Kapitel 83

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Pov. Indigo

Nachdem mein Bruder und sein bester Freund das Zimmer verlassen haben, stupse ich Zoe an „Alles gut?" Sie nickt sofort, hat dabei allerdings eine Träne im Augenwinkel. „Bist du sicher?" „Es war die richtige Entscheidung, auch wenn sie schmerzt." Ich lege meine Arme um ihren Hals und drücke mich an sie, was sie zum Kichern bringt „Sollte ich heute nicht eigentlich diejenige sein, die dich tröstet?" Sie legt ihre Arme um mich und flüstert anschließend ein leises 'Danke' in mein Ohr. Schmunzelnd löse ich mich von ihr, nehme eine ihrer Hände und drücke sie. „Ist alles in Ordnung?" Ich drehe mich zu meiner Klassenkameradin um, die uns fragend mustert. Zoe seufzt leise „Jamie und ich haben uns gerade getrennt." Die Teenagerin reißt die Augen auf und scheint dabei nach Worten zu suchen, ehe sie ein 'Das tut mir leid' über die Lippen bekommt. „Das muss es nicht, wir haben uns im Guten getrennt." Während Zoe endlich wieder ein sanftes Lächeln auf den Lippen hat, hadert Samira noch immer mit sich. Ich beuge mich zu ihr und flüstere ihr ins Ohr „Du musst darauf nichts erwidern, wenn dir nichts einfällt. Ein einfaches Nicken reicht auch." Die Rothaarige sieht mich dankbar an und nickt dann in Zoes Richtung.

Neugierig sehe ich die Gleichaltrige an, welche sich neben mir noch immer nicht ganz beruhigt hat. Sie zappelt etwas und versucht, meinem Blick auszuweichen. „Wieso siehst du mich so an?" „Weil ich gerne wissen würde, was los ist." Die Rothaarige setzt zu einer Erklärung an, bricht diese aber im letzten Moment ab und schüttelt den Kopf. „Möchtet ihr beiden auch einen Tee?" Zoe sieht uns erwartungsvoll an und nachdem wir ihr unsere Wünsche mitgeteilt haben, verlässt sie den Raum. Ich nutze die mir gegebene Chance und konfrontiere Samira erneut „Bitte, rede doch mit mir. Ich habe es dir doch vorhin schon gesagt: Ich lasse nicht mehr locker." Die Teenagerin lässt den Kopf sinken und sieht mich traurig an „Ich weiß nicht, was ich in solchen Momenten sagen soll. Ich hatte noch nie mit einer Person zu tun, die sich getrennt hat und wollte nichts falsch machen." „Das kannst du doch gar nicht." Ich greife nach ihren Händen und sehe sie aufmunternd an „Es ist in Ordnung, wenn du nichts sagt, weil du dir unsicher bist. Aber es ist auch in Ordnung, wenn du etwas sagst und es ist dann falsch. Weder Zoe, noch Jamie, Louis oder ich würden dir dafür den Kopf abreißen. Du musst keine Angst haben, wir sind hier alle nett." Sie sieht mich traurig an und lässt dann den Kopf sinken. Ich lasse eine ihrer Hände los und lege stattdessen einen Arm um sie „Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass wir dich nicht verurteilen. Bitte glaub mir."

Samira hebt langsam den Kopf „Und was ist, wenn ich dir sage, dass ich nie so wirklich gelernt habe, wie ich mit Gleichaltrigen umzugehen habe? Ich werde sicherlich einen Fehler nach dem anderen machen und Sachen sagen, die dich verletzen." „Dann ist es so, damit kann ich leben. Wenn du mich verletzt, dann werde ich es dir sagen. Wir werden darüber reden und danach ist alles wieder gut." „Bist du sicher?" Ich nicke der Rothaarigen zu. Anschließend drückt sie sich an mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ich streiche ihr behutsam über den Rücken und genieße das angenehme Gefühl, das ihre Anwesenheit bei mir auslöst. „Du bist wirklich toll, Indigo." Erstaunt sehe ich auf die roten Haare unter mir, die sich urplötzlich von mir wegbewegen. Die Teenagerin rutscht von mir weg und sieht mich geschockt an „So war das nicht gemein! Ich wollte mich nur bedanken. Mehr war das nicht." Sie legt sich in die andere Ecke des Sofas und kuschelt sich dort in die Kissen. Schmunzelnd rutsche ich zu ihr „Ich gebe dir nur zurück, was du mir gibst. Du bist genauso toll, Samira." Meine Klassenkameradin hebt langsam den Kopf und sieht mich ungläubig an. „Was schaust du denn so? Ich meine das ernst." Die andere Person wird knallrot und zieht sich die Decke über den Kopf. Kichernd rutsche ich zurück auf meinen Platz, da vor der Tür in eben diesem Moment Schritte zu hören sind.

Zoe betritt den Raum und stellt drei Tassen mit dampfenden Flüssigkeiten auf den Tisch, ehe sie mich fragend ansieht. Sie setzt sich zu mir und sieht dabei besorgt zu Samira, die noch immer die Decke über ihrem Kopf hat. Ich drücke mich an sie und sehe sie mit einem Es-ist-alles-in-Ordnung-Blick an. Sie nickt beruhigt und greift dann nach zwei Chipstüten, die sie ebenfalls mitgebracht hat „Paprika oder Barbecue?" Ich greife nach den Paprika-Chips und sehe zu der sich bewegenden Decke „Möchtest du auch welche?" Die Decke wird angehoben und rote Haare kommen zum Vorschein. Samira mustert mich zweifelnd, nickt dann aber und kommt langsam wieder auf mich zu. Sie nimmt sich ein paar Chips und zieht dann wieder die Decke über ihr Gesicht, während wir darunter knackende Geräusche hören. Zoe sieht verwirrt zu meiner Klassenkameradin „Schmecken die Chips im Dunkeln besser?" Die Teenagerin hält kurz inne und nickt dann, was die Erwachsene und mich zum Lachen bringt. Auch unter der Decke hören wir ein Kichern und als sie das nächste Mal gehoben wird, bleibt sie auch unten.

Samira sieht fragend auf die Chipstüte, welche ich ihr auch hinhalte. Sie nimmt wieder ein paar heraus und isst sie dann mit einem nachdenklichen Blick. Sie sieht dabei in den Fernseher, doch sie scheint vom Film nichts mitzubekommen. Nachdenklich sehe ich die Gleichaltrige an und weiß nicht, was ist nun tun soll, als sie sich zu mir umdreht. Sie beginnt zu grinsen und sieht dann zu Zoe „Zoe?" Die Rothaarige dreht sich zu ihr und sieht sie fragend an „Kannst du mir sagen, wenn ich etwas sage, das dich verletzt?" Die Erwachsene nickt sofort „Natürlich." Es gibt eine kurze Pause, ehe sie etwas hinzufügt „Jamie und Louis machen das übrigens auch." Die Teenagerin sieht sie dankbar an und sieht anschließend zu mir „Und würdest du mir helfen, wenn ich nicht weiß, wie ich Sachen ausdrücken soll?" „Jederzeit!"

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