Kapitel 21

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Katsuki:

Ich war schon mindestens durch die halbe Schule gerannt und konnte sie immer noch nicht finden.

Keuchend stand ich jetzt mitten auf einem Gang und Schweißperlen rollten mir über die Stirn.
Verdammt, wo kann sie nur stecken?!

Ich verstand immer noch nicht, warum ich ihr umbedingt helfen wollte, doch irgendein Gefühl zwang mich dazu, weiter zu laufen.

Gerade als ich aber wieder losgehen wollte, sah ich jemanden auf mich zukommen.
Nein auf mich zu rennen.
Das Mädchen.

Ich konnte sie von der Ferne kaum erkennen, doch als uns nur noch einige Meter trennten, blieb ich wie angewurzelt stehen.
Scheiße, ich bin zu spät.

Mein Magen zog sich zusammen, als ich ihr vollgeblutetes Gesicht sah und ihre..ihre Haare.
Sie waren so kurz. Ihre langen Haare..sie reichten nur noch bis zu den Schultern.

Sie rannte immernoch auf mich zu, den Blick aber auf den Boden gerichtet.
Hatte sie mich überhaupt bemerkt?
Shit, wieso war ich nicht früher bei ihr gewesen?!

Mein Blick blieb wie gebannt auf sie gerichtet und ich traute mich nicht nach ihrem Namen zu rufen.
Ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen und mir wurde bei ihrem bloßen Anblick übel. Ich konnte die Angst in ihren Augen förmlich spüren.

Und bevor ich überhaupt realisierte, was gerade passierte, wurde ich von ihrer überwältigenden Kraft nach hinten gestoßen.

"Uff.", stöhnte ich voller Schmerz und stolperte einige Meter zurück.

Für einen kurzen Moment wollte ich sie anschreien, weil ich wegen ihr fast auf den Arsch gefallen wäre, doch dann bemerkte ich erst, dass sie mich umarmte.
Ihre Wärme drang abrupt in mir ein und sie grub ihr Gesicht in mein T-Shirt.

Obwohl mir dieses Gefühl so unbekannt vorkam erwiderte ich ihre Umarmung.

Y/n:

Alles wurde still.

Das Stechen in meiner Brust, das Dröhnen in meinen Ohren, alle Schmerzen hörten auf.
Alles negative verschwand.

Es fühlte sich an, als wäre der Krieg in mir beendet worden und endlich Frieden eingetreten.
Doch wie lange würde dieser halten?

Diese Umarmung. Sie schien mir so bekannt zu sein, es war wie die an jenem Abend.

Ich atmete etwas ruhiger und das einzige was ich spührte, war seine Wärme, die in mir eindrang.

Wir blieben mindestens eine Minute so stehen und wir nahmen nur noch unseren Atem wahr, war unser Atem.
Alles war so still, so angenehm still.

Und dann fing die Welt sich wieder langsam an zu drehen.
Gleichzeitig ließen wir uns los und starrten uns gegenseitig in die Augen.

Erst dann, als ich in seine blutroten Augen blickte, realisierte ich, was gerade abging.

"Scheiße.", flüsterte ich.

"Scheiße.", wiederholte er leise.

Vielleicht hielten wir den Augenkontakt für zehn Sekunden, doch für mich fühlte es sich an, wie eine Ewigkeit.
Fuck, was passiert hier?! Ich muss weg, ich kann das nicht mehr.

Ich wandte plötzlich meinen Blick ab und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest.
Hitze stieg in mir auf und der nächste Krieg in mir kam Schritt für Schritt wieder näher.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt