Kapitel 35

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( S a i n t )

Durch die ungebetenen Gäste fand der Abend ein rasches Ende. Die anderen waren auf dem Weg zur Villa, Saint und Louisa saßen in seinem Wagen zurück zu ihm. 

Seit dem die Typen weg waren, hatte sie kaum ein Wort gesprochen. Sie sah Saint nicht in die Augen, ihr Blick war starr aus dem Fenster gerichtet. 

"Lou, es tut mir Leid, dass du das heute miterleben musstest", Saint unternahm einen weiteren Versuch, mit ihr zu sprechen, doch sie gab bloß ein nachdenkliches Brummen von sich. 

Innerlich brodelte es in ihm. Jemand hatte es gewagt, in ihre Privatsphäre einzudringen und sie indirekt zu bedrohen. So etwas war seit Jahren nicht mehr passiert. 

Genau dann, wenn er anfing, sich wirklich zu Hause zu fühlen... 

Als sie sein Haus betraten, lief Louisa in das Schlafzimmer. 

Saint ging davon aus, dass sie sich umziehen wollte, legte in Ruhe seine Uhr, seine Ringe ab und lockerte sein Hemd. Ein merkwürdiges Geräusch ließ ihn hellhörig werden und er lief los, um nach ihr zu sehen. 

Louisa, die eine Sporthose und ein weites Shirt trug, kniete vor ihrem Koffer. 

"Was tust du da?", fragte er und sie zuckte zusammen, schien ihn vorher nicht bemerkt zu haben. 

"Packen", antwortete sie leise. 

Saint schaltete das Licht auf seiner Seite des Bettes ein. "Warum packst du jetzt? Du hast morgen noch genug Zeit"

"Nein", sie stand auf und sah ihn mit einem wütenden, enttäuschten Blick an. "Ich möchte jetzt gehen"

Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Es war verständlich, dass sie aufgewühlt war, doch mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet. 

"Lou, es ist mitten in der Nacht. Lass uns drüber sprechen, was gerade passiert ist"

Sie schnaubte verachtend auf. "Was genau meinst du denn: Dass irgendwelche mir vollkommen fremde und anscheinend gefährliche Typen meinen Namen kannten oder dass der Baseballschläger, mit dem Eric zusammengeschlagen wurde, in deinem Schrank steht?"

Ein furchtbares Gefühl überkam ihn, sein Magen zog sich zusammen. 

"Was?", fragte er automatisch, doch sie fauchte ihn an, sie nicht weiter anzulügen. Tränen der Wut liefen ihr über ihr Gesicht. 

"Du hast ihn zusammengeschlagen und mir das Video geschickt" 

Saint setzte sich auf den Bettrand, fuhr sich nachdenklich über sein Kinn. Er hatte wirklich vorgehabt, es ihr zu sagen, doch das würde sie ihm nicht mehr glauben. 

"Das stimmt", bestätigte er, schaute auf den Boden. 

"Auch wenn ich das ganze Video nicht kenne, kann ich mir vorstellen, wie schlimm es gewesen sein muss", Sie schaute aus dem Fenster in die Nacht hinaus, ihre Arme vor der Brust verschränkt. "Warum hast du das getan?" 

Saint versuchte es ihr zu erklären. Er berichtete von dem Überwachungsvideo und wütend er gewesen war. Zunächst hatte er gar nicht gewusst, dass sie darauf zu sehen war, Asher hatte ihn darauf aufmerksam gemacht. 

Er wollte Eric dafür bestrafen. 

"Und Asher war auch dabei?", fragte sie ohne ihn anzusehen. 

"Ja"

"Wer noch?" 

Saint seufzte. "Oliver"

Lou wischte sich die Tränen von ihren Wangen. "Toll, dann wissen alle Bescheid... alle wissen es, außer Matteo, richtig?" 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt