Kapitel 86

88 8 0
                                    


Katsuki:

"Okay."
Ein einfaches Wort, welches aber so viel mehr für mich bedeutete.

Als mich Y/n mit diesem liebevollen Blick anschaute, wich jede Wut und Trauer, die ich ihr gegenüber empfunden habe.

Sie wollte mit mir reden.
Nein, sie wollte mir zuhören.
Fuck, hör auf. Nein, sei wütend. Sei..

Ich schluckte.
Ihre Augen.. Ich liebe sie.
Schau mich an. Schau mich bitte für immer so an. In ihnen spiegelte sich diese Liebe und Sorge ab, dass mein Herz zu rasen anfing.
Sie sorgte sich um mich. Um mich.

"Was ist passiert?", fragte sie vorsichtig und ich blinzelte.
Öffne dich nicht, sonst wird es so wie bei Kiri enden. Vertraue niemanden.

Verdammt du hast schon "Okay" gesagt. Und.. Ihre Augen.
"Kiri.." Ich schüttelte kurz meinen Kopf. "Eijiro hat mich verletzt."
Ich wollte seinen Spitznamen nicht mehr aussprechen.

Y/n wartete geduldig, während ich ein paar Sekunden brauchte, um nach den richtigen Worten zu suchen.
Rede nicht zu viel. Sie wird dich verletzen, wie sie es schon einige Male getan hatte.

"Er hat etwas getan, was ich ihm nie zugetraut hätte. Eigendlich vertraue ich Leuten nicht. Oder pflege gar Freundschaften. Ich bin einfach nicht gut darin. Ich.." Hör auf.

"Ich kann es einfach nicht. Aber Eijiro war die einzige Person, der ich jemals vertraut habe. So richtig."

Y/n nickte und hörte mir weiterhin aufmerksam zu.
Lass es. Vielleicht ist sie jetzt so nett zu dir, aber spätestens morgen wird sie nicht mehr mit dir reden.

Mein Magen zog sich so sehr zusammen, dass ich unseren intensiven Blickkontakt abbrechen musste. "Stell dir vor, du erzählst einem Menschen alles von dir, dass er dich in und auswendig kennt, dass er jede Seite von dir zu Gesicht bekommen hatte.. und dich dann so stark verletzt, dass.."

"..alles durch eine einzige Tat zerstört ist.", beendete sie meinen Satz und ich wandte mich wieder zu ihr.
Jetzt war sie es, die die bunten Lichter von Tokio betrachtete.

Ich folgte ihren Augen und schnaubte.
"Ja."

Die nächsten Sekunden blieben wir still. Ich hatte so oder so nichts mehr zu sagen. Es war aus und fertig.
Doch trotzdem ließ mich das nagende Gefühl nicht los.

"Denkst du, er hatte das getan, um dich mit Absicht zu verletzen?"
Ich tippte nervös mit meinem Finger auf das kalte Metall. "Nein."

"Dann vergib ihm."

Mein Körper versteifte sich im nächsten Moment und die Wut stieg wieder in mir hoch. "Nein."

"Wieso?"

"Wieso?!" Ich stieß mich kräftig vom Gitter ab und ging ein paar Schritte hin und her. "Weil er mich angelogen hat! Er wusste, wie wichtig es mir war und trotzdem hatte er es mir nicht gesagt!"

Sie runzelte die Stirn und schien kurz davor zu fragen, worüber wir uns eigendlich gestritten haben.
Zum Glück tat sie es aber nicht.

Stadessen atmete sie hörbar aus und ging auf mich zu. Sie trat so nah an mich heran, dass uns nur noch 30 Zentimeter trennten. Trotz all der negativen Gefühle, wollte ich diese Distanz zwischen uns brechen.

Y/n schaute mich ernst, zugleich aber auch mitfühlend an.
"Ich verstehe das, wirklich. Dein Vertrauen wurde missbraucht und jetzt hast du Angst, dass dein Herz wieder gebrochen wird. Deshalb hast du eine Mauer hochgezogen, die niemand durchdringen kann. Aus all diesem Schmerz heraus hast du dafür gesorgt, dass so etwas nie wieder passieren kann, aber soll ich dir was sagen?"

Bakugou x Reader (Bevor Ich Falle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt