Kapitel 18

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Pov. Jamie

„Die schmecken wirklich gut." Das Kompliment von Vanessa lässt mich lächeln „Vielen Dank." Sie nickt anerkennend und greift dann nach dem Blech mit den Küchlein, die ich gebacken habe. Wir gehen gemeinsam in den vorderen Bereich des Ladens, in dem gerade Sandra und Leo hinter dem Tresen stehen. Die beiden unterhalten sich lachend und Vanessa dirigiert mich zu den beiden, nachdem sie das Blech in der Verkaufsvitrine platziert hat. Sandra sieht neugierig zum neuen Gebäck „Die sehen gut aus." Lächelnd hält ihr ihre Frau die andere Hälfte ihres Küchleins hin. Leo bekommt davon die Hälfte und nachdem die beiden probiert haben, sehen sie mich anerkennend an. Sie machen mir ebenfalls Komplimente, die mich verlegen machen. In der alten Arbeit wurden immer andere für meine Arbeit gelobt, die ich für sie verrichten musste. Ich freue mich über das Vertrauen, das mir hier entgegengebracht wird.

Die Tür des Ladens öffnet sich und wir sehen alle lächelnd dorthin. Es dauert nur einen kurzen Moment, dann entschwindet es aus meinem Gesicht und eine gewaltige Unruhe macht sich in mir breit. „Hallo Jamie." Entgeistert sehe ich in das Gesicht meines ehemaligen Arbeitskollegen „Hallo Tony." Vanessa sieht mich schmunzelnd an „Ein Freund von dir?" Ehe ich antworten kann, nickt Tony „Wir kennen uns schon lange." Er schenkt ihr ein Alles-ist-gut-Grinsen, ehe er sich dann wieder mir zuwendet „Ich wollte dich besuchen." Sandra sieht mich fragend an „Wir haben gerade keine Kundschaft. Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch an einen Tisch setzen." Mein ehemaliger Kollege nickt sofort „Das Angebot nehmen wir gerne an."

Pov. Leo

Misstrauisch sehe ich den fremden Mann an, der gerade meinen Kollegen zu einem der Tische geht. Jamie läuft nur widerwillig mit, weshalb es mehr ein Schieben vonseiten des Fremden ist. Unsicher drehe ich mich zu meinen Müttern um, die genauso misstrauisch zum Tisch sehen, wie ich. „Kennst du den Mann?" Vanessas Blick wirkt unsicher, als sie mir diese Frage stellt. Langsam schüttle ich den Kopf. „Hat Jamie von ihm erzählt?" Erneut schüttle ich den Kopf. Sandra sieht noch immer zum Tisch und ihre Miene verfinstert sich immer mehr. Schnell drehe ich mich um und sehe, dass der Fremde Jamie am Arm festhält. Es sieht von hier aus wie eine nette Geste, doch mein Kollege sinkt auf seinem Stuhl immer weiter unter den Tisch. „Wir sollten einschreiten." Ich sehe zu meiner Mutter und nicke „Gib mir einen Moment, ich möchte das mit Louis abklären." Vanessa nickt und bittet mich darum, mich zu beeilen.

Ich gehe in den hinteren Teil des Ladens, hole mein Handy und rufe sofort bei Louis an. Zu meinem Glück geht er sofort ran „Leo, meine Pause ist gleich vorbei. Kann das warten?" „Ich habe nur eine Frage, kennst du einen Tony?" Auf der anderen Seite wird es still, ehe ich eine nun verärgerte Stimme vernehme „Wo ist diese Kakerlake und wo ist Jamie?" „Er ist im Laden aufgetaucht und sitzt gerade bei Jamie." Im Hintergrund höre ich, wie Louis gerade versucht, sich für den Nachmittag freizunehmen. „Leo, du musst Jamie dort wegnehmen! Ich bin gleich da." Er legt auf und lässt mich mit einem nun sehr mulmigem Gefühl zurück. Wenn Louis sich solche Sorgen macht, kann dieser Typ nichts Gutes im Schilde führen.

Ich gehe wieder in den Ladenbereich und sehe, wie meine Mutter gerade vor der Tür steht „Ich kann Jamie nicht freigeben, er muss arbeiten." Dieser Tony setzt ein zuckersüßes Lächeln auf „Kommen sie, hier ist doch niemand." Meine andere Mutter sieht mich und kommt sofort auf mich zu „Sandra hält die beiden davon ab, zu verschwinden. Was hat Louis gesagt?" „Dass wir Jamie von ihm wegbringen sollen." „Also das, was wir vermutet haben." Sie setzt einen ernsten Gesichtsausdruck auf und geht auf die beiden zu. Ich folge ihr und sehe dabei, dass Jamie noch viel kleiner geworden ist. Unsicher steht er neben dem anderen, der seinen Arm festhält. „Wie meine Frau schon sagt, Jamie muss arbeiten. Ich denke, sie gehen besser." Ich trete neben unseren neuen Mitarbeiter und greife nach seiner freien Hand. Er sieht mich erschrocken an, wobei ich die Angst erkennen kann, die in seinen Augen liegt. Ich schenke ihm ein aufmunterndes Lächeln und ziehe dann sanft an seiner Hand. Das reicht, um Jamie zurück in die Realität zu holen. Er zieht kräftig an seinem anderen Arm, wodurch er ihn aus Tonys Griff befreit. Schnell ziehe ich ihn hinter die Theke, während sich meine Mütter vor dem unsympathischen Mann aufbauen, um ihm den Weg zu uns zu versperren.

Ich trete einen Schritt vor Jamie und sehe den Fremden genervt an „Ich denke, du solltest gehen." Doch der andere denkt nicht daran und setzt eine unschuldige Miene auf „Wo ist das Problem, ich möchte mit meinem Freund reden. Ist das denn falsch?" Ehe ich etwas erwidern kann, fliegt die Ladentür auf und ein schwer atmender Louis tritt herein. Er scheint gerannt zu sein, denn sein Atem geht schwer. Sein besorgter Blick geht kurz zu seinem besten Freund hinter mir, ehe er zu diesem Tony sieht. Dabei verändert sich sein Blick. Er wird eiskalt und klebt förmlich auf dem anderen Mann. Dieser hat ihn nun auch bemerkt und sinkt ein wenig in sich zusammen. Louis lässt sich davon nicht abhalten, er geht schnellen Schrittes auf den anderen zu, packt ihn am Kragen und zieht ihn zu sich „Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich von Jamie fernhalten sollst?" Seine Stimme ist tief und bedrohlich, was mir einen Schauer über den Rücken jagt. Ein Blick zu meinen Müttern zeigt, dass es ihnen genauso geht. 

Der fremde Mann wird noch kleiner und versucht, dem Blick seines Gegenübers auszuweichen. „Ich habe dich etwas gefragt, Kakerlake!" Tony nickt langsam „Ja, hast du. Es tut mir leid." Louis schüttelt den Kopf „Du solltest dich nicht bei mir entschuldigen." Der Mann, der noch immer am Kragen gehalten wird, dreht sich so gut es geht zu Jamie um „Tut mir leid, Winter." Louis zieht ihn näher zu sich, wodurch sich Tony wieder umdreht „Du wirst Jamie jetzt versprechen, dass du ihn für immer in Ruhe lässt." Der andere nickt panisch. „Sollte ich noch einmal sehen oder hören, dass du Jamie schikanierst, wirst du es bereuen, verstanden?" Tony nickt wieder „Verstanden, ich werde Jamie nie wieder ärgern." Zufrieden lässt der andere ihn los und schenkt ihm noch einen verachtenden Blick „Verschwinde!" Der Fremde rennt beinahe zur Tür und zuckt zusammen, als meine Mutter ein 'Warte!' ruft. Er dreht sich langsam um und sieht in ihr wütendes Gesicht „Du hast Hausverbot! Lebenslang!" Er nickt und verlässt dann endlich den Laden.

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Was wahre Stärke ausmachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt