Kapitel 53

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Wie ein kleiner Brummkreisel drehte Michael seinen Körper von rechts nach links über die Matratze. Trotz seinen beruhigten Gedanken fand seine Seele nicht in ihren verdienten Schlaf zurück. Genervt entfuhr ihm ein seufzen. "Alles gut?", flüsterte Mint und öffnete verschlafen ihre Augen. Eingekuschelt in die weiße Bettdecke hatte ihre Müdigkeit sie beinah übermannt und ins Land der Träume gezogen, um die letzten Stunden bevor ihr Wecker klingelte zu genießen. "Ich kann nicht schlafen.", setzte er sich auf und rieb sich mit der Hand durch sein Gesicht. "Sind deine Gedanken zu laut?", fragte ihre Stimme leise. "Nein. Ich weiß auch nicht.", seufzte er. "Ach mein kleiner Eisbär.", folgte sie ihm in die sitzende Position und schmiegte sich an seinen Rücken, "Was mach ich nur mit dir.", angestrengt unterdrückte sie ein Gähnen. Was ihr nicht allzu gut gelang, "Maus du musst schlafen. Ich hab dir schon genügend Schlaf geraubt.", nahm er ihre Hand nach vorn und küsste sie. "Du aber auch, morgen... beziehungsweise heute... wird ein langer Tag.", platzierten ihre Lippen einen Kuss in seinen Nacken, "Ich hab eine Idee.", hüpfte sie auf und verließ das vorgewärmte Bett. Im Schein der Nacht suchte die Tonfrau sich vorsichtig den Weg durchs Zimmer bis sie bei Michaels und ihrem Gepäck ankam. "Was machst du?" "Lass dich überraschen.", öffneten ihre Finger seinen Gitarrenkoffer und holten das Instrumenr vorsichtig aus seinem Häuschen. Eins seiner vielen Heiligtümer ohne die er nicht Atmen konnte. Sie war gespannt ob Christians Tipps noch irgendwo in ihrem Kopf lebten oder durch ihre Arbeit verdrängt wurden. Mehr als schief gehen konnte ihre Idee nicht. Zurück am Bett setzte sie sich auf die Kante der Matratze, "Lach mich bitte nicht aus.", umgriffen ihre Finger den dünnen Gitarrenhals. Noch immer versteckte die Dunkelheit ihr Vorhaben, sodass der Musiker nicht den Hauch einer Ahnung hatte was nun folgen würde. "I could stay awake just to hear you breathing... Watch you smile while you are sleeping... While you′re far away and dreaming... I could spend my life in this sweet surrender... I could stay lost in this moment forever... Where every moment spent with you is a moment I treasure... Don't wanna close my eyes, I don′t wanna fall asleep... 'Cause I'd miss you baby and I don′t wanna miss a thing... 'Cause even when I dream of you the sweetest dream would never do... I'd still miss you baby and I don′t want to miss a thing...", verfüllte ihre weiche Stimme zusammen mit der leisen instrumentalen Unterstützung den Raum. Michael hatte sie dadurch komplett die Sprache verschlagen, vorsichtig rutschte er zu ihr, legte von hinten seine Arme um ihre Hüfte und seinen Kopf an ihre Schulter. Mit geschlossenen Augen genoss er diesen einzigartigen Moment und das Vertrauen, welches sie ihm damit schenkte. Noch nie fühlte er sich ihr emotional so nah. Ihr magisches Band gewann immer mehr an stärke, sodass er ohne viele Worte das Selbe spürte wie sie. Liebe. Wenn diese Zeilen kein Liebesbeweis waren, dann müsste sein Instinkt bald dringend einmal zum TÜV. Aus welchem Grund sonst hatte Mint sich genau für dieses Lied entschieden, "I don′t wanna miss one smile, I don't wanna miss one kiss... I just wanna be with you, right here with you, just like this... I just want to hold you close, feel your heart so close to mine... And just stay here in this moment for all the rest of time..." Jede Zeile beschrieb auf den Punkt genau seine Gefühle für sie, welche er selbst nur schwer in Worte fassen konnte. Sobald er es versuchte schaltete sein Kopf sich aus und tausende Schmetterlinge und Herzchen kreisten durch seine Gedanken. Viel Verstand blieb dabei nicht übrig, der Grund wieso sein geschriebenes Lied für sie eine derartige Katastrophe geworden war. Ein wenig Klarheit durfte zwischen den brennenden Emotionen nicht fehlen, jedenfalls dann nicht wenn man versuchte diese für seinen Schatz niederzuschreiben. Crazy, mehr fiel ihm dazu kaum ein. Noch nie hatte er einen Menschen so sehr geliebt wie sie. Konnte solch eine Liebe überhaupt Real möglich sein. Wenn ja, wie. Wie schaffte es ein Herz soviel für einen anderen Menschen zu empfinden. Mint trug recht, er würde für sie durchs Feuer gehen und wenns sein musst nicht nur einmal. Beim lebendigen Leib würde er für sie verbrennen. Ihr Leben und Glück stand über seinem.

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