In den nächsten Stunden bereiteten wir uns auf die heutige Nacht vor. Zuerst besprachen wir Grundideen, aus denen wir einen groben Plan formten. Ich erzählte meiner Gruppe von meinem Gespräch mit dem Rechten Arm, und welche Rolle Lawrence spielen würde.
Thomas und Gally beschlossen zusammen, Teresa zu entführen, denn freiwillig würde sie nicht mit Thomas und Gally kommen, wenn sie wüsste, dass wir sie benutzen würden, um Minho zu befreien. Thomas würde also als unser Lockvogel fungieren und Teresa zum Ort locken, wo Gally auf sie wartete.
Immer noch bekam mir der Gedanke an Teresa nicht. Am liebsten wäre es mir, wenn wir sie gar nicht benötigen würden, und wenn, dann bloß als jemanden, dem man einen Finger abschneiden müsste.Leider brauchen wir Teresa lebend...
Zusätzlich müssten wir sie ein wenig in unseren Plan einweihen. Wir würden ihr nur erzählen, dass wir Minho retten wollten, mehr nicht. Teresa hatte die Wahrheit nicht verdient. Sie müsste nicht wissen, dass ich vorhatte, ganz Wicked zu zerstören. Meine Aufgabe sah vor, dafür zu sorgen, dass nach der heutigen Nacht kein bisschen von Wickeds Tower mehr stand und Paige ihren letzten Atemzug machen würde.
Die Verräterin Teresa könnte meiner Meinung nach liebend gerne verrotten, doch ich hatte noch nicht herausgefunden, wie ich ihren Tod mit meinem Plan verbinden könnte. Aus diesem Grund würde sie wahrscheinlich überleben, doch allein der Gedanke, dass Teresa nach heute ihre ganze Existenz verlieren würde, brachte mir ausreichend Genugtuung.
Deswegen war beschlossen worden, dass wir Teresa nicht umbringen würden, zumindest dann, wenn sie sich kooperativ zeigen würde. Würde sie einen Trotzanfall in unseren Fängen bekommen, sich sträuben, uns zu helfen, dürften wir sie nicht gehen lassen. Ich würde mich sofort freiwillig anbieten, ihr eine Kugel in ihren Kopf zu schießen.Ja, irgendwo hoffe ich, dass sie sich gegen uns sträuben wird, dachte ich und kehrte zurück in die Gegenwart zurück.
"Mir gefällt es auch nicht", hörte ich eine Stimme neben mir, die ich Brenda zuordnete. Ich lehnte gerade an der Wand, hatte in die Leere gestarrt. Thomas und Gally waren vor einiger Zeit aufgebrochen und wir anderen warteten, bis sie wiederkommen würden. Draußen war es bereits dunkel, in meinem Inneren fand ich jedoch ein mulmiges Gefühl. Ich wollte Teresa nicht sehen, denn sie hatte mir Marc genommen und noch viele weitere, die mir am Herzen gelegen waren, für immer einen Platz in diesem haben würden.
Teresa jetzt zu sehen, würde alte Wunden aufreißen, die noch nicht gänzlich verheilt waren. Verdammt, diese ganze Nacht würde alle Wunden der Vergangenheit aufreißen...
"Es würde mich wundern, wenn es überhaupt jemandem gefallen würde, die Verräterin zurück in unsere Reihen zu holen", erwiderte ich kühl, sah das erste Mal nach links zu Brenda. Sie hatte sich neben mich an die Wand gelehnt, ihre Hände waren in ihren Hosentaschen vergraben.
Braune runde Augen sahen mich eingehend an und Brendas Haare reichten ihr bereits bis zu ihrem Kinn. Sie waren hinter ihre Ohren gestrichen und gehörten zu einem Gesicht, dass einen neutralen Ausdruck repräsentierte.
Meine Arme waren vor meiner Brust verschränkt. Ich musterte das Mädchen neben mir, das mir in der letzten Zeit wichtig geworden war. Klar, nach dem Labyrinth in der Brandwüste hatte ich Brenda und Jorge nicht vertraut, doch nach Wickeds Angriff hatte ich verstanden, dass Brenda am ehesten wie ich war.Auch sie hat ihr ganzes Leben in der Brandwüste verbracht.
"Niemandem gefällt es, aber wir müssen daran denken, dass wir Wicked in den Arsch treten."
"Aha, also bist du nicht der Meinung, dass ich verrückt bin?", fragte ich sie, denn das hatte ich bereits von Liv und Jorge gehört. Ein paar der anderen schienen es sich zumindest ebenfalls zu denken.
"Es ist ein Unterschied, ob man es ist, oder man es erst wird. Ich denke, dass Wicked für alles büßen muss, was sie getan hat. Gleich eine eigene Aktion ins Leben rufen, um Ava Paige persönlich umzubringen, ganz Wicked auszulöschen, das war für die meisten von uns etwas zu viel", sie sah mich intensiv an, "Aber wir werden sehen, ob du es schaffst. Wenn du meinen Rat haben willst, dann würde ich mich zuerst auf Ava Paige konzentrieren. Denke in Schritten. Erst, wenn einer erledigt ist, gehe zum nächsten Ziel; sichert einem das Überleben, wenn man nur an wenig auf einmal denken muss.", gegen Ende bekam ich ein Lächeln, dann Brendas Hand auf meiner linken Schulter zu spüren.
"Komm, es wird noch dauern, bis sie wieder hier sind. Du willst doch nicht den Raum mit deiner schlechten Stimmung verpesten, nicht?", stichelte Brenda, was ihr ein Augenrollen meinerseits einfing.
"Nun, wir können ja noch einmal den Plan durchgehen...", murmelte ich und folgte Brenda.
Wir gesellten uns zu den anderen. Diese standen um den Tisch herum und sprachen miteinander. Zusammen sahen wir uns Karten an, sprachen folglich über Belangloses, bis es an der Zeit war, sich mit der Verräterin auseinanderzusetzen.
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Bis zum letzen Atemzug | Newt Ff / Teil 3 ✔
FanfictionVor uns die Entscheidung auf ein sicheres Leben, trotzdem können wir nicht abschließen. Wicked hat uns unsere Freunde genommen, Wicked nimmt sich immer alles. Das Böse breitet sich eben aus. Können wir das zulassen? Können wir einfach gehen und ih...