Kapitel 31

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( S a i n t )

Das Wetter in Barcelona zeigte sich von seiner besten Seite. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne wurde vom Meer gespiegelt. Sie befanden sich mitten in der Saison, war der Strandabschnitt vor der Bar von Touristen überlaufen.

Asher und Saint standen in der Bar, überprüften die Vorbereitungen für die Feier, die heute Abend stattfinden würde.

In zwei Stunden würde er zum Flughafen fahren und Silas, Melody und Matteo und sie zu der Villa bringen. Emma und Oliver waren bereits dort. Sie übernahmen die Vorbereitungen der Gästezimmer, seit dem es Emma wieder besser ging, war sie voller Tatendrang. Das Wiederrum war gut für Saint.

"Und Louisa kommt heute Abend auch?", fragte Asher, der gerade mit dem Caterer gesprochen hatte.

"Ja", bestätigte Saint. Sobald er die anderen an der Villa abgesetzt hatte, würde er sie von zu Hause abholen. Gerade packte sie vermutlich ihren Koffer für die Zeit in Deutschland. Zwei verfluchte Wochen.

Asher grinste ihn an. "Also mal ganz unter uns, zwischenzeitlich hatte dachte ich, du wärst dir deiner Orientierung nicht mehr sicher"

Saint legte den Kopf schief und musterte seinen besten Freund. "Was?"

Er machte eine beschwichtigende Handbewegung. "Na du weißt schon, sexuell halt" Dann kam das Grinsen zurück.

"Du dachtest ich bin schwul, weil ich mich auf mein Business und mein Haus konzentriert habe und im Gegensatz zu dir keine Lust hatte, mit einer Unbekannten zu vögeln?"

Asher sah ihn einige Sekunden an. "Ja", nickte er mit einem emotionslosen Ausdruck, "und wegen deiner vielen Haarpflegeprodukte"

Saint massierte sich mit zwei Fingern den Nasenrücken, wusste nicht, was er dazu noch sagen sollte. "Dann ist es ja gut, dass das nun geklärt ist", seufzte er und lachte dann. Asher war ein richtiger Wichser.

"Wie auch immer...", winkte Asher ab, "hast du ihr schon erzählt, dass wir Eric ein bisschen aufgemischt haben?"

"Nein", antwortete er viel zu schnell. "Deshalb wird das heute auch kein Thema sein"

Asher hielt seinen Mund geschlossen, machte eine Geste in der er seinen Mund abschloss und den Schlüssel wegwarf.

Saint hoffte nur, dass er sich auch noch daran erinnerte, sobald Alkohol im Spiel war. Asher neigte dazu, in seinem Rausch über Geschichten wie diese zu sprechen.

Die anderen wussten auch Bescheid, dass sie es ruhig angingen und Lou den Rahmen seiner Vergangenheit kannte, es aber noch viel Gesprächsbedarf gab.

Er hoffte, sie könnten die Situation richtig einschätzen.

>> Ich weiß einfach nicht, was ich heute Abend anziehen soll

Die erste Nachricht, die er heute von ihr erhalten hatte. Sie schrieben nicht viel miteinander, trafen sich lieber persönlich und Saint mochte das sehr. Er war kein großer Schreiber, hatte oftmals sowieso zu viel zu tun und vergaß, wo sein Handy überhaupt war.

Er schickte ihr ein Foto von einer Schachtel, welches er heute Morgen gemacht hatte.

Saint hatte ihr ein Kleid gekauft, von dem er dachte, dass es ihr unfassbar gut stehen würde.

>> Saint, ist da ein Kleid drin?

<< Da ist ein Kleid drin, Louisa.

Amüsiert wartete er auf die nächste Nachricht von ihr.

>> Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die Schachtel sieht schon teuer aus, das kann ich nicht annehmen

Das war überhaupt keine Option.

<< Musst du aber, ich möchte dich in dem Kleid sehen.

Was auch immer jetzt kam, würde er später lesen müssen, denn Asher und Saint mussten dringend los und die restlichen Getränke vom Markt holen.

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( S a i n t )

Auf die Minute pünktlich kam er am Flughafen an, um seine Freunde abzuholen. Gut gelaunt, die Sonnenbrillen aufgesetzt, schlenderten sie aus dem Gebäude.

"Asher sagte, du hast eine riesige, luxuriöse Villa mit Pool für uns gemietet?", fragte Matteo als er in den Wagen stieg.

Saint lachte. "Hat er dabei beiläufig erwähnt, dass das nur möglich war, weil er die Maklerin kennt?"

"Das hat er erwähnt, ja", antwortete Matteo mit einem Grinsen. War ja klar, dass Asher das erwähnen musste. Was Immobilien betraf, war er von ihnen allen mit Abstand am besten vernetzt. Saint hatte schon lange keinen Überblick mehr, wie viel Immobilien er wo besaß.

Er fuhr los, erzählte den anderen, dass Oliver und Emma bereits auf sie warteten.

"Und Louisa kommt heute auch?", fragte Melody neugierig. Silas saß auf dem Beifahrersitz, sie direkt hinter ihm und streichelte seinen Nacken.

Saint nickte. "Ich glaube, sie ist ziemlich aufgeregt"

"Ich freue mich schon, sie kennenzulernen", grinste Melody und er schmunzelte. Vor einigen Tagen hatte er Lou noch einmal auf das angesprochen, was er ihr bezüglich Melody erzählt hatte. Während ihres Gesprächs hatte er zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass Lou ein Problem mit ihr hatte. Sie glaubte ihm, hörte ihm zu und das bedeutet ihm viel.

Trotzdem war er aufgeregt, hoffte dass sie sich gut mit allen verstehen würde.

"Ich hole sie gleich ab, ihr lernt sie dann in der Bar kennen"

Wenige Minuten später hielten sie vor der Villa. Emma und Melody fielen sich in die Arme, hatten sie sich seit der Verkündung der Schwangerschaft nicht mehr persönlich getroffen.

Das Verhältnis zwischen Oliver und Silas war seither durch viel Respekt für den anderen geprägt. Sie begrüßten sich mit einer Umarmung und Silas gratulierte ihm mit einem Umschlag.

Asher, Saint und Matteo waren eingeweiht, hatten sie gemeinsam beschlossen, ihm Prozente ihrer gemeinsamen Firma zu geben.

Es diente als Absicherung für ihre kleinen Familie.

"Asher hat nicht übertrieben", sang Matteo als er den Fuß in den Pool hielt und beide Hände in die Hüften stützte, den Ausblick genoss.

"Natürlich nicht", sagte Asher und stellte sich neben ihn. "Habe ich schon erzählt, dass ich die Maklerin kenne?"

Silas, der auf seinem Handy tippte, lief an beiden vorbei, ohne sie anzusehen. "Ungefähr zehn Mal", dann schubste er ihn mit einer einfachen Handbewegung in den Pool.

Ashers Fluchen ging im Wasser unter, alle anderen fielen in lautes Gelächter ein.

Während er sich in Klamotten aus dem Pool kämpfte, kam Melody auf Saint zu. "Können wir kurz reden?", flüsterte sie und schaute sich um. Er nickte.

Abseits von den anderen blieben sie stehen. "Als Überraschung für Emma habe ich einen Kuchen anfertigen lassen in einer Konditorei unten in der Stadt. Ich würde ihr den gerne heute Abend übergeben und noch einmal auf die Schwangerschaft anstoßen. Könntet ihr, Louisa und du, die Torte vielleicht abholen und verstecken?"

Saint nickte schmunzelnd. "Klar, eine schöne Idee"

Sie klatschte zufrieden in die Hände. "Perfekt, vielen Dank" Sie sprachen darüber, ob und wie vielen alkoholfreien Sekt Saint gekauft hatte und ob es den Tequila gab, den Melody so gerne trank, als sie plötzlich ernst wurde.

"Saint?", fragte sie und er drehte seinen Kopf zu ihr. "Ja?"

"Ich freue mich wirklich sehr darauf, Louisa kennenzulernen" Sie lächelte ihn an und Saint wusste, dass hinter diesem Satz noch so viel mehr steckte. Auch wenn ihre Freundschaft distanzierter war, sie waren eine Familie und passten gegenseitig aufeinander auf.

Heutzutage zum Glück nicht mehr mit ihrem Leben.

Er nickte. "Ich freue mich auch" , dann kam er ein Stück näher, "Nur bitte halte deine Ehemann zurück, bevor er sie verschreckt"

Sie zuckte mit den Schultern. "Du weißt, wie er ist. Ich kann für nichts garantieren"

Dann lachten sie, liefen zurück zu den anderen.

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt