Kapitel 82

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Pov. Jamie

Ich folge Zoe aus dem Wohnzimmer und gehe mit ihr in die Küche, in der wir die Tür hinter uns schließen. Sie lehnt sich gegen die Küchenzeile und sieht mich traurig an „Das mit uns passt nicht." Ich stelle mich ihr gegenüber an den Tisch und seufze leise „Nein, leider nicht." Eine betretene Stille macht sich zwischen uns bemerkbar. Lange Zeit sagt keiner von uns ein Wort. Zoe steht einfach nur da und sieht mich traurig an, als würde sie hoffen, dass ich ihr sage, dass wir noch eine Chance hätten. Langsam schüttle ich den Kopf „Ich bin mit dem Gedanken in diese Beziehung gegangen, dass sie für immer sein wird. Ich habe von Anfang an an einem "Für immer" festgehalten und mich nie gefragt, ob das wirklich passt. Auch habe ich nie einen Gedanken daran verschwendet, ob es zwischen uns gut läuft. Außerdem habe ich es nicht immer geschafft, dir zu sagen, was ich wirklich brauche. Ich war einfach unaufmerksam und kindisch. Es tut mir wirklich leid, Zoe." Die Rothaarige streicht sich bei meinen Worten eine Träne aus dem Augenwinkel und kommt dann langsam auf mich zu. Sie nimmt meine Hände und sieht mich mit einem tapferen Lächeln an „Jamie Winter, ich bin froh darüber, dass ich deine erste Freundin sein durfte. Ich habe die Zeit mit dir unglaublich genossen und selbst wenn nicht alles perfekt war, war es doch sehr schön. Niemand ist perfekt und ich finde es schade, dass ich es nicht geschafft habe, ein Mensch zu werden, mit dem du über alles reden kannst."

Sie macht eine Pause, in der sie mir tief in die Augen sieht „Ich bin einfach unglaublich froh, dass wir es versucht haben. Du bist ein toller Mensch und ein wirklich unglaublicher Freund für mich." Ihre Worte bringen mich zu Lächeln „Auch wenn ich alles zerstört habe?" „Weißt du, zu einer Beziehung gehören immer zwei Menschen. Du konntest dich mir nicht vollständig öffnen, aber ich hätte auch öfter nachfragen können. Mir ist Ehrlichkeit unglaublich wichtig und ich hätte früher erkennen sollen, dass du mir diese Ehrlichkeit nicht geben kannst. Ich bin mir sicher, dass du auch weiterhin über dich hinauswachsen wirst. Dass du eines Tages eine Partnerperson finden wirst, zu der du absolut ehrlich sein kannst. Du brauchst noch Zeit, und das ist okay." Sie macht erneut eine Pause und wischt nun mir eine Träne von der Wange. Ich sehe sie traurig an „Meinst du wirklich? Was mache ich, wenn ich es nie schaffe, mich einem Menschen voll und ganz zu öffnen?" Die Rothaarige schüttelt den Kopf „Das hast du bei Louis schon geschafft. Eines Tages wirst du es auch bei einer anderen Person schaffen, davon bin ich überzeugt." Ein Schmunzeln kommt auf meine Lippen „So etwas Ähnliches hat mein Psychologe auch gesagt." „Dann habe ich definitiv recht." Ich seufze leise und nicke dann „Ich hätte sehen müssen, dass du unglücklich bist. Ich bin wohl ein richtiger Blindfisch." „Auch das wird in Zukunft noch besser werden. Und wenn du mir gestattest, werde ich dir dabei helfen."

Fragend sehe ich sie an und warte darauf, dass sie weiterredet. „Wenn du das auch möchtest, würde ich gerne mit dir befreundet bleiben. Du bist eine wirklich nette Person und ich würde dich ungern komplett verlieren." „Ja! Ich würde mich sehr freuen!". Ein Grinsen ziert ihr Gesicht „Dann sollten wir einander etwas Zeit lassen, um die Trennung zu verkraften und anschließend setzen wir uns wieder zusammen. Wäre das okay?" Ich nicke zaghaft, woraufhin auch Zoe nickt „Dann bleibe ich heute Nacht bei euch und stehe Indi bei, wenn das für dich okay ist. Morgen gehe ich dann und schreibe dir, wenn wir uns von meiner Seite aus zusammensetzen können." Ich möchte wieder nur nicken, doch das erscheint mir zu wenig. Schon seit einer Weile fällt mir nichts mehr ein, das ich sagen könnte. Doch jetzt finde ich die richtigen Worte „Tust du mir bitte den Gefallen und nimmst dir die Zeit, die du brauchst? Deine Bedürfnisse sind in unserer Beziehung offensichtlich viel zu kurz gekommen und ich wäre ungern weiterhin der Grund, aus dem du nicht auf dich schaust." Die Rothaarige reißt erstaunt ihre Augen auf und es dauert ein paar Sekunden, bis sie leise kichert „Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du dasselbe tust." „Versprochen." Sie boxt mir leicht auf den Arm und sieht dann zur Tür „Wollen wir zu den anderen zurück?"

Wir gehen zurück ins Wohnzimmer, wo sich sofort vier Augen auf uns richten. Mein bester Freund steht auf und kommt auf mich zu, während meine Schwester Zoe ansieht und auf das Sofa klopft. Meine Ex-Freundin geht zu der Teenagerin, setzt sich neben sie und legt einen Arm um sie „Was schauen wir?" Ich bleibe währenddessen stehen und sehe sie traurig an. Louis legt einen Arm um mich und drückt mich an sich. Ich lege meine Arme um seinen Hals und halte meine Tränen nicht weiter zurück. Der Blondhaarige fährt mit seiner Hand meinen Rücken auf und ab und beruhigt mich damit. Er hält mich so lange fest, bis ich mich von ihm löse und ihn traurig ansehe. Er wischt mir vorsichtig über meine nassen Wangen und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, ehe er mir ins Ohr flüstert „Sollen wir rausgehen?" Ich sehe zu meiner Schwester und merke, dass die anderen mittlerweile einen Film angemacht haben, weshalb ich zaghaft nicke „Aber nur kurz." Mein bester Freund nickt und greift nach meiner Hand, an der er mich in sein Zimmer zieht.

Wir stellen uns ans Fenster und sehen in den mittlerweile dunklen Himmel, an dem immer wieder Raketen zu sehen sind. Im Wohnzimmer sind die Jalousien natürlich unten und der Fernseher ist so laut, dass Indi nichts von draußen hört, doch hier ist es anders. Mein bester Freund sieht mich ernst an „Du kannst stolz auf dich sein. Sich einzugestehen, dass es nicht mehr funktioniert, ist nie leicht." „Ich konnte mich bei ihr nicht ganz fallen lassen. Sie hat mir mehrfach gesagt, dass sie das braucht, aber ich konnte es ihr nicht geben. Ich habe alles zerstört." Mein bester Freund schüttelt sofort den Kopf „Nein, hast du nicht. Du hast es versucht, das zählt doch auch. Es mag nicht geklappt haben, aber in Zukunft wird es klappen. Irgendwann kommt der Mensch, bei dem du dich fallenlassen kannst." Schmunzelnd sehe ich den Blondhaarigen an „Das hat sie auch gesagt. Wer weiß, vielleicht habt ihr recht." „Das haben wir. Ganz sicher."

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