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Pov. Jamie
Noch während Irene die Hand meiner Schwester ergreift, fällt ein Großteil der Anspannung von mir ab. In meinem Kopf schwirrten schon tausende Möglichkeiten, wie das Aufeinandertreffen im Krankenhaus ablaufen könnte, und keine davon ging positiv für meine Schwester aus. Umso glücklicher bin ich, dass wir das Zimmer nicht verlassen müssen und ich die Jüngere nicht trösten muss. Trotzdem ist nicht alle Anspannung weg und ich sehe die Erwachsene misstrauisch an, während sie mich mustert. „Ich habe das Gefühl, dass ich sie beide schon einmal gesehen habe." „Beim Termin mit der Chemielehrerin der Mädchen." Der Blick der Verletzten hellt sich auf und sie nickt langsam „Stimmt." Sie schenkt mir ein sanftes Lächeln, woraufhin mit Louis anstupst „Das ist Jamie, Indigos Bruder, und ich heiße Louis und bin Jamies bester Freund." Die Frau nickt kurz und sieht mich dann dankbar an „Vielen Dank dafür, dass sie sich um meine Tochter kümmern. Ich hatte fürchterliche Angst davor, dass sie auf der Straße landet, oder gar an schlechte Menschen gerät." Samira schüttelt sofort den Kopf „Jamie und Louis sind total nett! Ich habe jeden Tag genug gegessen, durfte in einem Bett schlafen und habe meine Hausaufgaben gemacht." Ihre Mutter sieht sie kopfschüttelnd an „Das war auch ein Teil von dem, was ich meinte, aber das ist nicht alles. Du hättest beispielsweise an Menschen geraten können, die dich nicht so akzeptieren, wie du bist. Mein kleiner, schlagfertiger Wirbelwind."
Samira wird rot und sieht sie verlegen an „Ich bin 14, Mama!" Die Erwachsene lacht verlegen „Wie die Zeit vergeht. Gestern bist du noch durch den Garten gerannt und hast versucht, einen Schmetterling zu fangen, und heute bist du in deiner ersten Beziehung. Du bist einfach viel zu schnell erwachsen geworden." Samira wird noch röter und sieht sie nun flehend an „Könntest du das nicht ansprechen?" „Aber wieso denn? Ich freue mich doch für dich!" Die Teenagerin räuspert sich „Weil wir nicht zusammen sind." Erschrocken sieht ihre Mutter sie an und legt sich eine Hand auf den Mund „Das tut mir leid, ich hatte das so verstanden." Meine Schwester legt einen Arm um ihre Klassenkameradin und sieht deren Mutter dann grinsend an „Wir fühlen uns noch nicht bereit dazu, aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt." Irene nickt ihr zu „Ich habe mich viel zu schnell auf meinen Mann eingelassen. Meine Eltern fanden ihn perfekt und ich wollte die perfekte Tochter sein. Ihr beiden habt viel Zeit, da ist es sehr ratsam, wenn ihr diese Sache nicht so überstürzt." Sie schenkt den beiden ein sanftes Lächeln und fasst sich dann mit einem schmerzverzerrten Ausdruck im Gesicht an den Kopf. „Brauchst du etwas? Sollen wir jemanden rufen?" Die Erwachsene sieht ihre Tochter dankbar an, schüttelt aber den Kopf „Ich soll gleich noch einmal angeschaut werden, dann bekomme ich auch wieder Schmerzmittel." Die junge Rothaarige nickt und sieht sie dann unsicher an „Was ist eigentlich genau passiert und was sagt das Personal hier?"
Die ältere Rothaarige seufzt leise „Er hat herausgefunden, dass ich dir jeden Tag schreibe, obwohl er mir befohlen hat, den Kontakt zu dir abzubrechen. Als ich ihm sagte, dass du meine Tochter bist und ich das nicht machen würde, ist er ausgerastet. Nach dem ersten Schlag habe ich ihm dann gesagt, dass ich mich von dir trennen werde, was ihm natürlich gar nicht gefallen hat. Ein paar Schläge später tat mir alles weh. Er hat mir einen Krankenwagen gerufen und mich blutend liegengelassen, während er abgehauen ist." Sie macht eine Pause, in der sie nach der Hand ihrer Tochter greift, was ihr sichtlich Schmerzen bereitet „Laut den Leuten hier habe ich eine Gehirnerschütterung und viele Wunden und blaue Flecken. Schlimmeres ist zum Glück nicht passiert." Die beiden Mädchen nicken betroffen, während ich einen Schritt auf das Bett zumache und die Verletzte aufmunternd ansehe „Wenn Sie möchten, kümmern wir uns weiterhin um Samira, bis Sie entlassen werden, oder bis es Ihnen gut genug geht." Die Rothaarige bringt ein zaghaftes Lächeln hervor „Das würden Sie für mich tun? Vielen Dank, das wäre wirklich eine große Hilfe." Ich nicke ihr zu und spüre im nächsten Moment Louis Hand, die sich auf meine Schulter legt, womit er mir signalisiert, dass er einverstanden ist.
Das Klingeln eines Handys reißt uns aus unseren Gedanken. Irene sieht auf den Nachttisch und versucht, nach ihrem Gerät zu greifen. Ihre Tochter kommt ihr zuvor und reicht es ihr. Als die Erwachsene auf den Bildschirm sieht, zuckt sie zusammen. Samira nimmt ihr das Gerät aus der Hand und als sie auf den Bildschirm sieht, wird sie wütend „Ich könnte wetten, dass er dich bereits verpetzt hat." Die ältere Rothaarige seufzt leise und holt sich dann das Handy zurück „Wird Zeit, dass sich auch hier etwas ändert." Sie nimmt den Anruf an und versucht, sich das Telefon ans Ohr zu halten, aber es gelingt ihr durch die Schmerzen in ihren Armen nicht, weshalb sie den Lautsprecher anschaltet. „... und dass du ihm nur Schande bereitet hast! Was genau ist so schwer daran, einmal das zu tun, was dein Mann von dir wollte? Er ist eine gute Partie und das Beste, das dir passieren konnte! Du wirst dich entschuldigen, Fräulein! Du wirst auf Knien vor ihm kriechen und hoffen, dass er dich zurücknimmt." Irenes Augen füllen sich mit Tränen, während sie den Kopf schüttelt. Die Frau am Telefon hält das nicht davon ab, ihre Worte ein weiteres Mal zu wiederholen und diesmal ein 'Hörst du mir überhaupt zu?' anzuhängen. „Ja, ich höre dir zu." „Dann weißt du jetzt, was du zu tun hast." Die Erwachsene schüttelt erneut den Kopf „Was hat er dir gesagt?" „Dass deine Tochter ausgerissen ist, eine Schande für die Familie ist und du den Kontakt zu ihr gehalten hast. Des Weiteren tust du wohl permanent nur das, was du möchtest. Anscheinend hast du eine Ohrfeige dafür kassiert, die wohl nicht ausgereicht hat. Ist es denn wirklich so schwer, auf deinen Mann zu hören? Er meint es schließlich nur gut mit dir und möchte dir nur helfen. Er ist ein anständiger Mensch."
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Was wahre Stärke ausmacht
RomanceStärke - Was ist das überhaupt? Bedeutet es, dass ein Mensch nicht weinen darf? Dass er sich für andere zusammenreißen muss? Dass er seine Stärke regelmäßig unter Beweis stellen muss? Ich versuche all das Tag für Tag, doch ich schaffe es nicht mehr...