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Pov. Jamie
Aus dem Augenwinkel sehe ich zu Louis, der sich gerade mit David unterhält. Die beiden sind seit Minuten ununterbrochen am Reden und dabei lachen sie viel. Ich verstecke mein Gesicht hinter Lydia, wodurch die anderen nicht bemerken, dass ich die beiden beobachte. Jedes Mal, wenn sie lachen, sinkt meine Stimmung und bei jeder Berührung, welche die beiden austauschen, werde ich immer trauriger. Wieso verstehen sie sich nur so gut? Wie gut ist ihre Freundschaft? Was tun sie, wenn Louis David besucht? Sind sie vielleicht sogar zusammen? Fragen über Fragen gehen mir durch den Kopf und jede einzelne lässt diesen rauchen. Ich verstehe nicht, weshalb ich David gerade am liebsten von meinem besten Freund wegzerren würde, oder weshalb ich Louis gerade gern aus dem Laden ziehen würde. Die beiden sind doch nur gute Freunde, oder? Frustriert wende ich den Blick ab und spüre im selben Moment eine Hand auf meinem Arm. Erschrocken zucke ich zusammen und sehe zu Zoe, die mich besorgt ansieht „Ist alles okay? Du sprichst nicht mit uns." Ich nicke sofort und sehe sie dabei entschuldigend an „Ich war mit den Gedanken woanders. Worum geht es denn gerade?"
Zoe lächelt mich erleichtert an und deutet dann auf meinen Kollegen „Leo hatte gestern ein Date." Ich drehe meinen Kopf so, dass ich an Lydia vorbeischauen kann und sehe dann neugierig zu Leo „Wie wars denn?" Er zuckt mit den Schultern „Wird Zeit für einen neuen Versuch. Diesmal wieder mit einer Frau." Lydia beginnt zu kichern „Du und deine abwechselnden Dates. Denkst du wirklich, dass du damit Erfolg haben wirst? Du könntest auch einfach das Geschlecht anschreiben, das du gerade interessant findest, anstatt immer zu tauschen, wenn ein Date mies war." Der andere zuckt mit den Schultern „Zeig mir jemanden, den ich interessant finde, dann gehe ich deinem Vorschlag nach." Er seufzt laut und rührt dann in seiner Tasse „Durchs Abwechseln ermutige ich mich selbst dazu, nach einer weiteren Person zu suchen. Ich bin mittlerweile so frustriert, dass ich am liebsten aufgeben würde." Verständnislos sehe ich ihn an „Wieso tust du es dann nicht? Single zu sein hat auch seine Vorteile." Von rechts bekomme ich einen Schlag gegen die Schulter. Zoe hat eine Augenbraue hochgezogen und sieht mich tadelnd an. „So war es doch nicht gemeint." Die andere setzt ein breites Lächeln auf „Ich wollte dich nur ärgern." Ich schüttle schmunzelnd den Kopf und sehe dann wieder zu Leo, der sich unser Verhalten lachend angesehen hat „Das Problem ist, dass ich gern einen Menschen an meiner Seite hätte. Das Daten ist frustrierend und ich habe aktuell kein Glück, aber ich glaube fest daran, dass irgendwann der richtige Mensch dabei sein wird."
Bevor ich etwas erwidern kann, hören wir ein zaghaftes Klopfen an der Glasscheibe. Wir alle drehen uns um und ich erkenne meine Schwester, die uns alle unsicher ansieht. Auch Zoe erkennt sie, springt auf und geht ein paar Schritte auf die Scheibe zu. Sofort beginnt meine Schwester zu grinsen und winkt ihr fröhlich zu „Jamie, es ist deine Schwester." Lydia steht von meinem Schoß auf, wodurch ich aufstehen und ebenfalls zur Glasscheibe gehen kann. Die Jüngere sieht mich entschuldigend an und zeigt mir mit Handzeichen, dass sie mit mir reden muss. „Leo, kannst du sie reinlassen?" „Bin schon dabei." Ich sehe mich um und merke, dass der andere schon an der Tür steht. Ich zeige meiner Schwester, dass sie zur Tür gehen soll und gehe ebenfalls dorthin. Zoe ist mir gefolgt und die Jüngere fällt ihr sofort in die Arme, nachdem sie den Laden betreten hat. Auch Louis steht mittlerweile hinter uns und sieht sie fragend an „Was machst du denn hier, Indi?" Die Braunhaarige fällt auch ihm um den Hals und hängt sich anschließend an mich. Dabei macht sie keine Anstalten, mich wieder loszulassen, während sie die Frage meines besten Freundes beantwortet „Ich muss mit Jamie reden." Die anderen nicken verstehend und gehen zurück an den Tisch, um uns Zeit für uns zu geben. Ich löse vorsichtig Indis Arme von meinem Hals und sehe sie dann fragend an „Du bist doch noch nie hier aufgetaucht, ist etwas passiert?"
Ich habe meiner Schwester schon oft angeboten, hier vorbeizuschauen, doch sie hat sich bisher geweigert, da sie mir Zeit mit meinen Freunden geben wollte. Dass sie nun hier steht, bedeutet vermutlich nichts Gutes. Auch der zerknirschte Gesichtsausdruck, den die Jüngere mittlerweile im Gesicht hat, bestätigt meine Vermutung. „Frau Hermann möchte dich sprechen." „Deine Chemielehrerin? Wieso denn?" Die Teenagerin nimmt die Hände hinter den Rücken und senkt den Kopf „Es kann sein, dass ich bei einem Experiment letzte Woche Mist gebaut habe." Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe sie fragend an „Du und Mist bauen? Ich dachte, du hast Angst vor Experimenten." „Hab ich ja auch. Ich wollte Samira zeigen, dass ich keine Angst habe und habe dabei eine Flüssigkeit reingekippt, durch die unser Experiment plötzlich geraucht hat. Zur Strafe mussten wir beide unser Aufgabenblatt mit der Hilfe eines Buches ausfüllen und wurden aus dem Unterricht geworfen." Ungläubig sehe ich das Mädchen vor mir an, das einem Häuflein Elend gleicht „Wann wolltest du mir das sagen?" „Ich hatte gehofft, dass Frau Hermann es bei einer Strafarbeit belässt und du nichts davon erfahren musst." „Indi, du kannst so was doch nicht einfach vor mir geheim halten! Eine Strafarbeit ist eine Sache, aber bei einer Lehrerin wie Frau Hermann musst du mir das schon sagen!" Ich fahre mir durch die Haare und denke daran, dass uns Indigos Chemielehrerin schon beim ersten Elternabend klargemacht hat, dass sie liebend gern Gespräche mit den Eltern der Kinder führt, die sich nicht benehmen können.
Meine Schwester hebt endlich den Kopf und hat dabei eine Träne im Augenwinkel „Ich weiß. Ich hatte einfach gehofft, dass ich dich damit nicht auch noch beunruhigen muss. Du musst mir bitte glauben, dass es das einzige ist, das ich dir nicht erzählt habe. Ich lüge dich sonst nicht an!" Die Jüngere sieht aus, als würde sie jeden Moment weinen, weshalb ich sie in meine Arme ziehe. Ich weiß, dass meine kleine Schwester niemand ist, der mich anlügt, weshalb ich ihr glaube, dass es eine einmalige Sache war. Sie beginnt in meinen Armen sofort zu schluchzen und drückt sich fest an mich. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hat, murmelt sie gegen meine Brust „Frau Hermann hat heute gesagt, dass du morgen um 13 Uhr in der Schule sein sollst. Sie möchte ein Gespräch mit dir und Samiras Eltern führen."
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Was wahre Stärke ausmacht
RomanceStärke - Was ist das überhaupt? Bedeutet es, dass ein Mensch nicht weinen darf? Dass er sich für andere zusammenreißen muss? Dass er seine Stärke regelmäßig unter Beweis stellen muss? Ich versuche all das Tag für Tag, doch ich schaffe es nicht mehr...