Kapitel 95

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Y/n:

Ich stellte keine Fragen.

Auch wenn meine Gedanken wie ein Sturm in meinem Kopf umherwirbelten, fragte ich nicht, wieso Katsuki plötzlich am nächsten Tag neben mir saß und mir mitteilte, dass er ab jetzt die Nachhilfestunden übernehmen würde.

Natürlich hat er mit Shoto geredet.
Aber was mir am meisten Angst  bereitete, war, dass er am nächsten Tag nicht da war. Oh nein, was hat Katsuki bloß mit ihm angestellt?

Trotzdem beschloss ich ihn deswegen nicht anzufahren, da ich ihm noch etwas schuldig war. Denn auch wenn ich heute am liebsten zuhause geblieben wäre und mich fürchtete die Schule zu betreten, bemerkte ich, dass sich niemand mehr um mich scherte. Wie als hätten sie mich und Katsuki bereits vergessen.

Plötzlich spührte ich, wie mich jemand von der Seite anstieß und ich hob meinen Kopf vom Blatt Papier, wo ich gerade etwas draufgekritzelt habe. Meine Augen formten sich sofort zu schmalen Schlitzen, als ich Kyoka sah, die sich von ihrem 
Tisch zu mir vorbeugte.

"Was?", flüsterte ich etwas gereizt, da sie mir schon den ganzen Schultag über auf die Nerven ging.

Meine beste Freundin starrte mich für einen kurzen Moment eindringlich an, bis sie einen skeptischen Blick auf Katsuki warf, der neben mir konzentriert irgendeine Aufgabe bearbeitete. Ich konnte ihren stillen Befehl von den Lippen ablesen. "Wir müssen nach der Stunde reden."

Immer wieder wechselten ihre Augen zwischen mir und Katsuki und ich wusste schon, worum es in unserem baldigen Gespräch gehen würde.
Doch ich konnte im Moment nichts anderes tun, als zu nicken und mich wieder umzudrehen. Wenn Kyoka etwas wollte, konnte man es ihr nicht ausreden, egal was man machte.
Aber falls sie es auch nur einmal im Betracht zog, irgendwelche Heuchlereien über ihm und mich den anderen Mädchen zu erzählen, würde ich sie umbringen.

Auf einmal hörte ich, wie Katsuki genevt ausatmete und seinen Stift auf den Tisch fallen ließ. "Was ist das bitte für ein Scheiß.", knurrte er leise und massierte sich dabei die Stirn.

"Das nennt sich Mathe.", sagte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht und nahm sein Blatt in die Hand.
Ich war kurz davor laut aufzulachen, als ich seine Antworten auf dem Blatt ablas. "Das ist nicht dein Ernst."

"Was?" Katsuki sah mich scharf an und eine gewisse Drohung spiegelte sich in seinen Pupillen ab.
"Lach nicht."

Ich hielt ihm das Arbeitsblatt vor sein Gesicht und fragte so ernst wie es ging: "Bist du dir sicher, dass der Eiffelturm 312 Kilometer hoch ist?"

Sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er riss es mir aus der Hand. "Ach, gib schon her."

Er radierte so energisch mit einem Radiergummi darauf rum, bis das Blatt plötzlich einknickte und etwas einriss. "Fuck." Ich war mir sicher, dass Katsuki kurz davor war, es in die Tonne zu werfen.

"So talentiert, wie alle behaupten, bist du anscheinend doch nicht. Vielleicht sollte ich dir mal Nachhilfe geben.", schlug ich sarkastisch vor und schaute ihn provokant an.

Katsuki zog unbeeindruckt seine Augenbrauen in die Höhe und lehnte sich dann zu mir, als er mir leise ins Ohr flüsterte: "Ach wirklich? Du wirst gleich sehen, was mit dir hinter dem Sportplatz passieren wird."

Ich zuckte zurück und meine Wangen erhitzten sich. "Hinter dem Sportplatz?" Sein Grinsen war die Antwort. Natürlich wollte er mich mit seinen zweideutigen Aussagen nur dumm verkaufen und necken, doch manchmal hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er es ernst meinte.
Nein, bestimmt nicht. Wir sind nur Freunde.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt