Kapitel 57

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Pov. Louis

Schmunzelnd sehe ich zu meinem besten Freund, der wieder einmal schmollend auf meinem Bett liegt und mir dabei zusieht, wie ich mir die Tasche für einen Tag packe. „Es ist wirklich jedes Mal dasselbe." Jamie dreht sich auf die Seite und sieht mich traurig an „Du gehst ja auch immer wieder weg." Schmunzelnd streiche ich ihm durchs Haar „Du weißt schon, dass ich hier auch irgendwann wieder ausziehen werde, oder?" Er reißt die Augen auf und wird dann noch trauriger. Wie es aussieht, verdrängt er diesen Gedanken. Ich greife nach seiner Hand und sehe ihn dabei ernst an „Du möchtest doch sicherlich irgendwann mit Zoe zusammenziehen oder möchtest dieses Haus wieder für Indi und dich allein haben." Ohne darüber nachzudenken, schüttelt er energisch den Kopf. Ich seufze innerlich und sehe ihn traurig an. Wenn ich nicht wüsste, dass er auf Frauen steht, würde ich mir bei dieser Geste Hoffnungen machen, doch die wäre leider vergebens.

Schnell fange ich mich wieder und stecke dann eine Hose in meine Tasche „Wer weiß, vielleicht zieht ja sogar Zoe bald bei euch ein? Dann musst du keine Angst mehr davor haben, allein zu sein." Der Braunhaarige hebt den Kopf und sieht mich verwirrt an „Du denkst, dass ich Angst davor habe, allein zu sein?" Ich zucke mit den Schultern „Es ist zumindest eine schlüssige Erklärung. Wer weiß, vielleicht irre ich mich auch und du bist unterbewusst in mich verknallt." Mein Gegenüber vergräbt den Kopf in meiner Decke und murrt vor sich hin. Schmunzelnd sehe ich dabei zu, wie er ein leises 'Manchmal wünschte ich, es wäre so' murmelt. Ich stelle meine Tasche auf den Boden und werfe mich dann aufs Bett. Ich lande quer über meinem besten Freund, der erschrocken die Luft einzieht und mich dann verwirrt ansieht. „Keine Sorge, ich bleibe dein bester Freund, selbst wenn ich irgendwann ausziehen werde." Er grinst glücklich.

Nach einer weiteren Unterhaltung mit Jamie darüber, was David und ich geplant haben, mache ich mich schließlich auf den Weg zu ihm. Wie üblich haben wir nichts geplant und wollen den Tag auf uns zukommen lassen. Jamie war mit der Antwort nicht glücklich, doch ich kann nichts anderes tun, als ihm die Wahrheit zu sagen. Ich verstehe seine Angst davor, irgendwann wieder allein zu sein, doch das wird nicht passieren. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem der Angsthase genau das begreift. Erst dann werde ich darüber nachdenken, bei ihm und Indi auszuziehen. Vorher hätte ich kein gutes Gewissen dabei, ihn sich selbst zu überlassen.

Eine Straße weiter komme ich dann bei David an. Ich drücke auf die Klingel und sprinte in den dritten Stock, in dem mir David in einem Handtuch bekleidet die Tür öffnet. Natürlich bleibt mein neugieriger Blick genau dort hängen, was meinen Gastgeber zum Lachen bringt „Wenn du mehr sehen möchtest, musst du es nur sagen." Ich hebe den Kopf und schüttle ihn „Lieber nicht." Der andere tritt zur Seite und murmelt dabei ein 'Schade', ehe er mich zur Begrüßung in den Arm nimmt „Mach es dir gemütlich, ich ziehe mir noch schnell etwas an." Er deutet auf sein Wohnzimmer und verschwindet anschließend in seinem Schlafzimmer.

Ich komme seinen Worten nach und lasse mich auf das Sofa fallen, während meine Tasche daneben landet. Auf dem Tisch steht eine Schale mit Trauben, die ich neugierig mustere. David sagt immer, dass ich mich an allem bedienen darf, doch ich traue mich nicht. Ich möchte ihm schließlich nichts wegessen, weshalb ich meinen Gedanken aufgebe und mich stattdessen auf den Rücken fallen lasse. „Hast du es bequem?" Ich nicke nur und lasse meine Augen dabei geschlossen. Ein plötzlicher Druck auf meinen Körper lässt mich aufschrecken und ich sehe meinen Gastgeber, der dasselbe macht wie ich vorhin bei Jamie. Nur dass er nicht quer, sondern gerade auf mir liegt und mir dabei grinsend ins Gesicht sieht „Du bist wirklich gemütlich." Er hat seine Beine auf meine gelegt und legt sich jetzt mit seinem ganzen Gewicht auf mir ab. Glücklicherweise ist er nicht schwer, weshalb ich es kopfschüttelnd hinnehme „Du musst mir irgendwann einmal erklären, weshalb du das jedes Mal machst." Der andere steht lächelnd auf und zuckt mit den Schultern „Hat sich irgendwie so entwickelt." Schmunzelnd sehe ich ihn an „Bist du sicher, dass du mich nicht einfach verführen möchtest?" Der Schwarzhaarige sieht mich warnend an „Bring mich nicht auf dumme Gedanken, Louis."

Sofort kommt mir wieder das Bild in den Kopf, das sich mir geboten hat, als er mir im Handtuch die Tür geöffnet hat. Innerlich hadere ich mit mir, ob ich das Spiel fortführen soll oder nicht. Ich kann nicht leugnen, dass mir das Bild an der Tür gefallen hat, allerdings würde ich Jamie damit verletzen, wenn ich es tun würde. „Hier, nimm eine Traube." Ich schrecke aus meinen Gedanken auf und sehe David, der mir eine Traube an den Mund hält „Wer isst, denkt weniger nach." Er schenkt mir ein Lächeln und hält mir auch schon die zweite Traube vor den Mund. Ich lehne ab und sehe dann traurig auf den Bezug des Möbelstücks unter mir „Ich würde Jamie verletzen, wenn ich dem nachgeben würde. Das kann ich nicht." David legt einen Arm um mich „Keine Sorge, wir werden es nicht tun." Ich habe vor ein paar Wochen bemerkt, dass David mich mit seiner Art sexuell anzieht. Nach vielem Zögern habe ich es ihm dann gestanden. Er hat sich kurz gefreut, schließlich hat er mir schon vor Monaten gesagt, dass ich dasselbe bei ihm auslöse, doch er hat schnell akzeptiert, dass ich diesen Schritt wegen Jamie nicht gehen kann. Seitdem kämpfe ich gegen dieses Gefühl in mir an. Ich weiß, dass ich es mir schwerer mache, indem ich ihn immer wieder besuche, doch das halte ich aus. Ich fände es schade, David deshalb nicht mehr zu besuchen.

Eben dieser hält mir nun wieder die Traube gegen die Lippen „Mund auf, schließlich habe ich sie extra für dich gekauft." Verwundert sehe ich auf „Für mich?" „Du hast sie beim letzten Mal gern gegessen, also dachte ich, dass ich dir damit eine Freude machen könnte." Er macht eine Pause, in der er mich fröhlich ansieht „Und jetzt mach deinen Mund auf, damit ich dich weiter füttern kann."

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