Kapitel 65

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Y/n:

"Nutzlos."
Ich bin nutzlos.

"Y/n L/n, haben Sie etwas gegen die Aussage Ihrer Mutter zu erwidern, oder entspricht sie der Warheit?"

Die raue Stimme des Richters hallte bis tief in meinen Magen und mir wurde sofort übel.
Ich war mir sicher, dass meine Mutter ihn bestochen hatte.
Eine Gerichtsverhandlung verlief nie so ungewöhnlich schnell.

"Y/n", zischte meine Mutter und stubste mich gegen meine Schulter an. Ich wandte mich mit leeren Augen zu ihr um. Sie schaute mich streng und selbstsicher an, aber ich wusste wie nervös sie war.

Sie war so nervös, dass sie sich am vorherigen Abend komplett mit Wein betrinken musste bis sie fast umgekippt war.

Meine Hände fingen an zu zittern.
"W-was?"
Immer wieder vergaß ich, wo ich eigendlich war und ich blickte erneut den Richter an.

"Stimmt die Aussage Ihrer Mutter?", wiederholte er und starrte mich ungeduldig an.

Welche Aussage?
Was passiert hier überhaupt??

Panik überlief mich und ich spührte wie meine Augen feucht wurden.
Es fühlte sich an, als wäre meine Seele in 100 Stücke zerfetzt worden. Meine ganze Brust brannte und das Atmen fiel mir aufeinmal so schwer, wie noch nie zuvor.

Ich nahm die eiskalte Hand von meiner Mutter, versuchte mich auf etwas bestimmtes zu konzentrieren, doch es klappte nicht.
Die Erinnerungen von den letzten Monaten strömten regelrecht durch meinen Kopf und er war kurz vor dem Platzen.
Atme. Ein und aus.

"Ich..", fing ich nach ein paar Sekunden an, doch meine Stimme brach.

Ich wandte meinen Blick zu meinem Vater, der mit Handschellen einige Meter weit weg saß und mir direkt in die Augen schaute.
Er war ruhig und atmete im Gegensatz zu mir gleichmäßig.

Wie konnte er das nur?
Es ging hier um seine Zukunft.
Ob er ins Gefängniss gehen würde, oder..

Aufeinmal bemerkte ich die Blicke von dem Richter und meiner Mutter. Und dann..

Ich übergab mich.
Gleich darauf fingen meine Augen an zu tränen und ich schrie.

Während mich meine Mutter panisch schüttelte und ich meine Sicht verlor, nahm ich nur noch die letzten Worte des Richters wahr.
"Somit ist es entschieden."

Nutzlos. In dem Moment war ich einfach nur nutzlos und habe durch diese Aktion meinen Vater ins Gefängnis gebracht.

Von dem Tag an schwor ich mir, nie wieder so zu sein.
Doch jetzt war ich so.
"Wenn du willst, dass ich dich loslasse, dann tu was dagegen. Gerade bist du nämlich nichts anderes, als nutzlos."

Aber trotz allem rannte ich um mein Leben. Denn ich hatte Angst.
Nicht vor Katsukis Kraft, sondern vor seinen Worten. Er wusste, wie er mich kriegte, aber durch diese Weise starb ich jedes Mal innerlich.

Als ich sein Brüllen hörte, beschleunigte ich mein Tempo.
Ich rannte vom Asphalt, durch die Wiese geradewegs auf den riesigen Schulwald zu, welcher nur noch ein paar hundert Meter weit entfernt war.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt