Kapitel 69

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Pov. Indigo

Ein leiser Knall ertönt in der Ferne. Ich zucke zusammen und ziehe mir die Decke über den Kopf. Zitternd liege ich darunter und ziehe Jamies Löwen an mich, den ich vor ein paar Tagen an mich genommen habe. Ich ziehe die Beine an und mache mich so klein, wie es mir möglich ist. Langsam beruhige ich mich. Es ist lange Zeit still, bis dann plötzlich der nächste Knall ertönt. Diesmal ist er deutlich lauter. Panisch springe ich auf, renne aus meinem Zimmer und auf eine Tür zu. Diese reiße ich auf und springe, ohne groß nachzudenken, in das Bett. Ein dumpfer Schmerzenslaut ertönt unter mir, ehe sich zwei starke Arme um mich legen „Alles ist gut, Schwesterchen." Die verschlafene Stimme meines Bruders ist etwas Vertrautes, das mich sofort beruhigt. Ich rutsche von seinem Oberkörper und kuschle mich in seinen Arm. Jamie legt sofort den freien Arm um mich und legt seinen Kopf an meinen „Hast du dich erschreckt." Ich nicke zaghaft, woraufhin mich sein Arm noch fester an sich drückt „Alles ist gut, ich bin für dich da." Ich ziehe den Löwen hervor, der zur Hälfte unter mir liegt, und lege ihn auf meinen Bruder „Ich habe ihn mir geliehen, ohne dich zu fragen. Es tut mir wirklich leid." Jamie kichert leise „Das habe ich schon geahnt. Ich habe ihn an Weihnachten gesucht, und als ich ihn nicht gefunden habe, war ich mir sicher, dass du ihn hast." Ich mache es mir stumm gemütlich, während mein großer Bruder seine Decke über uns beide zieht.

Als es draußen wieder laut knallt, werde ich wach. Panisch springe ich gegen Jamie, welcher wieder seinen Arm um mich legt. Er zieht mich von sich runter und kuschelt sich an mich „Alles wird gut, Indi." Seine Worte beruhigen mich und ich sehe ihn fragend an „Können wir aufstehen?" Mein großer Bruder nickt sofort und macht die Nachttischlampe neben sich an. Langsam setze ich mich auf und sehe dabei den Löwen, der am Bettende liegt. Ich nehme ihn an mich und drücke ihn, was Jamie schmunzeln lässt „Du kannst ihn dir gerne jederzeit ausleihen, wenn du möchtest." „Danke." Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln und steht dann auf „Wollen wir?" Ich tue es ihm gleich und gehe mit ihm aus dem Raum. „Was möchtest du machen?" Ich sehe unsicher durch die dunklen Gänge und deute auf das Wohnzimmer „Schauen wir einen Film?" Mein großer Bruder nickt und legt seinen Arm um mich, während wir unser Wohnzimmer betreten. Ich entscheide mich für einen Film, den ich in meiner Kindheit geliebt habe, und lasse mich auf das Sofa und in Jamies Arme fallen. Er drückt mich an sich und sieht amüsiert mit mir in den Fernseher. „Was macht ihr denn hier? Habt ihr auf die Uhr geschaut?" Erschrocken drehe ich mich um und sehe im Türrahmen einen verschlafen aussehenden Louis stehen. Mein nächster Blick geht zur Uhr, die mir fünf Uhr anzeigt. War vielleicht doch etwas früh. Der Blick des Blondhaarigen gleitet zum Fernseher, und als er den Film erkennt, beginnt er zu strahlen „Den habe ich ewig nicht mehr gesehen!" Er lässt sich zu uns auf das Sofa fallen und legt ebenfalls einen Arm um mich.

Pov. Samira

„Samira, kommst du bitte runter?" Ich höre die Stimme meiner Mutter nur undeutlich, drehe mich murrend auf die andere Seite und ziehe mir die Decke über den Kopf. Gerade als ich beinahe wieder eingeschlafen bin, wird meine Tür lautstark aufgerissen „Fräulein, hörst du schlecht? Deine Mutter hat dich jetzt mehrfach gerufen!" Meine Decke wird mir weggenommen, was den Blick auf das wütende Gesicht meines Vaters freigibt. Ich erhebe mich schlaftrunken und schlurfe aus dem Zimmer. „Ich möchte dich in einer Minute am Küchentisch sehen, Samira! Ansonsten hole ich dich persönlich!" Ich gehe augenblicklich schneller, schließe die Tür des Badezimmers hinter mir und sehe in den Spiegel. Ich sehe aus, als hätte ich seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, was auch der Realität entspricht. Schnell ziehe ich mir meine Kleidung für heute an, mache meine Haare halbwegs ordentlich und sprinte zur Küche. Da die Zeit viel zu kurz war, kommt mir mein Vater auf halbem Weg entgegen und mustert mich mürrisch „Du hast dir nicht einmal die Haare gekämmt. So wirst du mir nicht am Küchentisch sitzen!" Ich nicke nur, drehe um und gehe wieder ins Badezimmer. Ich werfe einen genervten Blick in den Spiegel „Dass er sich wirklich darüber wundert, dass ich es in einer einzigen Minute nicht schaffe, mich umzuziehen und meine Haare zu kämmen. Bin ich etwas Flash?!" Mein Spiegelbild gibt mir natürlich keine Antwort, weshalb ich es seufzend dabei belasse.

Am Küchentisch angekommen sehe ich natürlich wieder das verärgerte Gesicht meines Vaters. Er sagt nichts, mustert mich aber argwöhnisch, während ich mich auf meinen Platz setze. „Möchtest du ein Brötchen, Vater?" Er greift in den Korb, den ich ihm reiche, und wendet sich dann endlich der Marmelade zu. Meine Mutter bedankt sich, als ich auch ihr den Korb reiche, und sieht mich dann fragend an „Hast du heute Nacht wieder nicht schlafen können?" Ich schüttle den Kopf „Leider nicht." Sie sieht mich mitleidig an, während von meinem Vater nur ein „Vielleicht sollte ich dir das Handy wegnehmen, dann könntest du nicht bis nachts mit deinen Freundinnen schreiben." Ich überhöre seine Worte und nehme mir stattdessen selbst ein Brötchen.

Nach dem Frühstück helfe ich meiner Mutter dabei, den Küchentisch abzuräumen. In der Küche stupst sie mich an und reicht mir mein Handy „Er hat schon wieder vergessen, dass er es dir gestern abgenommen hat." Ich nehme es seufzend entgegen und stecke es ein „Er denkt wirklich, dass ich abends noch Zeit für meine Freundinnen habe, wenn er mich den kompletten Abend lernen lässt. Selbst in den Ferien. Wo soll ich die Zeit denn hernehmen?" Meine Mutter sieht mich unschlüssig an „Du weißt doch, dass er es nicht böse meint, Samira." Frustriert lasse ich den Kopf sinken und drehe mich um. Es wäre ein Wunder, wenn meine Mutter meinen Vater auch nur einmal nicht verteidigen würde. „Schatz?" Ich drehe mich wieder zu ihr um und empfange einen besorgten Blick „Weshalb kannst du aktuell denn so schlecht schlafen?" „Ich mache mir Sorgen um jemanden, der mit Silvester nicht klarkommt. Der Person geht es heute richtig schlecht." Die Rothaarige setzt ein sanftes Lächeln auf „Diese Person muss dir viel bedeuten, wenn du wegen ihr tagelang nicht schlafen kannst." Ich verdrehe die Augen „Musst du immer gleich übertreiben?" Schnell drehe ich mich um und verlasse die Küche.

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