Trotz einigen kleineren Staus kamen sie verhältnismäßig schnell in Kiel an. Ihr erster Weg in der Hafenstadt führte sie allerdings nicht gleich zum Hotel, sondern beinhaltete ein Zwischenstopp in einer kleinen Bar mit angrenzender Bowlingbahn. Wie genau dieser Vorschlag überhaupt entstanden war wusste wohl niemand, zugestimmt hatten sie dennoch alle. Der Abend war noch viel zu jung um zu enden, außerdem hatten sie gemeinsam eine Menge Spaß. Carlos und Christian boten sich ein inoffizielles Gitarren Battel, bei dem der Sieg am Ende an Theo ging, welche sich mit Michaels Gitarren den Wettkampf angeschloss. Sol bot auch Mint die Möglichkeit an mitzumachen, dankend lehnte sie diese Chance allerdings ab. Die paar Akkorde von einem Song zu spielen trugen nun wirklich ein anderes Schwierigkeitslevel als frei zu improvisieren. Ihre eigenen Melodien hielt sie allein für ihre Kollegen beim Soundcheck vor. In den vergangenen Jahren durften diese bereits die ein oder andere interessante Melodie, beim einstellen der Technik, erleben. Ein grauen für jedes geschulte Gehör, außerdem gönnte sie der Keyboarderin den verdienten Sieg. Zwischen all den Männern konnte ein wenig Frauenpower kaum schaden. Wobei es in dieser Konstellation reingarnichts zum meckern gab, so wohl fühlte die Tonfrau sich schon ewig nicht mehr in einer großen Gruppe. Vermutlich weil sie ihre Art vor ihnen nicht verstellen musste um akzeptierte zu werden. Sie verstanden ihren Stil zu leben und hinfragten nicht jede ihrer Entscheidungen. Darüber hinaus teilten sie den gleichen Humor, wodurch die witzigsten Coversongs im Stau entstanden waren. Ginge es nach Adam hätte sie die ersten Songs für ihre 'Live aus dem Tourbus' CD aufgenommen. Ein garantierter Kassenschlager. Wer wollte nicht schon immer 'I Will Always Love You' im Duett von Carlos und Michael hören. Oder den Versuch von Sol, Theo und Adam 'Fluchzeuge im Bauch' von Herbert Grönemeyer auf deutsch zu singen. Eine nur kleine Auswahl der gesungen Songs. Je kurioser die Performancen wurden, desto mehr verstand Mint, weshalb Christian sich von alldem fern hielt und lieber für die instrumentale Begleitung sorgte. Nur durch gute Überzeugungsarbeit brachte der Musiker sie dazu 'My Hometown' von Bruce Springteen noch einmal mitzusingen, ansonsten hielt sich ihr Talent eher im Hintergrund auf. Obwohl die ausgelasse Stimmung wirklich angesteckte, umschloss sie eine letzte dünne Mauer an Zweifel und hielt ihre lockere Art ein wenig zurück. Ein, zwei weitere Fahrten mit ihnen und diese Unsicherheit täte sich hoffentlich legen.
29.09.2022 - Kiel
"Eine Cola.", hob Mint ihre Hand und lehnte ihren Körper gegen den Tresen zurück. Ein Großteil der Besucher hiel sich lieber im vorderen Bereich der Location auf und verbrachten ihre Zeit in der klassischen Bar Atmosphäre als eine der Bowlingbahnen zu beanspruchen. Selbstverständlich zum Vorteil für sie, denn so waren Michael und die Bahn ein wenig geschützter vor neugierigen Blicken. "Hey Schnecke, darf ich dir einen Drink spendieren?", rutschte ein Mann, ungefähr in ihrem Alter, zu ihr rüber. Sein Blick glitt vielsagend über ihren Körper, wenn er könnte täte er sie damit wohl ausziehen. "Nein, ich bekomm schon.", sprach sie knapp und wendete sich von ihm ab. "Sicher? Weißt du ich hab eine Menge anzubieten.", stand er auf und kam näher zu ihr. Sein Atem brannte auf ihrer Haut wie Feuer, doch nicht im angenehmen Sinne, wie sie es bei Michael immer fühlte. Wo saß bei diesem Kerl bloß der Verstand, denkt er wirklich sie auf diese Art zu verführeren. "Ach echt? Und was?", verdrehte sie uninteressiert ihre grünen Augen. Ihre Abneigung noch nicht gepeilt grinste er, "Ne, ziemlich heiße Nacht. Meine Freunde und ich könnten dich schön durch vögeln.", zeigte sein Finger auf eine Gruppe von Männern. Unbemerkt schluckte Mint, die Situation wurde doch unangenehmer als erwartet. Warum gab es nur so viele Idioten auf der Welt. Hilfesuchend warf sie einen Blick zu Bowlingbahn, wo Christian gerade seinen erste Strick feierte. "Und was denkst du? Willst du unser Mädchen für heute Nacht sein?", wollte der Mann seine Hand an ihre Hüfte legen. "Finger weg!", knurrte ihre Stimme und sie schlug seine Hand zu Seite, "Kein Interesse! Und jetzt zisch ab und hört auf Frauen als Sexspielzeug zu sehen", funkelten ihre Augen böse. Der Typ war ebenso ekelhaft wie der Mann auf dem Parkplatz, wenn auch seine Absicht in eine vollkommen andere Richtung ging. "Vorlaut.", versuchte er erneut sie anzufassen, "Die Art von Frauen machen immer einen besonderen guten Job." Das meinte er nun wirklich nicht ernst, dass Bedürfnis ihm augenblicklich eine rein zu schlagen zu wollen kam auf, musste jedoch von die Tonfrau sogleich unterdrückt werden. Sie hatte Ingo extra versprochen sich kein weiteres mal in Gefahr zu bringen. Zudem bräuchte auch Michael keine weitere Schlagzeile wegen ihr und gegen eine ganzr Gruppe von Männern ist selbst sie machtlos, da fehlten ihr einige Stunden Einzelunterricht im boxen. Hieß schlussendlich durfte sie sich nur verbal verteidigen, "Die Art von Frau hat einfach kein Bock auf Kerle wie euch. Lieber würde ich von einer Brücke springen als mitzukommen. Lass mich also endlich in Ruhe!", wehrte sie beim Sprechen seine Hand erneut ab und rutschte an der Bar ein ganzes Stück zu Seite. Obwohl sie recht laut gesprochen hatte, interessierte niemand das unpassende Verhalten des Mannes oder kam auf die Idee ihr zu helfen. Wie konnten sie diese Ignoranz nur mit ihrem Gewissen vereinigen. Quälten sie keine 'Was wäre wenn' Gedanken.
DU LIEST GERADE
seventeen days
RomantikEine Tour, Zwei Herzen & Drei Wochen Probezeit Wo dies hinführt? Findet es heraus! ---------------------------- Die Handlung der Geschichte ist frei erfunden, nur der Name Michael Patrick Kelly wird verwendet. Die Rechte an dem Cover, den Illustra...