Rosalys Sicht:
Als alles vorbereitet war, ging es für uns los. Wir machten uns auf den Weg in die Stadt, um Minho zu retten. Gleichzeitig wollte ich mit dem Ende dieser Nacht Wicked zerstört sehen.
Ihre Macht soll explodieren.
Unter dem Funkenregen werden wir stehen.Es war ein seltsames Gefühl gewesen, Lawrences Camp zu verlassen, wenn es sich in der Kanalisation auch nicht so anfühlte, als würden wir überhaupt vorankommen. Würden wir bei der nächsten Biegung wieder zum Ausgangspunkt kommen, wäre ich nicht verwundert.
"Wir sollten ihr langsam erklären, was sie tun soll", flüsterte Thomas Gally zu, der Teresa vor sich herschob.
Ich schritt hinter den beiden mit Brenda, Pfanne und Emilia meinen Weg, denn ich wollte Teresa von hinten im Auge behalten. Vorne schritten Newt und Liv, doch meine Aufmerksamkeit galt der Verräterin, die ihre Stimme erhob: "Das würde ich auch gern wissen."
"Dich hat niemand nach deiner Meinung gefragt", erwiderte Gally streng, beachtete das Mädchen neben ihm nicht. Er schob sie bloß vor sich her und ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Immer noch trug sie ihren langen hellbraunen Mantel, der viel zu sauber war, nun, für die Brandwüste.
Es war ein weiteres Indiz, dass Wicked die Bevölkerung spaltete. Während Teresa schön hinter den Mauern der Stadt hockte, Unschuldige wie Laborratten behandelte, starben die Menschen draußen.
Teresas Hände wirkten verkrampft, generell wirkte die junge Frau angespannt. Zwar glaubte ich, dass Teresa nichts Dummes versuchen würde, aber man könnte nie vorsichtig genug sein. Gegen unsere ganze Gruppe hätte sie jedoch keine Chance. Auch wäre ich nicht abgeneigt, sie im Notfall zu erschießen. Bedauerlicherweise brauchten wir sie; Teresa war unser Schlüssel zu Minho, und das zählte am meisten. Minho zählte.
Die letzte Zeit hatte ich vergessen, was unser eigentliches Ziel war, da mein Inneres vor Wut loderte. Ich wollte Ava Paige tot sehen, wie sie am Boden an ihrem eigenen Blut erstickte, ihre Augen zu blinzeln aufhörten. Einen ungemeinen Hass verspürte ich auf ganz Wicked, denn es war eine Gruppe von Tyrannen. Sie gierten nach Macht, doch heute hatte das Schicksal eine Wendung für sie übrig. Eine, die gerade auf dem Weg zu ihnen war.Wir sind am Weg.
Schritt für Schritt kommen wir näher."Erklär', Thomas.", Gally nickte auffordernd in Teresas Richtung und er war in Schwarz gekleidet. Von hinten wirkte er wie ein Soldat Wickeds, sein Helm hing jedoch noch an seiner Hüfte. Auch Thomas, Newt und Liv waren verkleidet, wobei Liv von hinten beinahe wie ein Mann wirkte. Das Mädchen war groß, hatte keine Kurven, was nichts Schlechtes war. Liv war schon seit der Lichtung ein sportliches Mädchen und aufgrund des gepolsterten Anzuges wirkte sie breiter als sonst.
Sie und Newt unterhielten sich, wahrscheinlich über unser Ziel. Newts legte seinen Kopf gerade eine Spur zur Seite und im beleuchteten Tunnel schimmerten seine blonden Haare. Links an der Wand hingen Glühbirnen, wie schon in Lawrences Quartier, doch sie verdeutlichten nur die Hässlichkeit des grauen Tunnels.
In der Mitte des Weges floss eine kleine, stinkende Wasserrinne. Meine Riechzellen waren jedoch schon vor mehreren Jahren abgestorben, warum ich den Gestank ignorieren konnte. Rechts an der gewölbten Wand tanzten unsere dunklen Schatten, während unsere Schritte die passende Melodie dazu erzeugten. Ihr Echo hallte durch die Tiefen des Tunnels.
Als ich meinen Schatten musterte, erhob Thomas seine Stimme: "Teresa, du bleibst zuerst bei mir. Die anderen teilen sich im Tower auf, dann machen wir uns auf den Weg zu Minho und den Immunen. Du wirst uns jede Tür öffnen, wir kümmern uns darum, dass Wicked nichts mitbekommt. Du musst nicht wissen, wie. Wenn wir Minho haben, er verladen ist, verlasse ich mit dir den Tower. Erst wenn alle anderen in Sicherheit sind, bist du frei."
Man sah Teresa an, dass sie nicht erfreut war, dass Thomas ihr nicht mehr erzählte, doch noch mehr glaubte sie ihm seine letzte Aussage nicht.
"Frei?"
"Ja, frei", bestätigte Thomas, dann beantwortete er eine weitere Frage von ihr, während Emilia leise neben Pfanne sprach: "Es gefällt mir nicht, wieder so nah an Wicked zu sein...", ihre Arme waren vor ihrer Brust verschränkt, ihre Haare befanden sich in geflochtenen Zöpfen, von ihrer Kopfhaut ausgehend.
"Verständlich", erwiderte Brenda, die rechts neben mir ihren Weg schritt. Ihr Blick war bis jetzt stur geradeaus gegangen, doch nun blickte sie der Blondine entgegen, setzte fort: "Du bist frei, aber viele andere sind noch in ihren Fängen."
"Minho...", murmelte Emilia und Pfanne legte ihr seine Hand auf die rechte Schulter. Er drückte zu, sagte: "Ja, Minho. Ich kann's immer noch nicht glauben, dass wir dich haben, und jetzt soll noch Minho folgen. Auch muss ich zugeben, dass ich doch ein wenig Lust habe, den Plan durchzuziehen."
Ein kleines Lächeln tauchte auf seinen Lippen auf und Emilia neben ihm nickte, denn sie wusste von allen am besten, was es hieß, von Wicked gefangen genommen zu werden. Zwar hatte sie nicht viel erzählt, mir zumindest, doch sie schien Experimenten und Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein. Wicked hatte sie wie eine Laborratte behandelt, was für mich ein weiterer Grund war, Ava Paige tot sehen zu wollen. Nicht nur hatte sie mir selbst Leid angetan, mich ins Labyrinth gesperrt, zuvor dem verrückten Michal ausgesetzt, der mich gefoltert hatte. Nein, zusätzlich hatte sie dieses Leid vielen anderen angetan, Kindern ihre Erinnerungen genommen, uns wie Spielzeuge behandelt.
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Bis zum letzen Atemzug | Newt Ff / Teil 3 ✔
ФанфикVor uns die Entscheidung auf ein sicheres Leben, trotzdem können wir nicht abschließen. Wicked hat uns unsere Freunde genommen, Wicked nimmt sich immer alles. Das Böse breitet sich eben aus. Können wir das zulassen? Können wir einfach gehen und ih...