Kapitel 53

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Y/n:

Ich will nicht mehr.
Ich will wirklich nicht mehr.
Was ist das hier für eine absurde Welt?

Ich weinte. Viel.
Und es war mir egal, ob mich jemand hören würde.

Die Musik dröhnte, doch in meinem Körper spielte sich ein ganz anderer Song ab.
Schmerz. Verdammter Schmerz und Wut. Auf mich selbst.

Ich habe es nicht verdiehnt zu leben.
Ich hätte einfach an jenem Abend von dieser beschissenen Brücke springen sollen, um es zu beenden.
Für immer.

Dann hätte meine Mutter wenigstens ein schreckliches Leben gehabt und hätte es nicht mehr genießen können.
Sie hätte dann den gleichen Schmerz verspührt, wie ich jetzt. Aber.. Mein Vater auch.
Und das hat er nicht verdiehnt.
Ich habe ihn nicht verdiehnt.

Meine Arme brannten.
Es fühlte sich an, als würde jede einzelne Narbe wieder erneut aufgeschnitten werden. Doch das war nicht das Problem.
Ich wollte bluten und leiden.

Ich wollte Schmerzen haben, gedemütigt werden.
Ich wollte mich bestrafen aus reinem Selbsthass. Und ich wollte etwas fühlen, verdammt.
Ich wollte und wollte und wollte, aber bekam nie was. Und ich hasste es so sehr. Weg, weg, weg, weg.

Mein Kopf vermebelte sich und das Gespräch zwischen meinem Vater und mir spielte sich ständig ab.
Hör auf. Bitte hör auf. Das ist nicht real. Das alles ist nicht real!!!

Alles kam hoch.
Gefühlt das ganze Essen von vor zehn Jahren kam hoch und wollte raus.
Mein ganzer Körper erhitzte sich und es fühlte sich an, als wäre ich in einer Sauna eingesperrt.
Ich kann nicht mehr. Bitte, ich will nicht mehr.
Nie wieder.

Und dann schrie ich.
Ich schrie so laut ich konnte, schrie mir alles aus der Seele, jedes einzelne schlimme Erlebniss und jede Emotion. Ich schrie, wie an dem Tag, wo ich auf der Brücke stand.

Und wie an jenem Tag hörte mich niemand. Ich wurde von der Musik geschlagen. Niemand war da.
Absolut niemand.

Ich war wieder alleine. Wie immer.
Mein Hals schmerzte und jetzt fühlte ich mich einfach nur noch hohl und ausgelaugt.
Doch meine Arme brannten immernoch.

Ohne zu zögern krempelte ich meine Ärmel hoch und betrachtete die hellen Striche.
Diese beschissenen Narben.

Ich hasste sie um alles auf der Welt.
Jede einzelne. Doch trotzdem fing ich an mit meinen Nägeln über meine Haut zu fahren.

Fühlen. Bestrafen. Schmerzen.
Aber es war nicht genug.

Meine Arme wurden rot, aber sie taten nicht besonders weh. Und es war verdammt schlimm.
Doch bevor ich überhaupt irgendetwas machen konnte, klopfte es an der Tür und ich zuckte abrupt zusammen.

Shit.
Es klopfte noch einmal.

"Y/n?" Diese Stimme.
Diese beschissene Stimme.

Natürlich musste es Katsuki sein.
Natürlich musste er alles mitbekommen.
Natürlich, es war Katsuki.

Ich antwortete nicht.
Er sollte gehen. Und zwar sofort, sonst würde ich ihn höchtpersöhnlich umbringen.

Für einen Moment blieb es still und ich atmete erleichtert aus, weil ich dachte, dass er gegangen wäre.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt