Rosalys Sicht:
Metall klirrte neben mir am Boden. Ich blickte im dunklen Raum nach unten, starrte dem Metallgitter entgegen, ignorierte es schlussendlich jedoch.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Lüftungsschacht vor mir. Ich hatte einen Stuhl an die rechte Wand des Büros, in dem ich mich gerade befand, geschoben, um eine weitere Bombe zu verstecken. Laut dem Raumplan befand sich im Stockwerk über mir ein großes Labor mit allerlei Stoffen, die schön knallen würden.
Bevor ich das Büro betreten hatte, hatte ich für weitere Unruhen gesorgt. Dass im ganzen Gebäude die Soldaten Wickeds herumliefen, sagte mir, dass die anderen für reichlich Chaos sorgten. Vor kurzen hatte ich noch einige Explosionen verursacht und Lawrence Gruppe sollte ebenfalls bald die Stadt stürmen, um Wicked zu vernichten.
"Alles scheint nach Plan zu laufen...", murmelte ich, als ich die Bombe in den Lüftungsschacht schmiss. Sie verursachte ein klackerndes Geräusch und blieb zwei Meter vor meiner Nase liegen.
Ich entschloss, dass das weit genug war, warum ich vom Stuhl sprang. Diesen schob ich an seinen vorherigen Platz zurück, anschließend blieb ich im Raum stehen.
Das Büro war klein und modern eingerichtet, mit drei Schreibtischen, die ordentlich nebeneinander angeordnet waren. In der Dunkelheit herrschte absolute Stille, und kein Licht durchbrach die Finsternis. Die kahlen Wände reflektierten das schwache Glühen der Stadtlichter, die durch die Glaswand gegenüber der Tür zu sehen waren. Die Stadt erstreckte sich vor mir, ein Labyrinth aus leuchtenden Straßen und Wolkenkratzern, die sich in den nächtlichen Himmel erhoben.
Der Boden bestand aus glänzenden weißen Fliesen, die im Dunkeln schimmerten. Eine einsame Uhr an der Wand tickte leise vor sich hin und betonte die Stille des Raumes. Auf dem rechten Schreibtisch standen zwei kleine Kakteen, ihre stacheligen Blätter in der Dunkelheit nur schwer zu erkennen und überall lagen Notizen verstreut.
Drei Laborkittel hingen neben der Tür, bereit für den nächsten Tag im Dienst. Der Raum roch nach frisch gedruckten Dokumenten und der schwachen Spur von Kaffee, der am Tag getrunken worden war.Wenn alles nach Plan läuft, gibt es den morgigen Tag für dieses Gebäude nicht mehr; dann ist Wicked vernichtet.
Dachte ich, während ich an die Glasfront heranschritt. Meine Fußspitzen berührten die Wand, während ich meine Stirn gegen das kühle Glas drückte. Ich blickte hinunter in die Tiefe.
Die Welt wurde immer kleiner, während ich daran dachte, bereits fast ganz oben im Gebäude zu sein. Ich müsste nur mehr Ava Paige finden, sie umbringen und das komplette Gebäude in die Luft sprengen.
Dieser Gedanke, dass meine Mission bald erfüllt wäre, hinterließ einen bitteren Beigeschmack. In meinem Inneren wusste ich nämlich, dass meine eigene Mission hier keinen Nutzen hatte. Die Bomben hätte ich außerhalb des Gebäudes ebenfalls anbringen können, während Minho gerettet wurde.
Die Explosion hätte Paige zweifelsohne getötet, doch ich musste es natürlich selbst tun. Anders könnte ich mich nicht von ihrem Tod überzeugen. Ebenfalls handelte ich aus Rache.Wicked muss vernichtet werden...
Ich schloss meine Augen, lehnte einige Sekunden an der Glaswand. Noch nie in meinem Leben war ich in einem solchen Gebäude wie Wickeds Tower gewesen. So hoch über dem Erdboden, ohne in einem Helikopter oder in einer Flugmaschine zu sitzen.
Es war schon beeindruckend, wozu die Menschen in der Lage waren. Jedoch, als beeindruckend könnte man auch die Gräueltaten der menschlichen Art bezeichnen.
Als der Brand ausgebrochen war, hatte Wicked all die Unterstützung und das ganze Geld von Förderung dafür benutzt, diese Stadt zu bauen, gleichzeitig die Experimente an den Immunen durchzuführen. Damals hatte Geld noch eine Bedeutung gehabt, das man für Wichtigeres benutzen hätte können. Man hätte der ganzen Welt helfen sollen, anstatt grausame Experimente an Kindern durchzuführen.
Wicked war nun mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert. Draußen, außerhalb ihrer Mauern, lebten Menschen, die sich nun gegen ihre Machenschaft wehrten. Lawrence Gruppe würde diese Organisation auseinandernehmen, was alles nie passiert wäre, wenn Wicked sich um alle Menschen gekümmert hätte, und nicht nur um die, welche ihr halfen, noch mächtiger zu werden.
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Bis zum letzen Atemzug | Newt Ff / Teil 3 ✔
FanfictionVor uns die Entscheidung auf ein sicheres Leben, trotzdem können wir nicht abschließen. Wicked hat uns unsere Freunde genommen, Wicked nimmt sich immer alles. Das Böse breitet sich eben aus. Können wir das zulassen? Können wir einfach gehen und ih...