Kapitel 115

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Pov. Jamie

Wir gehen in die Eisdiele und stellen uns in der Schlange an, die an diesem warmen Tag unglaublich lang ist. Seufzend sehe ich auf den Parkplatz, auf dem wir gerade stehen „Es wird noch ewig dauern, bis wir das Gebäude überhaupt betreten." Mein bester Freund schenkt mir einen aufmunternden Blick „Das ist genug Zeit, um dich zu betrachten." Verwirrt drehe ich mich zu ihm und bemerke, dass er mich mit einem verträumten Blick ansieht. Schnell gehe ich ein paar Schritte zur Seite. Louis wendet sofort den Blick ab „Tut mir leid." Nicht wissend, wie ich mit der Situation umgehen soll, stelle ich mich wieder neben ihn und greife nach seiner Hand. Erstaunt sieht der Blondhaarige wieder zu mir und grinst dabei breit „Du wirst mutiger, das gefällt mir." Er drückt meine Hand und richtet seinen Blick dann auf den Eingang.

Es dauert wirklich Ewigkeiten, doch irgendwann ist es endlich so weit. Wir betreten das kühle Gebäude und schon sind nur noch wenige Personen vor uns. Voller Vorfreude sehe ich in die Vitrine mit den Eissorten und denke darüber nach, ob ich mir eine Kugel des Mango-Eises hole, entscheide mich aber schnell dagegen. Mein Date bemerkt meine Blicke und beginnt zu kichern „Denkst du darüber nach, wie du mir am besten mein Mango-Eis stibitzen kannst?" Schnell schüttle ich den Kopf, doch mir ist bewusst, dass er recht hat. Natürlich hoffe ich darauf, dass er sich für diese Eissorte entscheidet.

Als wir endlich an der Reihe sind, werden wir lächelnd begrüßt „Was darf es denn für euch sein?" „Ich nehme eine Kugel Schokolade und zwei Kugeln Erdbeere im Becher." Die Person uns gegenüber nickt und macht sich daran, meine Bestellung zu bearbeiten, ehe der Blick zu Louis geht. „Ich nehme jeweils eine Kugel Zitrone, Joghurt und Erdbeere." Während der Eisbecher zubereitet wird, sehe ich mit einem traurigen Blick auf die verführerische Eissorte, für die sich mein bester Freund nicht entschieden hat. „Ist das alles?" Ich möchte gerade nicken, da ergreift mein Date das Wort „Wir nehmen noch zwei Kugeln Mango in einem Becher." Die Person uns gegenüber nickt erneut und bereitet auch diese Bestellung zu. Louis drückt mir die zwei zuerst bestellten Becher in die Hand und bezahlt unser kühles Dessert. Anschließend schnappt er sich den dritten Becher und verlässt wortlos den Laden.

Bis zum Eingang des Parks spricht er kein Wort und ignoriert meinen fragenden Blick. Auf der Grünfläche deutet er auf eine leere Bank, die im Schatten eines Baumes steht „Wie wäre es dort?" Ich nicke und folge ihm zur Bank, auf die er sich fallen lässt. Ich setze mich zögernd neben ihn und halte ihm seinen Eisbecher entgegen. Er nimmt ihn und stellt ihn neben sich. Anschließend hält er den dritten Becher hoch, nimmt einen Löffel des Eises und hält ihn an meinen Mund „Mund auf." Ich gehorche und schmecke kurz darauf den verführerischen, kühlen Geschmack „Lecker!" Louis nimmt einen zweiten Löffel. Schon öffne ich den Mund und warte darauf, dass er ihn mir gibt, doch er steckt ihn sich in den eigenen Mund. Grinsend nimmt er einen dritten Löffel und hält ihn wieder mir hin „Ich habe dieses Eis gekauft, damit wir es uns teilen können." Er macht eine Pause und sieht mir schmunzelnd dabei zu, wie ich mir die Lippen lecke „Und um dich zu füttern." Meine Wangen beginnen zu glühen und ich kann mir vorstellen, dass sie wieder einmal knallrot sind. Das Grinsen des Blondhaarigen wird breiter und er hält mir den nächsten Löffel hin.

Nachdem wir den gemeinsamen Becher gegessen haben, setze ich mich an meinen eigenen. Ich nehme mir gerade einen Löffel von meinem Erdbeer-Eis, da nimmt mir Louis eben diesen aus der Hand und isst ihn. „Hey, das war meiner!" Genervt und zeitgleich verwirrt sehe ich zu meinem besten Freund, der mir grinsend den Löffel zurückgibt. Er nimmt aus seinem Becher einen Löffel desselben Eises und hält ihn mir hin. Widerwillig nehme ich das kalte Gemisch entgegen und lecke den Löffel ab. Louis grinst mich frech an „Diesmal bin ich an der Reihe, dir dein Eis zu klauen." Schnell ziehe ich meinen Becher enger an meinen Körper und schüttle den Kopf. Sofort bricht der Ältere in Gelächter aus und fährt mir durch die Haare „Keine Sorge, ich nehme mir nicht noch mehr." Er nimmt einen weiteren Löffel des Erdbeer-Eises aus seinem Becher und hält ihn mir hin. Ich esse das Friedensangebot und sehe ihn dabei nachdenklich an „Macht es dir wirklich so viel Spaß, mich zu füttern?" „Natürlich, du siehst dabei ziemlich niedlich aus." Er nimmt sich einen weiteren Löffel, den er diesmal allerdings selbst isst.

Nachdenklich sehe ich in meinen Eisbecher. Ich nehme einen Löffel und halte ihn mit zitternden Fingern in die Nähe von Louis Gesicht. Dieser sieh erst verwirrt, dann aber glücklich aus und öffnet den Mund. Langsam führe ich den Löffel in seinen Mund und sehe dabei zu, wie mein Date den Inhalt schluckt. Ich ziehe den Löffel zurück und sehe verlegen auf meine drei Kugeln, von denen mittlerweile nicht mehr allzu viel übrig ist. Der Blondhaarige kichert leise und beugt sich zu meinem Ohr „Weißt du eigentlich, dass wir damit indirekte Küsse ausgetauscht haben." Erschrocken lasse ich meinen Eisbecher los und rutsche zur Seite. Louis greift nach meinem Arm und hilft mir dabei, nicht von der Bank zu fallen. Ich bin viel zu weit gerutscht und war kurz vor dem Fall. Schnell setze ich mich wieder auf die Bank, bleibe allerdings am äußersten Rand und sehe den Mann neben mir panisch an. Dieser kichert erneut vor sich hin und hebt meinen Eisbecher auf, der auf dem Boden gelandet ist. Traurig sehe ich auf den Inhalt, der natürlich ebenfalls auf dem Boden liegt „Das war noch eine halbe Kugel." Louis hält mir seinen Becher hin, in dem sich nur noch Erdbeere befindet „Als kleine Entschuldigung." Ich nehme ihn entgegen und starre den Löffel an, den er in seinem Becher gelassen hat. Mein Date bemerkt es und sieht mich entschuldigend an „Dein Löffel ist voller Gras, den kannst du nicht mehr nehmen. Und der von unserem Mango-Becher war auch schon in meinem Mund." Ich gebe mir einen Ruck und greife nach dem Löffel, den ich mit dem leckeren Eis fülle. Einen esse ich, den zweiten und letzten halte ich zitternd vor Louis Mund „Mund auf."

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