Kapitel 10

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( S a i n t )

An diesem Abend war der Sonnenuntergang in Barcelona besonders schön. Der Himmel leuchtete in seinen wärmsten Farben, das Meer spiegelte ihn, so gut es konnte. 

Die Saison hatte begonnen und die Straßen waren voller Touristen, auf dem Weg in das nächstgelegene Restaurant. Auch seine Bar füllte sich langsam mit Gästen, die Tapas bestellten und die frühe Happy Hour so gut es ging ausnutzen wollten. 

Saint stand in seinem Büro in der oberen Etage des Gebäudes und zog sich seinen schwarzen Hoodie über, als Asher durch die Tür trat. 

"Ich habe die wichtigsten Leute informiert", berichtete er. Asher trug ebenfalls dunkle Kleidung, schaute ihn nachdenklich an. "Bist du dir sicher, dass du Silas nichts sagen willst?" 

Er hatte ihm verboten, ihn in New York damit zu stören, hatte Silas auch so schon eine Menge zu tun. Außerdem war das hier seine Bar - nur seine Bar - und damit nichts, worüber er informiert werden musste. 

"Jap", antwortete er knapp, sah Asher nicht an. Den ganzen Tag schon versuchte er seine Wut zu zügeln, doch das war gar nicht so einfach für jemanden, der das genaue Gegenteil gelernt hatte. Lass es raus, die Leute haben es verdient. 

Asher bekam eine Nachricht von einem der Kellner, dass Eric die Bar betreten hatte. "Er ist da", informierte er Saint. Dieser nahm den Baseballschläger von seinem Schreibtisch, warf ihn hoch und fing ihn mit der anderen Hand auf. 

"Gehen wir", sagte er als er an Asher vorbei ging. Asher, der diese Action von ganzem Herzen liebte, lächelte als er die Tür schloss, um Saint zu unterstützen. 


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( L o u i s a )

Mein Handy weckte mich mitten in der Nacht. Es war immer auf laut, falls ich einen Anruf von Eric bekam. 

Der Ton riss mich aus meinem Tiefschlaf. Müde und benommen schaute ich mich um, bis ich verstand, was genau mich geweckt hatte. 

Ich griff nach meinem Handy auf dem Nachttisch, der Bildschirm leuchtete mir viel zu hell entgegen. 

Ich hatte eine Nachricht von einer Unbekannten Nummer. Irritiert rieb ich mir die Augen, entsperrte mein Handy und öffnete sie. 

Wie viele Minuten ich damit verbracht hatte, auf mein Handy zu starren, wusste ich nicht. Ich war wie versteinert, als sich das Video immer und immer wieder vor mir abspielte. Geschockt und irritiert legte ich eine Hand auf meinen Mund, drückte erneut auf Play. 

Es war ein Video von Eric, jemand hatte es durch einen Zaun gefilmt. Drei maskierte Personen standen um ihn herum. Einer hatte einen Baseballschläger in der Hand, ein anderer eine Stahlkette und ein weiterer spielte mit einem Feuerzeug herum. 

Sie umkreisten ihn, sagten etwas, dass man auf dem Video nicht verstand. Erst nach einer Weile realisierte ich, dass es der Hinterhof der Bar war, auf dem sie standen. Genau da, wo das schlimmste passiert war... 

Der mit dem Baseballschläger holt aus - dann ein Cut. 

"He won't hurt you anymore, dear"

Fünf Sekunden später geht das Video weiter. Ich kann mir zwar denken, was passiert ist, doch ich kann nichts erkennen, das Szenario wurde verschwommen. Ich kann nur eine Stimme hören, nämlich die von Eric. Schmerzerfüllt und keuchend verspricht er, so etwas nie wieder zu tun. 

Er verspricht, die Stadt zu verlassen und nie wieder einen Fuß in dieses Land zu setzen. Dass er die Wohnung nicht noch einmal betreten wird und dann beteuert er, dass er die Drohung, die ihm gegenüber ausgesprochen wurden, verstanden hat. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt