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Pov. Indigo
Nachdem wir unseren Einkauf bezahlt haben, machen wir uns auf den Heimweg. Dabei unterhalten wir uns ausgelassen und Louis und Jamie haben jeweils einen Arm um mich gelegt. In der Ferne ertönt immer mal wieder ein Knall, woraufhin ich zusammenzucke. Durch die starken Arme der beiden Erwachsenen, die mir das Gefühl von Geborgenheit geben, komme ich glücklicherweise recht gut damit klar. Wir machen auf unserem Heimweg noch einen Abstecher bei Louis, welcher sein Raclette holt, wodurch unser Heimweg deutlich länger wird. Als wir dann endlich in unserer Straße ankommen und ich unsere Haustür sehe, atme ich erleichtert auf. Ich werde mich gleich auf unser Sofa schmeißen, mich in meine Lieblingsdecke einwickeln und mich dabei an Jamie kuscheln. „Jamie!" Eine junge Frau mit roten Haaren winkt uns zu. Sie steht neben der Haustür und sieht uns erfreut entgegen „Ich habe mich schon gefragt, ob etwas passiert ist." Zoe kommt uns entgegen und fällt Jamie um den Hals „Wieso schaust du denn nicht auf dein Handy?" Mein großer Bruder tastet seine Hosentaschen ab und sieht dann zum Haus „Das habe ich vermutlich zu Hause vergessen, tut mir leid." Zoe zieht einen Schmollmund „Und mich hast du auch vergessen?" Der Braunhaarige sieht sie entschuldigend an und legt seinen freien Arm um sie „Tut mir leid, das war alles spontan."
Zoe kichert leise und sieht dann zu mir „Und wie geht es dir? Ist Silvester sehr schlimm?" Ich nicke zaghaft. „Wenn du möchtest, können wir dich gleich gemeinsam ablenken." „Das wäre toll." Sie lächelt erfreut und sieht dann zu Louis „Was ist denn in deiner Tasche?" „Zutaten für ein Raclette heute Abend. Indi hat es sich gewünscht." „Ich hoffe, ihr habt Käse, Paprika und Mais bekommen?" Während der Blondhaarige anfängt, den Inhalt seiner Tasche aufzuzählen, sehe ich nachdenklich zur Freundin meines Bruders. „Zoe, können wir gleich reden?" Die Rothaarige dreht sich zu mir um und nickt sofort „Natürlich, jederzeit."
Nachdem wir das Haus betreten haben, ziehe ich Zoe zu meinem Zimmer, während die anderen beiden unsere Tasche ausräumen. Sie setzt sich an meinen Schreibtisch und sieht mich erwartungsvoll an, während ich nervös mit einer Haarsträhne spiele. „Was möchtest du mir denn sagen?" Ich lasse die Strähne frei und sehe sie traurig an „Bist du glücklich mit meinem Bruder?" Die andere Person reißt die Augen auf und sieht mich verwirrt an „Wie kommst du denn jetzt darauf?" Ich seufze leise „Weil ich mitkriege, dass ihr beiden nicht das macht, was verliebte Paare normalerweise machen." „Indi, verliebte Paare verhalten sich unterschiedlich. Es gibt kein richtig oder falsch." Ich lasse den Kopf sinken und seufze dabei wieder „Das weiß ich doch. Ihr beiden seht einfach eher wie gute Freunde aus. Daran ist natürlich auch nichts auszusetzen. Ich merke einfach, dass mein Bruder sich nicht überwinden kann, einen Schritt weiterzugehen und du versuchst es mit aller Kraft. In letzter Zeit sind deine Bemühungen weniger geworden und ich habe einfach das Gefühl, dass du es gerade als einzige versuchst."
Ich mache eine Pause und sehe dann vorsichtig auf. Zoe läuft gerade eine Träne über die Wange, welche sie nun schnell wegwischt „Es erstaunt mich immer wieder, wie aufmerksam und erwachsen du bist. Wenn es aber um dich geht, bist du blind dafür." Sie macht eine Pause und legt mir eine Hand auf die Schulter „Du hast recht, Jamie und ich sind in manchen Punkten verschieden. Ich unterstütze und helfe deinem Bruder, wo ich nur kann. Ich habe die Hoffnung, dass er irgendwann auftaut und dass wir irgendwann den nächsten Schritt gehen können. Ich weiß, dass er dazu in der Lage ist, die Frage ist nur, ob ich die Person sein werde, mit der er diesen Schritt geht." Sie wischt sich wieder eine Träne aus dem Augenwinkel und setzt dann ein tapferes Lächeln auf. Ihre Worte machen auch mich traurig, weshalb ich mir ebenfalls eine Träne aus dem Augenwinkel streiche „Wieso fragst du dich, ob du die Person sein wirst, mit der er diesen Schritt geht? Er ist doch schon sehr stark aufgetaut und du hast ihm schon sehr geholfen."
Zögernd sieht mich die Rothaarige an „Das stimmt, aber es waren nur kleine Schritte. Versteh mich bitte nicht falsch, die kleinen Schritte sind sehr viel wert, aber sie bringen uns als Paar nicht weiter. Du wirst mich jetzt sicher für verrückt halten, aber ich denke eher, dass es Louis schaffen wird?" „Louis? Jamie steht doch nicht auf Männer." Erneut seufzt Zoe leise „Hast du dir einmal angesehen, wie die beiden miteinander umgehen? Ich weiß, dass Jamie nicht in Louis verknallt ist, aber die beiden haben eine Bindung zueinander, die Jamie und ich vermutlich niemals erreichen werden. Louis ist die treibende Kraft, die deinen Bruder so stark verändert hat, nicht ich. Wenn es jemand schafft, dass Jamie irgendwann bereit für eine Beziehung ist, dann ist es Louis." Während sie das sagt, laufen ihr Tränen die Wange hinab. Schnell reiche ich ihr ein Taschentuch, welches sie dankend annimmt „Ich denke darüber seit Tagen nach, aber es einmal laut auszusprechen, macht es so viel realer."
Ich nehme sie in den Arm und lege meinen Kopf an ihren „Ich bin immer für dich da, ganz egal wie du dich entscheidest." Die Rothaarige drückt mich kurz und murmelt dabei ein „Du bist die beste kleine Schwester, die ich mir vorstellen kann, Indi. Ich danke dir." Sie lässt mich los und sieht mich dabei glücklich an „Ich werde mir Gedanken darüber machen, wie es mit Jamie und mir weitergeht. Noch möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben, aber ich weiß nicht, wie lange es sich noch rentiert, dieser Hoffnung nachzugehen. Es wird sich auf jeden Fall etwas ändern, die Frage ist nur was." Sie streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und sieht mich dann fragend an „Hast du vielleicht zwei Taschentücher für uns?" Ich krame in einer Schublade und hole ein Paket hervor, welches ich der Freundin meines Bruders reiche. Sie zieht mit zittrigen Fingern zwei Tücher heraus und reicht mir eines davon. Ich nehme es entgegen und tupfe damit die Tränen weg, die sich noch auf meiner Wange befinden.
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Was wahre Stärke ausmacht
RomanceStärke - Was ist das überhaupt? Bedeutet es, dass ein Mensch nicht weinen darf? Dass er sich für andere zusammenreißen muss? Dass er seine Stärke regelmäßig unter Beweis stellen muss? Ich versuche all das Tag für Tag, doch ich schaffe es nicht mehr...