Kapitel 120

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Y/n:

Ich rannte, rannte und rannte.

Obwohl mein Körper kurz davor war, einfach einzusacken und der ganze Adrenalinrausch bereits weg war, schlug mein Herz wie wild gegen meine Brust, während ich so schnell es ging nachhause lief.

Mein Handy vibrierte und klingelte ohne Pause, doch ich ignorierte die Nachrichten. Ich wusste, dass es meine Freundinnen waren, aber ich konnte es nicht übers Herz bringen mit ihnen über das Geschehene zu reden. Jeder hat es gesehen. Jeder.

Der Gedanke sorgte für eine Übelkeit in meinem Magen und die Bilder von den vollgeschmierten Wänden drangen sich in meinen Kopf, nahmen jeden scheiß Zentimeter darin ein.
Ibara hatte mich verdammt nochmal bloßgestellt. Und ich war so dumm und habe sie sogar nach unserem Kampf geheilt. Ja, ich bereute es, aber jetzt war es zu spät. Ich musste hier weg.

Die ersten Regentropfen fielen auf meine Stirn und auf den Boden und der salzige Geruch von Sommerregen stieg mir in die Nase. Eigentlich mochte ich ihn, doch jetzt roch er verbittert. In wenigen Minuten war ich bereits voll durchnässt und die Tropfen auf meinem Gesicht vermischten sich mit meinen Tränen.
Alles hier war so.. gefälscht.
Tokio war eine scheiß Fassade, nichts war echt. Die schönen Hochhäuser und die Natur versuchte nur die grauenhafte Bevölkerung hier zu verschönern.

Ich hasste es. Alles hier.
Ich habe Tokio sogar eine Chnace gegeben. Habe Freunde gefunden und mich verliebt. Ich dachte, ich würde hier dazugehören. Tja, das war eine Lüge. Alles hier waren Lügen.
Ich gehöre hier nicht her.

Abrupt blieb ich stehen.
Ich gehöre hier nicht her.
Genau das war es.
Mein Gehirn fing an zu rattern und mir wurde heiß.
Das ist die Lösung. Ich hau ab.
Zurück nach San Francisco oder Spanien, ist mir egal, aber ich hau verdammt nochmal ab.

Ich hatte Verwandschaft in San Francisco und auch wenn ich nur selten mit ihnen den Kontakt pflegte hieß es nicht, dass sie mich nicht aufnehmen würde. Ich könnte..
Nein das ist irre. Denk klar nach, Y/n, du kannst nicht einfach abhauen.
Du..

"Du bist nutzlos."
"Bring dich um."
"Was habe ich nur zur Welt gebracht?"
"Du bist genauso wie dein verdammter Vater!"
"Verschwinde!"

Ich atmete schwer, als ich mein Handy aus meiner Tasche holte und den Griff darum verstärkte.
Es war Irre, aber mein ganzes Leben war bereits ein Desaster.
Ich schluckte schwer, als ich schnell einen Flug nach San Francisco buchte.
Zum Glück kannte ich das
Passwort von der Kreditkarte meiner Mutter und war auch damit angemeldet, sodass ich problemlos zahlen konnte. Eine Unterkunft bei meiner Verwantdschaft würde ich dann dort regeln.

Es schien alles zu leicht zu sein.
Meine Mutter war ja bereits auf "Geschäftsreise" und ich war alleine, sodass ich gleich anfangen konnte zu packen. Alles war so einfach.
Abhauen und nie wieder zurückkommen. Nie wieder.

Auf einmal klingelte mein Telefon und Katsuki's Name ploppte auf.
Mein Herz blieb stehen als das Klingeln in meine Ohren stach und ich seinen Namen mit aufgerissenen Augen anstarrte. Katsuki. Was ist mit Katsuki? Ich kann ihn hier nicht alleine lassen. Ich liebe.. nein. Bestimmt ist das auch eine Lüge. Ich wurde hier schon zu oft belogen und betrogen, ich kann das nicht mehr.

Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als ich mein Handy ausschaltete und sein Name verschwand. Mir wurden zuvor fast 50 Nachrichten angezeigt, aber ich bin nicht einmal in die Chats gegangen. Ich wollte nicht wissen, was sie schrieben. Was sie von mir hielten.

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt