Kapitel 34

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( L o u i s a )

Es war bereits dunkel draußen, durch die Boxen dröhnte Musik als Saint und Melody die Torte für Emma hervorholten. 

Sie hielt beide Hände vors Gesicht und fing an zu weinen, weil sie so gerührt war - und vermutlich weil die Schwangerschaftshormone ihr Übriges taten. 

Die Torte war wunderschön. Dreistöckig und weiß mit einem Marzipan-Muster aus Dingen, die man für Kinder benötigte: Babybody, Bälle, eine Rassel... 

"Vielen Dank, Leute. Das war wirklich nicht nötig", schluchzte Emma, während Oliver sie lächelnd in den Arm nahm. 

Jeder von uns bekam ein Stück auf einem Teller serviert. Die Schokoladentorte schmeckte unfassbar gut, aber ich schaffte es nicht, sie aufzuessen. Saint sah, wie ich kämpfte und nahm mir den Rest mit dem größten Vergnügen ab. 

"Amüsierst du dich gut?", fragte er als wir einen kurzen Moment für uns hatten. 

Ich nickte. "Ja, es sind wirklich alle sehr nett" Jeder von ihnen versuchte mich in die Gespräche mit einzubringen. Besonders schön war, dass sie mir das Gefühl gaben, dazu zu gehören. Als wäre ich schon immer da gewesen. 

So etwas kannte ich bisher nicht. 

"Lou, komm her", riefen Melody und Emma von der anderen Seite des Raumes, "wir wollen ein Foto machen"

Sie positionierten mich in der Mitte und wir lächelten in die Kamera. 

Ich war überwältigt von ihrer aufmerksamen, lieben Art. Am liebsten hätte ich mich für jede Kleinigkeit bei ihnen bedankt. 

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( S a i n t )

Er schmunzelte, als er dabei zusah, wie Lou, Emma und Melody komische Gesichter zogen, während sie ein paar Selfies machten. 

"Übernachtet ihr heute auch in der Villa?", fragte Silas, der plötzlich neben ihm auftauchte. 

"Nein", antwortete er, "Lou muss morgen früh direkt zum Flughafen, wir wollen euch nicht wecken" Er würde zur Villa fahren, nachdem er sie dort abgesetzt hatte. 

"Ach ja", erinnerte Silas sich, "der Flug nach Deutschland" Saint entging der urteilende Ton nicht. 

"Jap", seufzte er. Je näher der Moment rückte, desto mehr frustrierte es ihn. 

"Es stört dich", stellte Silas das offensichtliche fest und trank einen großen Schluck aus seinem Glas. Sie standen nebeneinander, ihre Augen immer noch auf die Selfie-Session vor ihnen gerichtet. 

"Natürlich", bestätige Saint, "Es sind zwei Wochen und Eric wird die ganze Zeit in der Nähe sein" Mittlerweile hatte er herausgefunden, dass ihr Ex-Freund nur zwei Straßen von ihrer Mutter entfernt wohnte. Das machte es nicht gerade einfacher.

"Dann sag ihr, sie soll nicht fliegen", Silas sprach, als wäre diese Option offensichtlich. 

Saint seufzte, zog nachdenklich die Lippen ein, ehe er darauf einging. "Das wäre deine Methode"

"Worum gehts?", mischte Asher sich ein, der sich noch ein weiteres Stück von dem Kuchen geholt hatte. Er folgte ihren Blicken, reihte sich in ihre Reihe ein. 

"Saint will nicht, dass Louisa nach Deutschland fliegt", klärte Silas ihn auf, ehe er selbst zu Wort kam. 

"Dann sag ihr, sie soll nicht fliegen", Asher kaute während er sprach. 

Silas hob seine Hände. "Das habe ich ihm auch gesagt" 

Saint zog seine Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. Manchmal kosteten seine Freunde ihm wirklich Nerven. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt