Kapitel 130

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Pov. David

Louis ist nun endlich bei uns angekommen und legt seinen Arm um den Hals des Fremden. Er sieht ihn wütend an und wartet darauf, ob der andere eine Reaktion von sich gibt. Währenddessen drehe ich Jamie so, dass er mich ansieht und ziehe ihn in meine Arme. Er schmiegt sich sofort an mich, krallt seine Hände in meine Schultern und beginnt damit, am ganzen Körper zu zittern. „Alles ist gut, wir sind bei dir." Ich spüre eine Träne, die auf meiner Schulter landet und vermute sofort, dass es nicht die Einzige bleiben wird.

Louis sieht Jamie kurz prüfend an, nickt mir zu und wendet sich dann wieder dem anderen Mann zu. „Sag mal, machst du das öfter? Du kommst ins Schwimmbad und versuchst hier Menschen abzuschleppen?" Louis Stimme klingt bedrohlich und sein nicht gerade freundliches Lächeln macht die Situation nur schlimmer. Für den Fremden muss es so wirken, als würde er ihm gleich den Kopf abreißen. Und so, wie ich meinen Freund kenne, würde er das am liebsten tun. Der Unbekannte zittert unter Louis Berührung. „Manchmal." Der Blondhaarige nickt sofort. „Das kannst du von mir aus auch jederzeit tun, aber ich würde dich doch bitten, von vergebenen Menschen abzusehen. Ich schätze, dass dir sofort aufgefallen ist, dass mein Partnermensch sehr schüchtern und ängstlich ist. Jamie deshalb auszunutzen, ist alles andere als nett." Das zitternde Häuflein unter Louis Arm zuckt merklich zusammen und nickt dabei. „Tut mir leid." „Schon gut, das konntest du schließlich nicht wissen." Louis nimmt seinen Arm von ihm und sein Gesichtsausdruck wird zeitgleich finster. „Wenn du auch nur noch einen einzigen Blick zu meinem Partnermenschen wirfst, werde ich nicht mehr so nett sein, verstanden?" Wieder nickt der Fremde und geht dann langsam rückwärts. „Hab noch einen schönen Tag!" Louis hebt die Hand und winkt dem Anderen fröhlich zu, was dafür sorgt, dass dieser sich umdreht und die Flucht ergreift.

Der Blondhaarige dreht sich sofort zu mir um und sieht besorgt auf das noch immer zitternde Bündel, das an mich gekuschelt ist. Er sieht zu mir und streckt den Arm aus, um Jamie zu berühren, entscheidet sich dann aber doch dagegen und lässt ihn sinken. Erstaunt sehe ich ihn an und schenke ihm ein dankbares Lächeln, das er sichtlich zögernd erwidert. „Wenn ich dich nicht kennen würde, ich hätte echt Angst vor dir gehabt. Wusste gar nicht, dass du so bedrohlich sein kannst." Mein Gegenüber zuckt mit den Achseln. „Wenn es um Jamie geht, verstehe ich keinen Spaß. Und ich mag es schon gar nicht, wenn irgendwelche Menschen daherkommen und denken, sie könnten Jamies verletzliche Seite ausnutzen." Ich stimme ihm sofort durch ein Nicken zu. „Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich mir den Typen geschnappt. Aber als du da so schön bedrohlich auf uns zugekommen bist, wollte ich ihn dir überlassen." „Wenn du ihn dir zur Brust genommen hättest, hätte ich es danach noch mal getan. Diese Gelegenheit hätte ich mir nicht nehmen lassen. Genau das habe ich Jamie schließlich versprochen." Der Blondhaarige streckt nun doch seinen Arm aus und fährt durch das braune Haar der Person, die noch immer an mich gedrückt dasteht.

Jamie hat sich inzwischen beruhigt und der Griff seiner Finger ist sanfter geworden. Er drückt seinen Kopf ein wenig gegen Louis Hand, bleibt aber trotzdem an meiner Schulter gelehnt. Erstaunt bemerke ich, dass er sich sogar noch enger an mich drückt. Weiß er nicht, dass er noch immer in meinen Armen liegt? Denkt er vielleicht, dass ich Louis bin? Sanft drücke ich den Braunhaarigen von mir. „Jamie, ich bin David, nicht Louis." Die andere Person unterbindet meine Bemühungen sofort und drückt sich wieder an mich. „Ich weiß." Diese zwei Worte schaffen es, mich in den siebten Himmel zu katapultieren. Überglücklich lege ich meine Arme wieder um ihn und drücke ihn an mich. Der Mensch, für den ich Gefühle habe, umarmt mich gerade freiwillig. Kann es etwas Schöneres geben?

Grinsend sehe ich auf, doch meine Miene erstarrt sofort, als ich Louis missmutigen Blick sehe. Ihm gefällt nicht, was gerade passiert. Schnell fange ich mich wieder und sehe ihn auffordernd an. „Entweder du knallst mir eine, oder du umarmst Jamie ebenfalls. Entscheide dich." Der Blondhaarige zieht eine Augenbraue hoch, entspannt sich dann aber endlich. Er drückt sich an Jamies Rücken und legt seine Arme um den Braunhaarigen, und um mich. Sein Kopf landet an dem des Braunhaarigen. Ich nehme meine Arme von Jamies Rücken, um Louis mehr Platz zu geben, und lege sie anschließend um ihn. Zu meinem Erstaunen wehrt dieser sich nicht. Jamie gibt einen zufriedenen Laut von sich, was mir bestätigt, dass wir hier gerade das Richtige tun.

„Ich bekomme keine Luft!" Sofort gehen Louis und ich je einen Schritt zurück und sehen besorgt zu Jamie, welcher nach Luft schnappt. Er fährt sich durchs Haar und grinst dabei vor sich hin. Louis greift nach seiner Hand und sieht ihn besorgt an, „Ist alles in Ordnung?" „Ja, alles wieder gut." Jamie beugt sich zu ihm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Vielen Dank, dass du mich beschützt hast." „Habe ich dir doch versprochen." Mein Lieblingsmensch nickt und wendet sich dann mir zu. Er greift nach meiner Hand und gibt mir einen Handkuss, was mich zum Schmunzeln bringt. „Auch dir vielen Dank, David." „Jederzeit wieder." Er nickt und dreht sich dann zu Louis um, „Ich hätte zwei Bitten." Der Blondhaarige nickt und sieht ihn fragend an, „Worum geht's?" Jamie zappelt ein wenig und hat sichtlich Probleme damit, wie er seine Bitten ausdrücken soll. Er senkt den Kopf und wird dabei knallrot. Ich kann mir denken, was jetzt kommt, und stelle mich emotional auf die kommenden Worte ein. „Möchtest du mein Freund sein?" Seine Stimme wird im Satz immer leiser und ist beim letzten Wort lediglich ein Flüstern. Louis legt seine Arme sofort um die Hüften des anderen und hebt Jamie in die Luft. „Ja! Natürlich möchte ich das!" Jamie krallt sich in die Schultern seines Freundes und sieht geschockt auf den grinsenden Blondhaarigen unter sich. Louis lässt ihn runter und Jamie braucht einen Moment, bis seine Beine nicht mehr wackeln. Glücklich drückt er sich an den Blondhaarigen.

Mein Herz schmerzt durch seine Worte und ich fühle mich, als hätte mir diese Situation mein Leben ausgesaugt. Mein Körper ist schwer und ich bin träge. Trotzdem bringe ich ein Lächeln zustande, das Jamie sichtlich nicht überzeugt, als er zu mir sieht. Er kommt auf mich zu und nimmt meine Hände in seine. „Du bist ein toller Mensch, David. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber aktuell habe ich nur Gefühle für Louis." Er macht eine Pause, senkt dabei den Kopf und wird erneut knallrot. „Ist es verrückt, dass ich mir wünsche, dass sich dich glücklich machen könnte? Dass ich einfach so Gefühle für dich entwickeln könnte, um dir deinen Wunsch zu erfüllen?" Schmunzelnd sehe ich zu der Person vor mir, die mir mit zwei Sätzen wieder Mut gemacht, und mir meine Lebensenergie zurückgegeben hat. Behutsam entnehme ich ihm eine meiner Hände und fahre damit durch seine Haare. „Wer weiß, was die Zukunft bringt. Ich hoffe jedenfalls auf ein kleines Wunder." Jamie hebt den Kopf, schenkt mir ein aufmunterndes Grinsen, und geht dann zu Louis zurück, der ihn sofort wieder in seine Arme zieht. Jamie dreht sich lachend so, dass sein Rücken an Louis Brust gedrückt ist. „Was ist denn deine zweite Bitte?" Sein Gesichtsausdruck flacht ab und er kommt wieder in der Realität an. „Können wir zu den Liegestühlen gehen? Mir ist kalt."

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Was wahre Stärke ausmachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt