Kapitel 35

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Y/n:

Als Katsuki mich von den Fesseln befreite, blieb ich weiterhin am Baum gelehnt sitzen. Was war das gerade eben? Wollte er mich noch einmal küssen?

In dem Moment, als wir uns so tief in die Augen blickten, vergaß ich all die Wut, die ich auf ihn hegte.
Es fühlte sich kurz wie an dem Tag an, als er für eine Nacht bei mir blieb.
Das war das erste und letzte mal, wo wir uns gut verstanden hatten.

Ich fing an zu husten und presste meine Hand auf meinen Bauch.
Irgendwo auf meinem Oberkörper tat es schrecklich weh, aber ich hatte keine Kraft, um nachzuschauen was dort war. Wo ist Denki verdammt nochmal?! Ich brauche dringend Hilfe!
Langsam zog ich noch meinen Mantel an und legte mich keuchend hin.

Ich hatte weder Energie zum Schreien noch zum Denken.
Das einzige was ich machen wollte, war von hier zu verschwinden. Einfach alles zu vergessen und irgendwo anders aufwachen, wo ich nicht gerade voller Dreck war und mich nur vor Schmerzen krümmte. 

Wieso musste Katsuki auch gehen?! Mir wäre es lieber, dass jemand da wäre, als ganz alleine hier zu sein.

Langsam wurden meine Augenlieder schwer und meine Sicht verblendete sich allmählich. Meine Gedanken vernebelten sich und ich spührte eine gewisse Leichtigkeit in mir.
Vergessen. Ich will nur vergessen.

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"Y/n! Hallo?? Steh auf!"

Als ich etwas benommen meine Augen öffnete erkannte ich Denki, der mich kräftig schüttelte.

Ein stechender Schmerz zuckte durch meine Rippen und ich musste mir ein Stöhnen unterdrücken.
"Hör auf damit!", knurrte ich ihn an und versuchte ihn wegzuschubsen.

Er ließ es sein, schaute mich aber immernoch besorgt an.
"Hast du irgendwelche Murmeln bekommen?", fragte ich ihn und als er seinen Kopf schüttelte, schnaubte ich genervt.

"Wieviel Zeit haben wir noch?", hackte ich weiter nach.

"Die Zeit ist schon um."
Scheiße, ich habe einfach die Hälfte der Zeit gepennt.

"Komm ich bring dich auf die Krankenstation, du siehst echt übel aus.", sagte er nach einer kurzen Pause und hebte mich hoch.
Ich fühlte mich unwohl dabei, sagte aber nichts, weil ich keine Kraft dazu hatte.

Er trug mich ein paar Minuten durch den Wald und niemand sagte etwas.
"Wieso hast du mich einfach alleine gelassen, als ich auf den Boden gefallen war?!", fuhr ich ihn dann auf einmal an und er zuckte leicht zusammen.

"Weißt du wann ich bemerkt habe, dass du nicht mehr hinter mir warst? Ich konnte ja nicht wissen, dass deine Kondition am Arsch ist." Ich schaute ihn böse an und er fügte noch hinzu: "Ich bin danach zurückgelaufen, ich schwörs. Aber ich habe euch nicht mehr gefunden."

Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm glauben sollte, erwiederte aber nichts darauf.
"Und was hat Katsuki dann mit dir gemacht, als er den Kampf gewonnen hatte?"

Meine Augen waren geschlossen, aber ich hätte alles darauf verwetten können, dass sich ein Grinsen auf seinem Gesicht abbildete.

"Frag ihn selber."
Er antwortete nicht.
Nach ungefähr 15 Minuten erreichten wir das Ende des Waldes und trafen auf die Anderen.

"Scheiße Y/n!", hörte ich Kyoka schreien und sah sie auf mich zulaufen. "Geht es dir gut?"
Sie schaute mich besorgt an, aber ich starrte sie nur ausdruckslos an.

"Wir müssen reden.", sagte ich im ernsten Ton und sie wusste bereits worum es ging. Ich fing wieder an zu husten und krümmte mich.

"Alsooo, kein danke? Ich meine ich habe deine Freundin gerettet.", hörte ich Denki zu Kyoka sagen, doch sie starrte ihn nur angewiedert an.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt