Kapitel 11

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Danke für euren Support zu der neuen Geschichte. Es ist so schön eure Kommentare zu lesen und es motiviert mich mehr, als ihr denkt 💗

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( S a i n t )

Oliver hatte das Telefonat genau richtig eingeordnet und die Dringlichkeit verstanden, seinen Fehler damit wieder gut zu machen, einen außerordentlich guten Barkeeper zu finden, der Eric ersetzen würde.

In Barcelona war das nicht einfach. Viele bewarben sich auf diese Stellen, ohne große Vorkenntnisse oder waren das genaue Gegenteil - so qualifiziert, dass sie ein Gehalt verlangten, das lächerlich war.

Doch die Leute in der Küche und hinter der Theke waren es, die in der Gastronomie den Unterschied zwischen Erfolg und Insolvenz machten.

Saint hatte den neuen - sein Name war Polo - selbst eingearbeitet. So konnte er sich ein gutes Bild von ihm machen und sicher gehen, dass Polo verstand, wer der Inhaber war.

Nach der Einarbeitung ging er zurück in sein Büro. Saint gab die Bestellungen für Getränke, Lebensmittel und Inventar selbst auf. Er behielt gerne den Überblick darüber und nur, wenn es nicht anders ging, gab er diese Aufgabe an Oliver ab.

Ursprünglich hatte er vor, auch Javier in diese Aufgabe einzubringen, doch den Plan hatte er zunächst auf Eis gelegt. Die Wut über das, was passiert war, brannte immer noch in ihm.

Um Punkt 20 Uhr klopfte es leise an seiner Tür.

Saint schloss seinen Laptop und atmete durch, schob seine negativen Gedanken beiseite. Er wollte ihr gegenüber so freundlich wie möglich auftreten, hatte er keine Ahnung, in was für einem Zustand sie war.

Louisa öffnete vorsichtig die Tür und in dem Moment, in dem sich ihre Augen trafen, schluckte Saint schwer.

Bis auf die Sequenz in dem Video hatte er sie noch nie gesehen. Louisa war einen Kopf kleiner als er und hatte langes, dickes Haar, dass ihr in Wellen über die Schultern fiel. Ihre hellbraunen Haare passten perfekt zu ihren großen, grünen Augen. Auf ihren ausgeprägten Wangenknochen waren wenige, leicht schimmernde Sommersprossen zu sehen.

Sie verzog ihre vollen Lippen zu einem verlegenen Lächeln.

"Hi, ich bin Louisa", sagte sie und kam auf ihn zu. Ein wenig verzögert bemerkte er, dass sie seine Hand ausgestreckt hatte.

Er stand auf, um sie zu begrüßen. "Saint, freut mich, Louisa", er sah ihr direkt in die Augen während er sprach und es gab so viel, dass er noch sagen wollte.

Sie nahm ihm gegenüber Platz und gemeinsam sprachen sie über ihre Ideen, die er als ziemlich gut empfand. Für einen kleinen Moment war er unsicher, ob sie ihn anhand des Videos erkennen würde, doch er hatte so gut es geht versucht, das Risiko zu reduzieren.

"Die Idee mit dem Sonnenaufgang ist ziemlich gut", sagte er. Louisa schaute zu Boden, während er sprach und ihm entging nicht, wie sie sich ständig nervös über ihren Oberarm fuhr.

Ihre Augen waren gerötet, sicher hatte sie heute geweint.

Saint presste den Kiefer zusammen, als die Wut versuchte sich ihren Weg über die innere Blockade, die er aufgebaut hatte, freizumachen.

Dann schluckte Louisa schwer. "Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hier bekommen habe", begann sie und Saint wollte das Aber nicht hören. Er lehnte sich gespannt zurück und verschränkte die Hände.

"Ich weiß nur nicht, ob ich in Zukunft noch für dich arbeiten kann"

Irritiert zog Saint eine Augenbraue in die Höhe. Shit, hatte sie ihn doch erkannt? War Eric etwa zurückgekommen?

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt