Kapitel 70

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Das hier wird ein sehr langes, emotionales Kapitel, an dem ich länger gesessen habe. Bitte kommentiert fleißig. ich brauche eure Gedanken dazu, um die weiteren Kapitel bearbeiten zu können <3

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( L o u i s a )

Ich saß auf dem Beifahrersitz, meine Hände krallten sich in meine Oberschenkel. Um uns herum war es dunkel, ich hatte keine Ahnung, wohin Silas fuhr, bis er über die Freisprechanlage Asher anrief und ihn darum bat, Saints Handy zu orten. 

Asher, der im ersten Moment besorgt klang, schien euphorisch darüber, sich in das Handy seines besten Freundes hacken zu dürfen. 

"Keine Sorge, Lou", sang er und man hörte, wie die Tastatur klickte, "Wir finden ihn und ich verspreche dir, dass ich euren sexy Chat nicht lesen werde" 

Mit einem ungläubigen Blick schaute ich zu Silas, der den Kopf leicht zur Seite legte und mir ein "Was soll ich dazu noch sagen?"- Nicken gab. 

Asher war ein Idiot, wenn auch einer von den guten. Dass er so locker mit der Situation umging, half mir allmählich Luft zu holen. 

"Wie weit bist du?", fragte Silas ungeduldig. 

Anstatt ihm zu antworten, summte Asher das Lied Riptide und tippte weiterhin irgendwelche Dinge in seinen Computer ein. 

Die Dynamik zwischen den Jungs war unvergleichlich. 

"Platja de Cabrera", antwortete Asher schließlich und Silas beendete den Anruf ohne ein weiteres Wort. Sogar ohne sich von ihm zu verabschieden. 

Er beschleunigte den Wagen und ich hielt mich fest. Von Saint war ich bereits einen passiv aggressiven Fahrstil gewöhnt, doch das hier war ein anderes Level. 

Wir kamen in kürzester Zeit an dem Parkplatz vor dem Strand an. 

Silas schaltete das Auto aus und schnallte sich ab, ich jedoch blieb wie erstarrt sitzen. 

"Komm", sagte er ein wenig irritiert, seine Hand bereits an der Tür, um sie zu öffnen. 

"Was, wenn er mich nicht sehen will?", fragte ich mit einem Kloß im Hals. Saint hatte sich einen Strand am äußeren Stadtrand ausgesucht und war somit den ganzen Abend so weit weg von mir gewesen, wie in dieser Stadt überhaupt möglich. 

Silas atmete entnervt aus. "Was, willst du hier im Dunkeln im Auto sitzen bleiben?" 

Ich schaute mich um, genau eine spärlich leuchtende Lampe funktionierte auf diesem Parkplatz, vor uns lag der Strand und das Meer, beides in absolute Dunkelheit getaucht. Natürlich wollte ich nicht hier bleiben, aber mich überkam ein Gefühl, das ich kaum - schon gar nicht Silas gegenüber - erklären konnte. 

"N-Nein", antwortete ich und schloss die Augen. Ich versuchte langsam ein- und wieder auszuatmen. 

"Ich weiß, dass", begann ich und musste meinen Satz abbrechen. Ich konnte einfach nicht weitersprechen. Silas sah mich urteilsfrei an, wartete einfach ab. "Ich hab Angst", gestand ich, "tut mir Leid, dass ich dir das sage, weil ich weiß, dass du damit vermutlich nicht viel anfangen kannst" 

Stille. 

"Wovor hast du Angst?", fragte Silas und presste seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange. Das Gespräch war ihm in der Tat unangenehm, doch er bemühte sich. 

Damit dass Silas mir eine Rückfrage stellte, hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Für einen Moment wollte ich zurückrudern und die Situation klein reden, doch ich spürte, dass mein Körper immer noch gegen mich war. Ich konnte keinen Zentimeter aus dem Auto steigen, selbst wenn ich all meine Kraft dafür aufwendete. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt