Kapitel 84

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Katsuki:

Mir war übel. So übel, dass ich kurz davor war mich vor den Schulhaus zu übergeben.

Geh jetzt. Geh verdammt nochmal rein.
Mein Körper weigerte sich meinem stummen Befehl zu gehorchen.
Die Kälte drang bis tief in mein Innerstes ein, aber ich spürte nichts
Und das schon seit langem nicht mehr.

Heute habe ich zum ersten mal seit drei Wochen mein Zuhause verlassen.
Davor dachte ich, dass es mir gut täte, aber es stellte sich als das komplette Gegenteil heraus. Ich verließ den einzigen Ort, wo ich sicher war.

Und jetzt stand ich hier, Leute murmelten und warfen skeptische Blicke in meine Richtung und noch nie habe ich mich so Unwohl, wie jetzt gefühlt.
Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, während meine Fingerspitzen schon eingefroren waren.

Es war so kalt. Leider konnte diese Kälte meine Seele nicht abkühlen.
Dort war nämlich ein Vulkan ausgebrochen und die Lava goss sich unter meiner Haut hinweg.

Nachdem mich aber das Gelächter der fremden Schüler aufweckte, kam ich in Bewegung. Du gehst da jetzt rein. Zeig es ihnen.

Jeder Schritt war so schwer, wie noch nie zuvor, aber ich kämpfte mich bis in die Aula. Zum Glück schmolz ich mit der Meute zusammen und man konnte mich nicht so gut erkennen.

Ich schaute mich um und zuckte beim Anblick von Kiri zusammen.
Er plauderte gerade einige Meter neben mir mit Mina und wirkte sehr glücklich. Wenigstens hat eine Person hier ein erfülltes Leben.

Ich zog mich schnell zurück und biss meine Zähne zusammen. Die Luft fühlte sich immer stickiger an und ich fürchtete, nicht mehr atmen zu können. Als sich dann noch eine romantische Musik anfing abzuspielen, stöhnte ich genervt auf.

In der nächsten Sekunde bildeten sich ein Haufen Paare und es wurde mir richtig unangenehm. Ich war kurz davor wieder zu gehen, bis ich wie von selbst stehenblieb und es in mir drinnen dämmerte. Y/n.

Meine Brust schnürrte sich zu, während ich nichts anderes zustande brachte, als sie regungslos anzugaffen. Ich hatte sie so lange nicht mehr gesehen, geschweige denn gewagt über sie nachzudenken.
Es hatte zu sehr wehgetan.

Aber sie jetzt so mit Shoto dem Dreckskerl tanzen zu sehen, ließ einen ganz anderen Schmerz hervorrufen. Ich wollte ihn eigendlich gar nicht spüren, weil ich genau wusste, dass er unnötig war.
Es war unnötig Liebe zu empfinden.

Im nächsten Moment bemerkte sie mich auch. Ich erwartete Abscheu oder Wut in ihren Augen zu sehen, doch ich tat nichts dergleichen.
Stattdessen wurde ich praktisch von dieser Weiche in ihren Pupillen überollt. Huh? Sie sollte doch sauer auf mich sein. Wusste sie, dass Shoto alle angelogen hatte?

Da ich es nicht mehr ertragen konnte sie mit ihm tanzen zu sehen, drehte ich mich um, um zu gehen.
Doch als ich plötzlich Y/n "Shoto!" rufen hörte und mich sofort zu ihr wandte, war ihr Freund nicht mehr bei ihr.

Ich sah ihn nur noch irgendwo zwischen den Schülern verschwinden und Y/n's schmerzerfüllter Gesichtsausdruck brach mir fast das Herz. Sie ging ein Schritt vor, blieb dann aber stehen und schien kurz zu zögern, bevor sie ihm endgültig folgte.

Meine Beine machten sich schon bereit ihr hinterherlaufen, aber ich hielt mich zurück. Nein, das ist ihr Problem, nicht meins. Ich habe schon genug mit dehnen ich nicht einmal ansatzweise klar komme.

Und natürlich musste mich eins dieser Probleme an meiner Schulter antippen. Ohne die Person überhaupt angesehen zu haben, wusste ich schon, wer sie war.
"Katsuki."

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt