Kapitel 62

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Pov. Jamie

Louis und ich sitzen mit selbst gebackenen Croissants am Tisch, als die Haustür auffliegt und wir eine lautstarke Unterhaltung zu hören bekommen. „Vergiss es, ich werde das Projekt nicht anfassen!" „Oh doch, du wirst! Ansonsten bekommen wir eine Sechs!" „Mir doch egal!" „Du bist mir auch egal!" Louis und ich ziehen jeweils eine Augenbraue hoch und sehen dann zur Küchentür, durch die auch schon die beiden Mädchen kommen. Meine Schwester mit einem mürrischen Blick und Samira mit einem verzweifelten. Als Samira uns bemerkt, beginnt sie zu lächeln „Hallo Louis, Hallo Jamie." Indi sieht sie genervt an „Möchtest du dich jetzt bei den beiden einschleimen?" Die andere beginnt zu grinsen „Nur bei Louis, weißt du doch." Meine Schwester bläst ihre Wangen auf und verkneift sich einen weiteren Kommentar, wodurch mein bester Freund dazu kommt, eine Frage zu stellen „Wir freuen uns auch dich zu sehen Samira, aber erklärt ihr beiden uns vielleicht, wie es zu deinem spontanen Besuch gekommen ist? Es scheint kein schöner Anlass zu sein." Während er das sagt, sehe ich meine Schwester prüfend an. Der Blondhaarige hat recht, die Teenagerin würde ihre ungeliebte Klassenkameradin nicht ohne Grund mitbringen und wenn Samira sagt, dass sie eine Sechs bekommen könnten, frage ich mich natürlich, ob sie wieder etwas angestellt haben.

Die Braunhaarige drückt sich an mich, ehe sie uns die Umstände erklärt „Ihr wisst doch, dass Frau Hermann vor den nächsten Ferien Referate verteilen wollte. Das hat sie heute gemacht und durch dich und Samiras Mutter hat sie uns in ein Team gesteckt." Verwirrt sehe ich sie an „Ihr wolltet das doch." Murrend sieht meine Schwester zur Rothaarigen „Bis heute wollte ich das, ja." Louis sieht genauso fragend aus wie ich „Und was ist heute passiert?" Da Indi nichts sagt, ergreift Samira genervt das Wort „Manche Referate beinhalten die Vorführung eines kleinen Versuchs vor der Klasse. Indigo ist genervt, da wir ein Thema bekommen haben, das wir vor der Klasse vorführen müssen. Ihre Freundinnen haben zwei rein theoretische Themen gezogen und jetzt ist sie genervt und bockt." Die Teenagerin, welche noch immer an mir hängt, sieht genervt in die Runde „Ich habe Frau Hermann angefleht, dass wir das Thema wechseln dürfen oder dass ich zumindest die Gruppe wechseln darf, aber sie möchte nicht. Jetzt sitze ich mit Samira und einem Live-Versuch fest und muss beides irgendwie überleben." Die Rothaarige verschränkt merklich gekränkt die Arme „Schönen Dank auch."

Während die beiden sich anschweigen, durchbreche ich die Stille „Frau Hermann wird euch in ein Team gesteckt haben, weil ihr den letzten Versuch vermasselt habt. Sie möchte sehen, dass ihr es schafft, und das finde ich auch okay." Meine Schwester reißt die Augen auf und sieht mich geschockt an „Du gehst nicht zu ihr und redest mit ihr?" Ich schüttle den Kopf, woraufhin sie in Tränen ausbricht „Aber ich kann das nicht! Ich kann keinen Versuch vor der Klasse machen, davor habe ich zu viel Angst. Bitte Jamie, du musst mit ihr reden." Der Anblick meiner Schwester bricht mir das Herz, doch ich weiß leider genau, dass ich an ihrem Referat nichts ändern kann. Ich lege meine Arme um sie und rede beruhigend auf sie ein „Wir schaffen das, Indi. Ich bin für dich da und wir werden dafür sorgen, dass du nur das machst, womit du dich wohlfühlst." Samira, die hinter meine Schwester getreten ist, streicht ihr über den Rücken. Sie versucht, Indi Mut zu machen und sieht dabei mindestens genauso leidend aus wie Indigo selbst. Es überrascht mich etwas und ein Seitenblick zu meinem besten Freund zeigt, dass auch er es bemerkt hat und von der Situation genauso verblüfft ist wie ich. „Ich möchte aber nichts machen." „Ich weiß, aber das geht diesmal ungünstigerweise nicht. Wir schauen, dass du die Anleitung vorträgst, die Gefäße zurechtstellst, sie mir anreichst und dann noch ein oder zwei Sachen zusammenschüttest, das sollte reichen." Die Braunhaarige befreit sich aus meinen Armen und schüttelt mit einem ängstlichen Blick den Kopf „Ich werde dieses Teufelszeug nicht anfassen!"

Die Rothaarige sieht meine Schwester beschwichtigend an „Du könntest das Backpulver zugeben, das zuerst ins Reagenzglas muss. Das würde zu deinem Vortrag passen und ich schätze, für Frau Hermann wäre es so okay." Wieder schüttelt die Braunhaarige energisch den Kopf und drückt sich jetzt wieder an mich. Samira sieht mich hilfesuchend an, doch ich schüttle den Kopf „Indi hat Angst vor Sachen die explodieren oder giftig sein können. Sie hat Chemie schon immer gehasst." Indigos Klassenkameradin sieht mich verwirrt an „Dann müsste sie ja auch Angst vor Raketen haben." Ehe ich etwas antworten kann, dreht sich meine Schwester um „Wenn du vorhast, hier mit einer Rakete oder einem Böller aufzutauchen, egal wie klein er auch ist, bleibst du draußen!" Die Rothaarige macht erschrocken einen Schritt zurück. Meine Schwester kann ganz schön temperamentvoll werden, wenn sie vor etwas Angst hat. „Ich möchte dir keine Angst machen, ich möchte dir nur helfen?" Unsicher sieht die ängstliche Teenagerin die andere an, kuschelt sich dann wieder an mich und flüstert mir dann ins Ohr „Wir schmeißen sie raus, wenn sie Feuerwerk mitbringt, oder?" „Natürlich." Ich lege meinen Kopf auf ihren und merke, wie sich das zitternde Mädchen langsam wieder entspannt.

Samira hat sich unterdessen zu Louis gestellt und sieht ihn fragend an „Hast du eine Idee, wie wir dieses Referat über die Bühne bringen können?" Mein bester Freund zögert etwas und sieht dann zu meiner Schwester „Ich denke, dass dein Plan ziemlich gut ist. Ich denke, dass es Frau Hermann nicht mögen würde, wenn ihr euch nicht gemeinsam um das Experiment kümmert. Sie möchte sehen, dass ihr es könnt, weshalb ihr beide etwas machen müsst. Und ich sehe auch, dass Indi dir nicht nur bei den Zutaten helfen kann, aber ich sehe auch ihre Angst, die dem im Weg stehen wird. Ich denke, dass ihr einen Weg finden müsst, Indis Angst so weit zu begrenzen, dass sie das Nötigste machen kann." Samira nickt und wendet sich dann an die Braunhaarige „Hast du eine Idee, wie wir das schaffen können?" Sie schüttelt den Kopf. „Es reicht vermutlich nicht, wenn ich dir sage, dass wir nur ungiftige Chemikalien haben, oder?" Wieder schüttelt die Teenagerin den Kopf.

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