbeit keineswegs zu kurz kommen, so hatten beide sich etwas Zeit genommen um offene Aufgaben zu erledigen. Bei ihr hieß dies hunderte von Mails beantworten, die nächsten Monate planen und einiges an privaten Dinge, wie zum Beispiel dass ein Nachbar nach ihrer Wohnung schaut, zu organisieren. Wann sie selbst dass letzte Mal länger als drei, vier Tage dort gewesen ist, muss in der Pandemie gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt war jeder förmlich dazu gezwungen seine eignen vier Wände nicht zu verlassen, eine spannende Abwechslung wenn man sonst die meisten Wochen im Jahr nur unterwegs ist. Schnell fiel ihr damals die Decke auf den Kopf, weshalb sie irgendwann angefangen hatte ihre Wohnung neu zu gestalten. Heute fragte Mint sich oft wofür sie dass eigentlich getan hatte, wenn sie doch nie dort ist. Reine Beschäftigungstherapie gegen die damalige langeweile, wobei dermaßen schlecht ist das Ergebnis garnicht geworden, seither wirkten die paar Zimmer deutlich gemütlicher. Nach ihrem Einzug nahm sie es sich nie als Aufgabe ein wohnliches Zuhause zu erschaffen, alles sollte eher praktikabel sein, damit die Möglichkeit bestand jetztzeit für ein paar Tage dort zu bleiben und dann gleich wieder zu verschwinden. Nun bestand nicht nur der Vorteil der Praktikabelkeit sondern auch der Gemütlichkeit, wodurch einem dass heimkehren noch leichter fiel als zuvor. Außerdem konnten andere ihre Wohnung nun sehen, sonst musste sie jedesmal erklären weshalb alles derartig sporadisch eingerichtet ist. Wer weiß vielleicht würde der Musiker ihre Wohnung irgendwann auch einmal zur Gesicht bekommen.

Seine Finger umgriffen ihren Laptop, "Jetzt bist du fertig.", klappte er diesen zu. "So leicht funktioniert dass nicht Michael, ich muss noch ein paar offene Mails beantworten." "Paddy. Please call me Paddy.", liebevoll glitten seine Lippen über ihren Nacken, "Morgen wäre auch noch ein Tag, außerdem haben wir später etwas vor." "Und morgen lässt du mich arbeiten?" "Vielleicht", hörte man deutlich das Schmunzeln aus seiner Antwort hinaus. "Sag doch gleich 'Nein', dann musst du wenigstens nicht lügen.", Mint nahm seine Hände von ihrem Laptop und umgriff sie. "Ich lüge nicht." "Ach nein?", hoben sich skeptisch ihre Augenbrauen. "Nein, ich wähle meine Antworten nur sehr geschickt aus" "So kann man dass natürlich auch nennen", lachend drehte sich ihr Körper auf dem Stuhl, um endlich in sein Gesicht sehen zu können und seine Lippen woanders, anstatt nur an ihren Nacken, zu spüren. Seine schmalen meist sanften Lippen, mit denen er fantastisch umzugehen wusste. In jedem Kuss legte er jegliche Leidenschaft, selbst in die kleinen schnellen. Ob es an der anfänglichen Euphorie, dem Reiz des Neuen, lag, dass würde wohl nur die Zeit zeigen. "Was schwebt dir denn schönes vor, wenn ich schon nicht arbeiten darf?", liebevoll berührte sie seine Nasenspitze mit ihren Lippen. Lächelnd schloss er seine Augen, genoss die zarte Berührung an seiner Haut. "Was hältst du davon wenn wir Essen gehen? Ich kenn hier einen guten Spanier in der Stadt. La Patata", schlug Michael vor. "Klingt gut, welches Outfit bevorzugen wir dafür?" "Zieh an was du magst. Wobei mir das Outfit heute morgen unter der Dusche am besten gefallen hat bisher", öffnete er seine Augen und zwinkerte mit einem großen Grinsen.

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