Kapitel 55

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Pov. Jamie

Samira sieht ihre Lehrerin verständnislos an „Unser Verhalten gestern? Wir saßen doch nur an unserem Tisch und haben ihnen zugehört! Wollen sie mir die Mitarbeit mit einer weiteren Mitschülerin verbieten, nur weil ich einmal nur aufgepasst habe?" „Nach letzter Woche bin ich mir nicht sicher, ob ihr beiden weiterhin zusammenarbeiten solltet." Samira sieht sie wütend an und meine Schwester zuckt zusammen. Sie sieht mich hilfesuchend an „Jamie, das war wirklich keine Absicht und ganz sicher eine einmalige Sache, das versichere ich dir." Ich nicke ihr zu und sehe die Lehrerin der Mädchen dann besänftigend an „Können sie den beiden nicht noch eine Chance geben? Sie werden sicherlich auch schon den einen oder anderen Fehler gemacht haben." Die ältere Frau schüttelt den Kopf und sieht dann zu Samiras Mutter „Ihre Tochter kann sich in meinem Unterricht nicht benehmen. Ich musste sie schon von ihren Freundinnen trennen, da sie nur getuschelt haben. Ich würde mir wirklich wünschen, dass Samira ein besseres Verhalten an den Tag legt."

Die Angesprochene denkt kurz nach, sieht prüfend zu ihrer Tochter und dann wieder zu ihrer Lehrerin „Ich kann verstehen, dass sie Samira von ihren Freundinnen getrennt haben. So ungern ich es zugebe, Sie sind nicht die erste Lehrkraft, die mich darüber informiert, dass meine Tochter nicht aufpasst, wenn die anderen mit ihr in einer Gruppe sind. Davon abgesehen habe ich noch keine Beschwerde darüber bekommen, dass Samira nicht aufpassen würde. Ich kenne ihre Noten und wenn Sie ehrlich sind, müssen sie zugeben, dass sie ordentlich mitarbeitet, viel lernt und sich gut verhält. Zumindest haben sie sie beim letzten Elternabend noch für ihre Mitarbeit gelobt. Ich fände es wirklich unfair, die Mädchen wegen eines misslungenen Versuches hart zu bestrafen." Ich denke über ihre Worte nach und habe einen Einfall „Frau Hermann?" Die Lehrerin dreht sich zu mir um und sieht mich fragend an. „Wir haben doch vorhin darüber gesprochen, dass meine Schwester Hilfe in Chemie braucht. Wenn ich das richtig verstehe, scheint Samira eine engagierte Schülerin zu sein, die Indigo einiges beibringen könnte. Halten Sie es nicht auch für sinnvoll, dass die Mädchen zusammenarbeiten?" Ich mache eine kunstvolle Pause, in der sie nachdenken kann „Sollte das Verhalten der Mädchen kein einmaliger Ausrutscher gewesen sein, kann ich absolut verstehen, dass Sie ihnen die Zusammenarbeit verbieten. Allerdings sehe ich in dieser Zusammenarbeit eine Chance für meine Schwester, die ich ihr gern ermöglichen würde."

Samiras Mutter sieht mich lächelnd an und nickt dann „Herr Winter hat recht. Sollte meine Tochter diese Aktion wiederholen, ist eine Strafe absolut angemessen. Doch wenn es wirklich unabsichtlich war, können diese Mädchen voneinander profitieren, das wäre eine gute Gelegenheit für die beiden." Frau Hermann denkt über unsere Worte nach und nickt dann widerwillig „Ich bin noch immer nicht überzeugt, aber Sie haben recht. Die Mädchen haben eine zweite Chance verdient." Sie wendet sich an die Teenager „Wenn ihr beiden noch einmal Quatsch macht, kann ich euch versprechen, dass ihr die Strafarbeiten danach nicht mögen werdet." Die beiden nicken sofort und Indi sieht sie dankbar an „Vielen Dank."

Wir werden aus dem Klassenzimmer entlassen und Samira geht sofort mit ihrer Mutter den Gang entlang. Ich folge ihnen, da ich mich noch bedanken möchte. Als ich näherkomme, höre ich ihr Gespräch „Was ist der wahre Grund dafür, dass du zu spät gekommen bist?" Samiras Mutter seufzt leise „Dein Vater hat mich angerufen. Anscheinend hat ihm das Essen nicht geschmeckt und ich musste ihm etwas Neues bringen. Es tut mir wirklich leid, Samira." Die Teenagerin nickt traurig und fällt ihrer Mutter dann um den Hals „Du bist gekommen und hast uns geholfen, vielen Dank." Ihre Mutter beginnt zu grinsen und streicht der Jüngeren eine Strähne hinters Ohr „Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin."

Unsicher gehe ich auf die Frauen zu und als sie mich sehen, verstummen sie. Die Ältere schenkt mir ein sanftes Lächeln „Herr Winter, was können wir für sie tun." Ich erwidere die freundliche Geste und bleibe vor den beiden stehen „Ich wollte mich dafür bedanken, dass sie meiner Schwester aus der Patsche geholfen haben. Meine Schwester hat einen Fehler gemacht, der sicherlich nicht wieder vorkommen wird." Die Frau nickt sofort „Ich bin mir sicher, dass meine Tochter ihren Fehler auch nicht wiederholen wird. Eigentlich ist sie sehr zuverlässig und gewissenhaft. Ich bin mir sicher, dass die Mädchen voneinander profitieren können." Bei ihren Worten wird mir klar, dass sie die Wahrheit nicht kennt. Trotzdem nicke ich und sehe zu Indi, die sich an meinen Arm drückt „Ich bin mir sicher, dass du etwas von Samira lernen kannst. Sie scheint gute Noten zu haben, das könnte dir in Chemie nicht schaden." Als ich einen bösen Blick von ihr ernte, grinse ich versöhnlich. Die Teenagerin lässt den Kopf sinken und nickt dann „Du hast recht, aber Chemie ist einfach nicht meins. Es ist langweilig, anstrengend, gefährlich und macht keinen Spaß." Samira beginnt zu kichern „Das Mädchen, das sich im Kletterpark auf die höchsten Parcours traut, hält Chemie für gefährlich. Das wird mir auch weiterhin ein Rätsel bleiben." Die Braunhaarige hebt den Kopf und zuckt mit den Schultern „Im Kletterpark bin ich gesichert. Wenn uns der Chemiesaal um die Ohren fliegt, sind wir tot." Die andere schüttelt den Kopf „Ich sage es dir gern immer wieder: Frau Hermann weiß, was sie uns gibt. Da wird nichts passieren."

Meine Schwester sieht sie ungläubig an und sieht anschließend zu mir „Jamie, gehen wir ein Eis essen?" „Ein Eis? Wofür möchtest du ein Eis? Ich hatte gerade ein Gespräch mit deiner Lehrerin, nachdem du mir eine Strafarbeit verschwiegen hast. Ein Eis gibt es jetzt sicherlich nicht." Die Jüngere lässt den Kopf sinken und kuschelt sich dann wieder an meinen Arm „Gehen wir dann wenigstens noch ein wenig spazieren?" „Ja, machen wir."

Wir verabschieden uns von den beiden Frauen und verlassen dann das Schulgebäude. Meine Schwester holt tief Luft „Das ist besser gelaufen, als ich dachte." Ich lege einen Arm um sie „Ich dachte wirklich, dass dir Frau Hermann gleich den Kopf abreißt." „Ich auch." Sie legt ebenfalls einen Arm um mich „Du und Samiras Mutter habt uns gerettet." Schmunzelnd sehe ich sie an „Es ist unsere Aufgabe, euch beide zu beschützen. Das werde ich auch immer tun, Indi." Meine Schwester grinst breit und kuschelt sich dann wieder an mich. „Hast du bemerkt, dass Samira nett zu dir war? Sie scheint sich verändert zu haben, seitdem wir mit ihr im Kletterpark waren." Meine Schwester sieht auf und zuckt mit den Schultern „Ich verstehe sie nicht wirklich. An manchen Tagen sieht sie mich nicht an, an anderen nimmt sie die Schuld auf sich. Ich verstehe es nicht." „Wer weiß, vielleicht werdet ihr beiden irgendwann Freunde." Die Jüngere bleibt stehen, stemmt die Hände in die Hüften und sieht mich geschockt an „Diese hochnäsige Zicke und ich? Niemals!"

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Was wahre Stärke ausmachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt